6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Die DB0LIC Story

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Die Vorgeschichte:

Anfang der 70er Jahre war auf dem 2m-Band alles im Umbruch: während vorher außerhalb der Konteste fast vollkommene Ruhe herrschte und der Betrieb nur in CW und SSB sowie teilweise noch in AM abgewickelt wurde, begannen jetzt FM-Stationen das Band zu beleben. Der Grund war eine Umstellung des Kanalrasters im kommerziellen UKW-Funk von 50 kHz auf 20 kHz Kanalabstand. Da die Fortschritte der Halbleitertechnik es nun erlaubten, volltransistorisierte Geräte zu bauen (zum Teil in abenteuerlicher Schaltungstechnik), schafften sich viele Funkbetreiber gleich neue Geräte an, anstatt die alten Geräte umrüsten zu lassen. Allein der wesentlich geringere Stromverbrauch war ein wichtiges Argument: ein 2m-Röhrengerät verbrauchte auf Empfang um 50 W und bei Sendung mit 10 W um die 120 W. Somit wurden große Mengen 2m-Röhrengeräte für die Amateure verfügbar. Bekannt waren das Siemens W2 mit an die 20 "Bleistiftröhren" und das schon teiltransistorisierte KFT160 von Bosch. Ein zweiter Schub kommerzieller Geräte erreichte die Amateure um 1975/76, als das Autotelefonnetz B mit Selbstwahl eingeführt wurde und viele erst drei oder vier Jahre alte A-Netz-Autotelefone wie das B92 oder B95 von PKI verfügbar waren. Doch wer über keinen günstig gelegenen Auswärts-Standort verfügte, konnte auf UKW nur Reichweiten zwischen 10 und 50 km sicher erzielen. Die Profis verwendeten zur Reichweitensteigerung Relaisstellen an günstig gelegenen Standorten und nach dem gleichen Schema entstanden die ersten Amateur-Relais. Um die Jahreswende 1972/73 gab es in Nordbayern die Relais Ochsenkopf, Nürnberg, Bamberg und Coburg. Damit wurde das 2m-Band für Stationen kleiner Leistung und für den Portabel- und Mobilbetrieb interessant und der FM-Betrieb überflügelte alle anderen Betriebsarten. Dies ging (ähnlich wie die heutige CW-Diskussion auf Kurzwelle) nicht ohne größere Gefechte ab: Von der etablierten SSB- und CW-Gemeinde wurden die FM-Amateure mit wenig schmeichelhaften Ausdrücken wie Schrottfunker und Kanalarbeiter bedacht, obwohl sie viel zur Bandbelebung beitrugen. Allein der Gedanke an einen FM-Kontest brachte die Gemüter in Aufruhr, denn FM war bei normalen Kontesten eine verpönte Betriebsart! Doch im Jahre 1974 zogen dunkle Wolken über den Relaisstellen auf, und zwar in Gestalt eines IARU-Beschlusses, der allen Relaisstellen einen Weichenabstand von 600 kHz anstelle des in Deutschland benutzten Weichenabstandes von 1,6 MHz verordnete. Das Traurige war nicht sosehr, daß sich die IARU über die technischen Nachteile der neuen Norm hinwegsetzte, sondern daß die Sache von solchen Amateurverbänden beschlossen wurde, die kaum wußten, wie man Relais schreibt und schon garnicht über ein funktionierendes Relaisnetz verfügten. Ähnlichkeiten zur heutigen Politik sind mit Sicherheit kein Zufall! Zuerst bedeutete die Umstellung für alle Nutzer neue Quarzsätze, denn Synthesizer-Funkgeräte waren damals absolute Raritäten von High-Tech-Freaks. Weiter mußten bei den mehreren Dutzend in Deutschland betriebenen Relais die Antennenweichen geändert werden. Faktum war, daß durch die höhere Weichendämpfung die Reichweite absackte. Ältere kommerzielle Relaisstellen waren aufgrund des hohen Phasenrauschens der Sender für 600 kHz Weichenabstand nicht zu gebrauchen und selbst bei Verwendung modernster kommerzieller Funkgeräte bekam man die Rückwirkungen zwischen Sender und Empfänger nur schwer in den Griff. Mit der Frequenzumstellung zog das Relais Coburg vom Flugplatz Brandensteinsebene auf den Lauterberg um und das Relais Bamberg wurde von der Altenburg auf den Kälberberg verlegt. Damit war ab 1975 die UKW-Versorgung im Lichtenfelser Raum deutlich schlechter geworden, an einen Portabelbetrieb mit den gerade aufkommenden 2m-Kanalgeräten wie dem TR2200 von Kenwood oder dem SRC146 von Standard war in den Tälern nicht zu denken. Deshalb machten sich im Jahre 1976 die drei OMs DK6NX, DB7NN und DB1NV Gedanken, wie man ein für Lichtenfels geeignetes Relais realisieren könnte. Da die Kanäle im 2m-Band bereits belegt waren, richtete sich der Blick auf das 70cm-Band. Hier lagen erste, nicht sehr ermutigende Erfahrungen im Direktbetrieb vor. Amateur-FM-Transceiver wie das IC30/320 von ICOM oder die Handfunke SRC432 von Standard waren inzwischen verfügbar, und ab und zu konnte man schon kommerzielle ausgemusterte 