6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Presse 2015

 

Auf einer Wellenlänge

Vereine Seit 60 Jahren gibt es die Amateurfunker im Landkreis. Mit ihrem Hobby haben sie öfter anderen geholfen

Leipheim Mit zahlreichen Gästen aus nah und fern haben die Funkamateure vom Ortsverband Günzburg des Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC) den 60. Geburtstag ihres Vereins gefeiert. Im Leipheimer Gasthof Waldvogel wurden Erinnerungen lebendig, als ein Bildervortrag des Ortsverbandsvorsitzenden Martin Schmid die Festgesellschaft in längst vergangene Zeiten entführte.

Gerade einmal sechs Funkbegeisterte waren es, die im Herbst des Jahres 1955 zunächst einen Ortsverband Burgau aus der Taufe hoben. Zum ersten Vorsitzenden wurde Georg Weidmann gewählt, damals Inhaber eines Radio-Fachgeschäfts und als Einziger befugt, mit behördlicher Lizenz Amateur-Funkverbindungen herzustellen.

So etwa zu einem polnischen Funker, dessen Notruf er mit seiner Sende- und Empfangsanlage aufgenommen hatte. Mit großem Einsatz konnte Weidmann seinerzeit ein dringend benötigtes Medikament ausfindig machen und den Lufttransport nach Warschau organisieren.

Umbenannt in den Ortsverband Günzburg gewann der Verein Anfang der 1960er-Jahre weitere Mitglieder mit Sendelizenz, die in Sprechfunk oder Morsetelegrafie Kontakt zu Gleichgesinnten in vielen Ländern aufnahmen und ein reges Vereinsleben gestalteten.

Diese und weitere interessante Begebenheiten aus sechs Jahrzehnten Vereinsgeschichte sind in der überarbeiteten und fortgeschriebenen Chronik nachzulesen. Aus Anlass des Jubiläums legte der Autor Fritz Haugg seine ausführliche, 123 Seiten umfassende Dokumentation vor.

Ganz besonders freuten sich die Funkamateure über die herzlichen Glückwünsche ihrer Ehrengäste. Als Vertreter der Stadt Günzburg gratulierte Stadtrat Manfred Büchele, der in so mancher gängigen Redewendung einen Bezug zum Thema Funk finden konnte und mit den Festgästen 'auf der gleichen Wellenlänge' war. Alt-Oberbürgermeister Rudolf Köppler, bereits zum vierten Mal Ehrengast bei einer Jubiläumsfeier der Funkamateure, brachte seine besondere Wertschätzung des Amateurfunks zum Ausdruck. Er fesselte die Zuhörer mit seinem aus eigenem Erleben gegebenen Bericht über die Situation und große Bedeutung des Rundfunks in den Kriegs- und Nachkriegsjahren. Die Glückwünsche des DARC-Distrikts Schwaben überbrachte dessen stellvertretender Vorsitzender Dieter Fleischmann. Für das Funkerinnen-Referat des Distrikts übermittelte Gabi Eichel die Gratulation. Fritz Haugg stellte grenzüberschreitende Freundschaften, die ihm der Amateurfunk vermitteln konnte, in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen.

Heute zählt der Günzburger Ortsverband 56 Mitglieder. Zahlreiche Aktive leisten ihren Beitrag zu einem gelingenden Vereinsleben. Regelmäßig veranstalten die Funker ihren gut besuchten Fieldday, nehmen mit Erfolg an Funkwettbewerben teil, üben sich im Funkpeilen und unternehmen gemeinsame Ausflüge. Sie sind engagiert im Not- und Katastrophenfunk der Funkamateure und betreiben in Gundremmingen einen Sprechfunk-Umsetzer. Einmal im Monat treffen sich durchschnittlich 25 Mitglieder und Gäste, um sich bei Vorträgen umfassend zu informieren und auszutauschen. Mit Stolz blicken die Funkamateure seit Kurzem auf ihre Funkstation beim Fliegerhorstmuseum in Leipheim, die auf Initiative von Günther Elster in ungezählten Stunden gemeinschaftlicher Arbeit eingerichtet werden konnte.

Der Ortsverbandsvorsitzende der Funkamateure, Martin Schmid (links), dankte Fritz Haugg für die neue Chronik.
Günzburger Zeitung, 22.11.2015
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