70cm-Betriebsfunkgeräte ergattern. Als möglicher Relais-Standort war zuerst der Staffelberg vorgesehen. So stellte der OV Lichtenfels im September 1976 einen Antrag auf Genehmigung eines 70cm-Relais. Der damalige UKW-Referent, DJ1XK aus Konstanz, stand dem Relaisfunk anscheinend ablehnend gegenüber und verordnete dem Relais den damals absolut unüblichen Zwischenrasterkanal R85, obwohl es Alternativen gegeben hätte. Tatsache war, daß die damals gebräuchlichen Geräte für ein 50 kHz - Kanalraster konstruiert waren und nur mit Zusatzaufwand die Zwischenrasterkanäle erreichen konnten. In der Folge dieses unerfreulichen Schrift verkehrs bezweifelte DJ1XK die Notwendigkeit eines neuen Relais (obwohl er vom Bodensee aus kaum mit der Geographie Frankens vertraut war) und zog seine Befürwortung unter fadenscheinigen Argumenten zurück. Erst nach mehreren Mahnungen des damaligen nordbayerischen UKW-Referenten DJ9HO befürwortete DJ1XK den Relaisantrag im Juni 1977, kurz darauf wurde von der OPD Nürnberg die Genehmigung und das Rufzeichen DB0UY erteilt. Da der Staffelberg inzwischen zum Naturschutzgebiet erklärt worden war, kam als Alternative das Auswärts-QTH von DL3CC im Ortsteil Lahm in Frage, die Gespräche mit SWL Waldemar Bregenzer als Hausherren verliefen positiv.

Das erste 70cm-Relais

Anfangs war geplant, ein vorhandenes A-Netz-Autotelefon durch Umbau des Eingangsteiles und Nachschalten eines Varaktorverdreifachers hinter der Senderendstufe auf 70cm umzubauen und als Relais zu verwenden. Dre Grund war, daß mit der Einführung der Selbstwahl im Netz B viele ältere Autotelefone für die Amateure verfügbar wurden, die Geräte waren teilweise erst drei Jahre alt. Aus Mangel an geeigneten Meßgeräten (wir hatten im OV weder einen Meßsender noch einen Wobbler für das 70cm-Band) erwies sich das als nicht durchführbar. Durch einen glücklichen Zufall bekam DC5NH Kontakt zu einer Mobilfunk-Werkstatt und konnte ein 5 Jahre altes professionelles 70cm-Mobilgerät der japanischen Firma Shinwa, ein SC410, preisgünstig erstehen. Die Konstruktion des Gerätes erlaubte die Trennung von Sende- und Empfangsteil, so daß eine gute Entkopplung erreichbar war. Zudem war der Empfänger für die damalige Zeit extrem selektiv und großsignalfest gebaut. Um den Aufwand gering zu halten, wurde auf den Bau einer Weiche verzichtet und stattdessen zwei Antennen vorgesehen. Im Sommer 1977 baute DB1NV das SC410 für den Relaisbetrieb um, DC5NH beschaffte eine Pufferbatterie, DK5NO baute das Netzteil und SWL Alois Hofmann konstruierte die Mechanik der Antennenhalter. Bei der Erprobung zeigte sich, daß die Antennen-Entkopplung nicht genügte und noch zwei einfache Topfkreise als Notchfilter in Sende- und Empfangsweg zu schalten waren. Sie konnten mit der Mechanik einer Autotelefon-Weiche leicht hergestellt werden. In dieser Technik ging das Relais am 18.10.77 offiziell in Betrieb dazu wurden am kleinen Gittermast in Lahm zwei Ringo-Ranger-Antennen ARX450 von Cush-Craft montiert. Anfangs gab es weder einen Tonrufauswerter noch eine Kennung. Relaisverantwortlicher war Manfred Fack, DK6NX. Ein Kennungsgeber und eine Ablaufsteuerung mit CMOS-ICs (damals richtig teuer!) wurden von DB1NV bald nachgerüstet. Doch so schön, wie es sich die Erbauer vorgestellt hatten, lief das Relais nicht: aus geographischen Gründen endete der Versorgungsbereich in Seubelsdorf und in Staffelstein war es nur über Reflexionen erreichbar. Dafür konnten bei leichten Überreichweiten Münchener Stationen über DB0UY arbeiten. Die Ringo-Ranger-Antennen waren wohl Schönwetter-Konstruktionen für die Wüste von Neu-Mexico: Wasser drang in die Steckverbinder (PL-Stecker für 70cm waren ohnehin ein Witz!), die Schrauben begannen zu rosten und die oberen Strahlerhälften brachen als Folge von Wind und Eislast ab und mußten ersetzt werden. Im Empfänger fielen reihum etliche Tantal-Elkos aus und bei Kälte wurde der Empfänger-Quarzoszillator instabil. DB7NN installierte daraufhin am Empfänger eine Wärmeisolation und eine Heizung, die später thermostatisch geregelt wurde. Auch das Zusammenspiel zwischen Lade/Netzgerät und Pufferbatterie klappte anfangs nicht, so daß das Netzgerät neu konstruiert werden mußte. Einige "Störungen" erwiesen sich als hausgemacht: neugierige Besucher der Funkstation Lahm spielten an den Knöpfen und Schaltern des Relais herum, bis nichts mehr ging, und Mitbenutzer der Station zapften die Pufferbatterie für ihre Zwecke an. In dieser Zeit schloß der OV mit dem Hausherren, SWL Waldemar, eine Übereinkunft, daß das Relais bei Kontesten gelegentlich abgeschaltet werden dürfte. Damit sollten gegenseitige Störungen vermieden werden. Diese Absprache und ihre großzügige Auslegung sollte noch für viel Zündstoff sorgen und im Endeffekt den Umzug auf den Herberg auslösen. Im Jahre 1981 übergab DK6NX das Amt des Relaisverantwortlichen offiziell an DB1NV. DB1NV bekam einen Weichensatz aus einer Troposcatter-Richtfunkanlage angeboten, der im Original den Bereich von 300...450 MHz abdeckte und sich so ideal zur Konstruktion einer Relaisweiche eignete. Damit war es möglich, die anfälligen Ringo-Ranger-Antennen durch eine solide Antenne zu ersetzen. Nachdem die Finanzierung durch eine Spende von Teo, DG3NBI gesichert war, wurde eine Jaybeam C8 in (angeblich) professioneller Qualität beschafft, DB1NV rüstete die Topfkreise um und DL3NBE konstruierte einen Relaisschrank in bewährter solider Bauweise. Die Umbauten wurden 1985 abgeschlossen. Doch die Freude dauerte nicht lange: die "professionelle" Antenne von Jaybeam zeigte schon nach kurzer Betriebszeit "wandernde Nullstellen" im Antennendiagramm und ein stark schwankendes Stehwellenverhältnis. So war das Relais im Sichtbereich der Antenne auf der Straße Roth - Klosterlangheim nur mit Aussetzern zu empfangen. Die Ursache, eindringendes Wasser, blieb zunächst unentdeckt. Das Jahr 1986 brachte die offene Konfrontation zwischen dem OV Lichtenfels und einem Benutzer der Funkstation, OM Matthias Bohl, DH3NAN aus Hassenberg. Matthias schaltete während seiner Funkaktivitäten das Relais aufgrund von "Störungen" grundsätzlich ab. Das Ergebnis war, daß das Relais fast jedes Wochenende und stundenweise unter der Woche außer Betrieb war. Matthias beharrte auf zwei Kernaussagen, nämlich daß das Relais ihn stört, also eine Nebenausstrahlung vorliegt und daß er das Recht hätte, das Relais ohne Prüfung der Sachlage auszuschalten. Nachdem das Relais dann im Mai/Juni 1986 an 9 Tagen, meist Wochendenden, außer Betrieb war, kam endlich ein Gipfelgespräch zwischen Vertretern des OV, Matthias Bohl und SWL Waldemar zustande. Dabei wurde mit Worten wie "Ihr könnt euch auch über das Telefon absprechen" die Existenzberechtigung des Relais bezweifelt. Immerhin stimmte Matthias einer Meßkampagne zu, die ein für ihn negatives Ergebnis brachte: die vermeintlichen Störungen kamen durch unzureichende Großsignalfestigkeit und durch Nebenausstrahlungen seines Transceivers zustande. DB1NV ließ daraufhin in seinem damaligen QRL, dem Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik der Uni Erlangen, zwei Sperrkreise für die Anlage von DH3NAN bauen, die zwar technisch den gewünschten Erfolg brachten, aber von Matthias nie recht akzeptiert wurden. Damals keimten die ersten Gedanken zu einem Standortwechsel auf. Auch der OV Kronach mit seiner ungünstigen Landkreis-Geographie machte sich Gedanken, wie man die Funkversorgung seiner Mitglieder verbessern könnte. Ein 70cm-Relais auf der Höhe von Gehülz (dem heutigen Standort) oder auf der Redwitzer Höhe bei Zeyern versprach die, die Wünsche zu erfüllen. Die technische Planung und Durchführung wurde OM Dr. Günter Prokoph, DL5NP, übertragen der damals ebenfalls am Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik der Uni Erlangen arbeitete. In der zweiten Jahreshälfte 1986 begannen DL5NP und DB1NV mit der Entwicklung neuer Relaisstellen. Der Gerätesatz bei DB0UY war inzwischen 14 Jahre alt und Ersatzbedarf war abzusehen. Die Möglichkeiten am Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik ließen eine professionelle Entwicklung einschließlich Temperaturtests zu. DB1NV und DL5NP beschlossen, die modernste verfügbare Technik einzusetzen und so die Basis für eine mindestens zehnjährige Nutzung zu schaffen. Dabei entstanden in leicht unterschiedlicher Technik die Relais DB0EY (heute DB0KCH) und die neue Version von DB0UY (heute DB0LIC). In der OV-Versammlung vom Oktober 1986 stellte DB1NV seine Ideen und Ergebnisse vor. In einer sehr turbulenten Versammlung zweifelten einige Leute nicht nur die Notwendigkeit eines Relais-Neubaues an, sondern bezweifelten, daß eine Konstruktion mit zwei Synthesizern, Mikrocomputer-Steuerung und Schaltnetzteil überhaupt funktionieren könnte. Der damalige OVV (Rolf, DL9NAD) versuchte sogar, den Weiterbau des neuen Relais offiziell zu untersagen. Nach einer Abstimmung und Klärung der Finanzlage wurde der Neubau dennoch beschlossen.

Der Neubau von DB0UY

Die Zusammenarbeit zwischen DL5NP und DB1NV gestaltete sich äußerst produktiv, so daß schon im April 1987 ein neues Relais zur Verfügung stand, das folgende Leistungsmerkmale aufwies: Sende- und Empfangsfrequenz werden von zwei Synthesizern erzeugt, die einen gemeinsamen Mutteroszillator, einen hochwertigen TCXO (Temperaturkompensierten Quarzoszillator) benutzen. Die Steuerung, Überwachung und Fehlerdiagnose besorgt ein Mikrocomputer in CMOS-Technik und ein sekundär getaktetes Schaltnetzteil versorgt das Gerät und lädt die Pufferbatterie. Am 1.5.87 ging das Relais in Betrieb und läuft seither fast ununterbrochen. Bis auf einige kleinere Software-Macken und zwei durch Zinnfusseln aufgetretene Kurzschlüsse sind an der Elektronik kaum Fehler aufgetreten. Die Diagnose-Software im neuen Relais offenbarte auch die schon vermuteten Fehler in der Jaybeam-Antenne. Da ähnliche Antennenfehler auch bei DB0EY in Kronach beobachtet wurden, wurde im Mai 88 vom OV der Ersatz der Antenne durch eine COMET CX901 beschlossen, kurz darauf wurde die neue Antenne montiert. Bei der Demontage der erst drei Jahre alten Jaybeam-Antenne lief Rostbrühe heraus. Eine Reklamation bei der Firma UKW-Technik war erfolglos, obwohl der Fehler bei drei Antennen des Typs C8 beobachtet wurde und offensichtlich ein Konstruktionsfehler vorlag bei einem Preis von mehr als 500 DM hätte man mehr Qualität erwarten können. Die neue COMET-Antenne war für 70cm und 23cm ausgelegt und kostete nur 150 DM. Die mechanische Ausführung in Alu, Fiberglas und Edelstahl machte einen so guten Eindruck, daß auch der OV Kronach zu einer Antenne der Firma COMET wechselte. Von April 1988 bis März 1990 entflammte der Konflikt mit DH3NAN immer wieder aufs Neue, sodaß in aller Stille Alternativstandorte gesucht wurden, dabei war Bedingung, daß auch Staffelstein funk-versorgt sein muß. Neben dem Staffelberg kamen der Herberg am Nordrand von Lichtenfels, der Ebnether Berg und die Karolinenhöhe in Betracht. Die Karolinenhöhe fiel wegen zu geringer Reichweite und der Ebnether Berg wegen schlechter Abdeckung von Staffelstein aus. Der Staffelberg wurde verworfen, weil der Einbauplatz im Kirchturm wegen des dort bereits installierten EVO-Relais zu klein war. Die Häufigkeit von Blitzschlägen sprach auch gegen den Standort Kirchturm Staffelberg. Dei besten Ergebnisse brachte der Aussichtsturm auf dem Herberg, nur war hier leider kein Stromanschluß vorhanden und eine Versorgung mit Solarstrom mußte eingeplant werden. Der Aussichtsturm hat die Koordinaten 11° 2' 49" Ost und 50° 9' 37" Nord (QTH-Kenner JO50MD). Der Turmfuß liegt auf 390m über NN und der Turm ist 22m hoch. Damit ist die Antenne zwar nur 415m über NN (zum Vergleich: in Lahm war die Antenne 550m über NN), die Abstrahlung in das Maintal und die Seitentäler ist aber wesentlich besser.

Der Umzug auf den Herberg

Noch vor Ende des Jahres 1990 nahm DK6NX die Verhandlungen mit der Stadt Lichtenfels (Herrn Morgenroth) auf und erhielt eine Zusage. DL3NBE konstruierte und baute den Träger für Antenne und Solargenerator und baute einen Stahlschrank (einen kleinen Senderschrank von Rohde&Schwarz) entsprechend um. DC5NH beschaffte bei der Firma IBC Solartechnik in Staffelstein einen 50W-Solargenerator der Firma Kyocera. Am 6.4.91 baute DL3NBE unter Mithilfe zahlreicher OMs den Antennenmast mit Antenne und Solargenerator auf und montierte den Geräteschrank. Die Mastkonstruktion wirkte zunächst um ein paar Nummern zu solide, aber das sollte sich bei einer späteren Erweiterung des Solargenerators als Vorteil erweisen. Eine Monat später zog das Relais binnen drei Tagen auf den neuen Standort um. An der Gerätetechnik änderte sich nichts, das vorhandene Schaltnetzteil arbeitete nun als hocheffizienter Laderegler für die zwei Dryfit-Akkus mit je 12V/20Ah. Im Herbst 1991 unterzog DB1NV das Relais einer gründlichen Überarbeitung, das Hauptziel war, den Stromverbrauch im Standby-Betrieb zu reduzieren. Daneben wurden Unterspannungs-Alarmmeldungen in die Software eingebaut. Als DB0UY am 17.9.91 seinen Betrieb wieder aufnahm, war der Ruhestrom von 250 mA auf 130 mA reduziert. Trotzdem waren die schon viele Jahre alten Dryfit-Akkus dem Lade/Entladebetrieb nicht gewachsen und fielen um die Jahreswende 1991/92 aus. Nach einer Notlösung mit einer LKW-Batterie wurde von DC5NH ein spezieller Solarakku mit 115 Ah bei der Firma Moll beschafft und installiert. Anfang 1992 gab es Pläne, auf den auf dem Herberg entstehenden Fernmeldeturm der Telekom umzuziehen. Dem Vorteil der freieren Lage (11m mehr Höhe) und des Netzanschlusses stand als Nachteil eine Kabellänge von rund 60m zum Betriebsgebäude entgegen. Da dies ein teures und mit Amateurmitteln kaum verlegbares Flexwellkabel erfordert hätte, nahm der OV im März 1992 davon Abstand. Im Laufe des Jahres 1992 experimentierte DB1NV mit verschiedenen Lade- und Entladeschwellen des Akkus und optimierte die Steuersoftware. Der im Jahre 1990 gestellte Änderungantrag zum Relais-Standort war beim DARC verlorengegangen, deshalb nahm DL8SAN als Schriftführer im Mai 1992 erneut Kontakt zum UKW-Referat (Eugen Weiler, DC9EL) auf. Der erneute Antrag wurde vom DARC befürwortet und Anfang Juli an die Außenstelle Nürnberg des BAPT weitergeleitet, seit dem 29.03.1993 ist der Herberg nun offizieller Standort. Im Herbst und Winter 1992 zeigte sich, daß die Solaranlage bei langanhaltenden Hochnebellagen und großer Kälte (Reif auf dem Solargenerator) nicht genügend Energie erzeugt und die Batterie mehrfach tiefentladen wurde. Dazu trug auch die Unvernunft einiger OV-Mitglieder bei, die trotz der Warnkennungen weiter versuchten, Betrieb über das Relais zu machen. Auch im Hinblick auf die bevorstehende 23cm-Erweiterung beschaffte der OV einen weiteren Solargenerator, der unter Federführung von DL3NBE im Herbst 1993 montiert wurde. Im Winter 1993/94 ist es zu keiner Batterie-Tiefentladung mehr gekommen. Nach dem Umzug auf den Herberg zeigte sich sporadisch ein Fehler, bei dem das Relais nicht aufzutasten war. Nach langer Suche entdeckte DB1NV eine vergessene Lötstelle an einem unbenutzten Eingang des CMOS-Mikroprozessors. Der offene Eingang hatte über Jahre zufällig immer den richtigen Logikpegel angenommen!

Der Beginn des 23cm-Relais

Das 70cm-Relais bewirkte, daß sich der OV-Funkverkehr zum großen Teil von 2m auf 70cm verlagerte, nur die OMs aus dem Raum Staffelstein mußten aufgrund der Abschattungen zunächst auf 2m bleiben. Um einen zweiten OV-Relaiskanal zu schaffen, beschloß der OV, ein 23cm-Relais zu beantragen. Im Dezember 1988 ging eine entsprechende Anfrage an den UKW-Referenten von Nordbayern, Lorenz Oelschlegel, DL6NCI. Als Standort war zunächst Lahm vorgesehen. Der Relaisantrag, am 29.01.89 gestellt, wurde am 18.04.89 vom UKW-Referat bearbeitet und an die (damalige) OPD Nürnberg weitergegeben, als Frequenzen waren 1258,6 MHz und 1293,6 MHz vorgesehen, der Kanal R26. Die Bundesanstalt für Flugsicherung hatte ihren Segen gegeben, da eine Störung des Mittelbereichsradars Mittersberg bei Neumarkt nicht zu erwarten war. Es fehlte nur noch die Zustimmung einer militärischen Koordinationsstelle, da auch die Bundeswehr Fernradaranlagen im Bereich 1200....1350 MHz betreibt. Da diese Zusage nach Auskunft des UKW-Referates nur eine Formsache zu sein schien, begann DB1NV mit der Konstruktion eines 23cm-Relais, das sich stark an die Technik von DB0UY anlehnte, aber einige neue Bauteile wie koaxiale Keramikresonatoren und dielektrische Scheibenresonatoren verwendete. Eine Relaisweiche konnte von einem Mitarbeiter der Universität Göttingen erworben werden, der die Weichen in Kleinserie gebaut hatte. Im März 1989 machte DB1NV Ausbreitungsversuche, die zeigten, daß die Reichweite etwa gleich groß wie auf 70cm ist, daß aber Bewuchs in Form von Büschen oder Wald eine viel größere Abschattung erzeugt. Im Juli 1989 war das Relais betriebsfertig und wurde unter dem Schwarzrufzeichen DB0UY erprobt. Die Relaisgenehmigung ließ aber auf sich warten eine schriftliche Anfrage beim BAPT in Nürnberg vom 14.02.91 ergab, daß der Antrag mit vielen anderen (z.B. vom OV Bamberg) immer noch bei der militärischen Koordinierungsstelle hängt. Offensichtlich bauten die "Olivgrünen" darauf, daß die Antragsteller irgendwann die Lust verlieren und sich das Problem von allein erledigt. Im April 1992 ergriff das UKW-Referat die Initiative und schlug ein neues Frequenzraster mit 28 MHz Weichenabstand vor, bei dem die Relaisausgaben mit den Schmalband-Betriebsarten am oberen Bandende zusammengefaßt wurden. Dies war ein Zugeständnis an die Radar-Betreiber: starke Störsignale von exponierten Amateurstationen waren nun nur im Bereich um 1300 MHz zu erwarten. Das neue Frequenzpaar ist 1270,4 MHz und 1298,4 MHz entsprechend dem Relaiskanal RS16. Ende Mai wurde die Genehmigung durch das BAPT Nürnberg erteilt und das Rufzeichen DB0LIC vergeben. Die Bearbeitung des Antrages hatte 3 Jahre und 4 Monate gedauert!! Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, daß das 23cm-Relais auch auf dem Herberg installiert wird, deshalb wurde ein Änderungsantrag gestellt. Im Jahre 1994 ging bei DB1NV ein Schreiben der BAPT, Außenstelle Rostock (!) ein, der ohne Bezug und Aktenzeichen mitteilte, daß "Ihr Antrag hier weiterbearbeitet wird". Was es mit diesem Brief auf sich hat, wird sich nicht mehr ergründen lassen, denn weder beim BAPT noch beim DARC wollte sich jemand an unser Schriftstück erinnern.... Ein erneuter Änderungsantrag vom 6.10.1994 wurde am 11.05.95 vom DARC befürwortet und am 24.10.95 erhielten wir die offizielle Genehmigung für den neuen Standort vom BAPT, Außenstelle Nürnberg. Es lebe die Bürokratie!!!! Doch nun zurück zur Technik: der neue Relaiskanal bedeutete erst einmal größere Umbauarbeiten, da die Abstimmbereiche der Synthesizer und des Empfängers angepaßt werden mußten. Diese Arbeiten wurden von DB1NV im August 1992 beendet und DB0LIC nahm bei DB1NV den Probebetrieb auf. Nach Beseitigung einiger Software-Macken lief das Relais stabil und wartete auf seinen Einsatz. Im Frühjahr 1993 bekam es ein neues Eprom mit den Frequenzen und dem Rufzeichen des Bamberger 23cm-Relais DB0BAM und wurde im Fernmeldeturm Kälberberg der Telekom installiert. Nach einigen Monaten Erprobung kam es zurück zu DB1NV und arbeitete weiter von Redwitz aus. Die endgültige Installation erforderte neben der Aufstockung der Solargenerator-Leistung auch umfangreiche mechanische Vorarbeiten. Da DL3NBE wegen zu großer QRL-Belastung ausfiel, zogen sich die Mechanik-Arbeiten bis in den Juli hin. An dieser Stelle sei besonders OM Franz Müller, DC3NI vom OV Naila gedankt, der die Frästeile für die Trennweiche 70cm/23cm anfertigte. Am 3.8.94 war es dann soweit: DL4NCY, DH1NAW, DG3NBI und DB1NV installierten das 23cm-Relais auf dem Herberg, mehr als fünf Jahre nach der Fertigstellung des Gerätes!

Der weitere Weg von DB0LIC/DB0UY auf dem Herberg

Da die Konstruktion der Elektronik nicht auf Stromersparnis ausgelegt war (bei der Entwicklung wurde von einem Netzbetrieb in Lahm ausgegangen), braucht das 23cm-Relais einen Ruhestrom von 430 mA. Wie zu erwarten war, zeigten sich zu Beginn des Winters erneut Energie-Engpässe. Deshalb modifizierte DB1NV im Dezember 1994 DB0LIC so, daß der Mikrocomputer im Ruhezustand alle unnötigen Verbraucher abschaltet und auch den Empfänger nur jeweils 200 Millisekunden einschaltet und dann 800 Millisekunden ausschaltet. Damit gelang es, den Stromverbrauch auf 80 mA zu senken. Leider macht sich das Takten bei teilentladener Batterie als "Plopp" im 70cm-Kanal bemerkbar, weil die Batteriespannung kurzzeitig nachgibt! Im Winter 1994/95 zeigte sich, daß die Batteriekapazität immer noch nicht für lange Schlechtwetterperioden ausreicht. Daher wurde auch ein Vergrößern der Pufferbatterie ins Auge gefaßt. Aus Platzgründen kamen nur zwei kleinere Batterien mit maximal 115 Ah in Frage. Die Experten der Firma Akku-Moll rieten davon ab, eine neue Batterie mit einer schon vier Jahre alten parallel zu schalten. Die nötigen Umbauten am Geräteschrank wurden von DC5NH und DB1NV im Herbst 1995 vorgenommen und am 4.5.1996 wurden zwei 82Ah-Batterien installiert, die DC5NH wiederum bei Moll beschafft hatte. Im Herbst 1995 waren zwei Mitarbeiter des Liegenschaftsamtes auf den Geräteschrank aufmerksam geworden, als sie den Turm routinemäßig inspizierten. DC5NH wurde zur Stadtverwaltung zwecks Klärung der Sachlage gebeten es stellte sich heraus, daß keiner mehr etwas von den alten Absprachen wußte, aber inzwischen ist der Standort erneut offiziell genehmigt, und die Stadt hat auch der Mitbenutzung des Herbergturmes bei gelegentlichen Veranstaltungen wie Kontesten zugestimmt. Der erste Kontest-Probelauf fand am 4./5. Mai 1996 statt. Ein zweiter Kontest am 7. und 8.September 1996 war ebenfalls ein voller Erfolg. Hier wurde erstmals der Fahnenmast des Aussichtsturmes als Antennenträger zweckentfremdet. Im Jahre 1996 machte DB0UY häufig mit raschelnden und blubbernden Nebengeräuschen auf der Modulation auf sich aufmerksam, die offensichtlich aus dem Sendesynthesizer stammten. Mal war die Störung ständig vorhanden, dann arbeitete das Relais wochenlang einwandfrei - nahezu "ideale" Bedingungen für eine Fehlersuche. Ein Austausch des Steuer-ICs im Sendesynthesizer blieb ohne Erfolg. Nach einem Abbau im September 1996 wurde ein defekter FET im Senderoszillator als Fehlerquelle entdeckt. Dabei wurde noch ein defekter Spannungsregler in der Stromversorgung gefunden, dessen Dropout-Spannung weit über die spezifizierten Werte angestiegen war. Nach Austausch des Spannungsreglers sind die Nebengeräusche durch den taktenden 23cm-Empfänger (der "Plopp" im Sekundentakt) kaum noch hörbar. Im Herbst 1996 begann bei DB1NV die Entwicklung eines neuen Solar-Ladereglers. Der bisher verwendete Laderegler basiert auf einem bipolaren Schaltregler-Baustein, der maximal 5 A liefern kann. Nach der Erweiterung des Solargenerators können bei voller Sonnenbestrahlung und entladener Batterie aber maximal 9 Ampere Ladestrom gewonnen werden. Zudem liegt die Eigenstromaufnahme des bisherigen Schaltreglers bei 40...45 mA wenn bei schwachem diffusen Licht nur 100...200mA Solargenerator-Strom erzeugt werden, bewirkt der Eigenverbrauch des Ladereglers eine beträchtliche Wirkungsgrad-Verschlechterung. Mit einem neuen Schaltnetzteil-Steuerbaustein (LTC1149 von Linear Technology), MOSFET-Leistungsschaltern und einer Synchrongleichrichter-Technik gelang es, den Eigenverbrauch auf unter 10mA zu senken, wobei der Wirkungsgrad auf Werte von 90...95% anstieg. Der neue Laderegler ist in einem separaten 19"-Einschub enthalten und beinhaltet auch eine Ladekennlinienanpassung an den Temperaturgang einer Bleibatterie und ein Digitalmultimeter zur Kontrolle der wichtigsten Spannungen und Ströme im Versorgungsteil. Er wurde im Dezember 1996 installiert und arbeitet seitdem einwandfrei. Die Energieausbeute, insbesondere bei schwachem, diffusem Licht, erfüllte alle Erwartungen. Das Takten des Ladereglers macht sich nur gelegentlich bei geringem Lichteinfall als leichter Brumm auf der Modulation bemerkbar. Als die Genehmigung für DB0LIC Ende 1996 zur Verlängerung anstand, war die Zuständigkeit vom BAPT Nürnberg nach Rostock (da hatten wir doch schon schlechte Erfahrungen...) verlagert worden. Das BAPT Rostock kümmert sich nun zentral um alle 23cm-Relais. Als die Genehmigung zurückkam, nun im Design einer Daimler-Aktie, hatte das BAPT Rostock 70cm und 23cm unter dem gemeinsamen Rufzeichen DB0LIC zusammengelegt. Im Juli 97 forderte das BAPT Nürnberg die Urkunde für DB0UY zurück, da die Genehmigung inzwischen ausgelaufen war. Zu unserer Überraschung erhielten wir die Urkunde für DB0UY verlängert wieder. Einige Telefonate später war klar, daß die Außenstelle Nürnberg nichts von der Zusammenlegung durch die Rostocker Kollegen wußte (das hätte auch eines Antrags durch die Betreiber bedürft). Sie hatte nur an die fällige Verlängerung erinnern wollen und das Schreiben unglücklich formuliert. Wir einigten uns darauf, daß wir spätestens am 1.12.97, dem nächsten Verlängerungstermin für das 23cm-Relais, die Rufzeichenumstellung vornehmen. Am 3.10.97 wurde deshalb das 70cm-Relais von DB1NV abgebaut und das Rufzeichen umgestellt. Dabei zeigte sich, daß die LCD-Anzeige nicht mehr funktionierte, weil ein Interface-IC im Rechnerteil teilweise ausgefallen war. Einige Änderungen an der Treiberstufe des Senders sollen wilde Schwingungen verhindern, die gelegentlich bei niedrigen Außentemperaturen zu beobachten waren und sich in einer starken Störmodulation äußerten. Nach 10 1/2 Jahren Dauerbetrieb oder rund 92000 Betriebsstunden zeigen sich eben doch die ersten Verschleißerscheinungen. Am 18.10.97 wurde die 70cm-Relaisstelle DB0UY/DB0LIC zwanzig Jahre alt. Größere Probleme sind noch nicht aufgetreten, obwohl die zur Zeit verwendeten Gerätesätze aus den Jahren 1987 (70cm) und 1989 (23cm) stammen. Der neue Laderegler hatte sich nun vier Winter in Dunkelheit und Dauer-Hochnebellagen bewährt, und seitdem ist keine einzige Abschaltung wegen Batterie-Unterspannung mehr aufgetreten. Der beträchtliche Aufwand hat sich demnach gelohnt! Eine ausführliche Inspektion im November 1999 erbrachte keine nennenswerten Beschädigungen, selbst der Mast sieht nach mehr als 8 Jahren so aus, als ob er gerade erst aufgestellt worden ist. Die Firma Martin-Mechanik (DL3NBE) hat extrem solide gebaut. Nur die LCD-Anzeige im 70cm-Teil war ausgefallen, so daß im Frühjahr 2000 ein Abbau mit Austausch des LCD-Modules ansteht nach fast 13 Jahren Betrieb wohl ein zu verschmerzender Fehler. Der einzige sonstige Betriebsstoff ist eineinhalb Liter Destilliertes Wasser, der zum auffüllen der Pufferbatterien jeweils im Herbst benötigt wird. Im Novemver wurde auch die leidige EMVU-Erklärung für die Relaisstelle DB0LIC erstellt und am 24. November 1999 auf den Weg zur RegTP gebracht. Im Juni 2000 ging eine Bestätigung der RegTP ein, daß die EMVU-Erklärung eingegangen ist kaum wartet man in unserem Staat ein halbes Jahr, und schon tut sich was! Am 8.8.2000 wurde bei einer Routineinspektion festgestellt, daß ein paar nette Leute ein Fahnenseil um die Antenne gewickelt hatten, anstatt es am Fahnenmast zu verankern. Mit Hilfe von DL8NEW, seiner XYL und seinem Schwager konnte das Hindernis beseitigt werden. Das Relais zeigte nach einer Abschaltung einen Empfängerausfall. Da das LCD-Modul ohnehin zu tauschen war, wurde der 70cm-Teil von DB0LIC abgebaut. Der Empfängerausfall entpuppte sich als nicht anschwingender Quarzoszillator im 2.ZF-IC. Ein probeweise geänderter Kondensator scheint den Fehler zu beseitigen. Ein neues LCD-Modul wurde auch eingebaut, es hat eine Hintergrundbeleuchtung, die mit den bisher funktionslosen ehemaligen Netz-Schalter eingeschaltet wird. Im Winter 2001/2002 zeigte sich bei einer Inspektion, daß der Wasserverbrauch der Batterien deutlich angestiegen war und daß sich auch die Ladekennlinie verändert hat: die tiefentladenen Batterie kommen bei Sonnenlicht fast sofort auf Volladespannung. Offenbar haben die Batterien ihr Lebendauerende erreicht. Für den Sommer reicht es noch, aber vor dem Winter müssen sie erneuert werden. Die Geräteinspektion im September 2002 zeigte außer der bekannten Batterieschwäche keine besonderen Ergebnisse. Nach dem Fertigungsdatum sind die Batterien Anfang 1995 gefertigt, sie sind also mehr als 7 Jahre in Betrieb! Am 18.10.2002 wird das Relais DB0UY/DB0LIC 25 Jahre in Betrieb sein, davon mehr als 15 Jahre mit dem derzeitigen Gerätesatz.

03.09.2002 DB1NV

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