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    6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

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      IARU-Region-1-Konferenz in Landshut eröffnet

      Deutschland ist seit heute Gastgeber der 24. IARU-Region-1-Konferenz in Landshut. Der IARU-Region-1-Präsident Don Beattie, G3BJ, eröffnete die Veranstaltung am Sonntagmorgen feierlich. Noch bis zum kommenden Donnerstag, dem 21. September, werden die über 130 Delegierten aus 44 vertretenen IARU-Region-1-Mitgliedsverbänden aus Europa, Afrika und Vorderasien über wichtige Zukunftsaspekte des Amateurfunks, unter anderem über Bandpläne, elektromagnetische Verträglichkeit und den Erhalt der Frequenzen, beraten.

      Deutschland war 1958 das letzte Mal Gastgeber dieser Veranstaltung der International Amateur Radio Union. Damals war Bad Godesberg bei Bonn der Tagungsort. Insgesamt liegen mehr als 150 Anträge vor, über die beraten und entschieden werden sollen. Als eins der wichtigsten Ziele, auf die man sich in Vorbereitung zur 2019 stattfindenden Weltfunkkonferenz (WRC-19) einigen möchte, gilt eine primäre Zuordnung des Frequenzbandes 50–54 MHz zum Amateurfunkdienst.

      Der DARC e.V. ist als eine der größten Amateurfunkverbände der Welt mit einer achtköpfigen Delegation vertreten. Die Teilnehmer sind DARC-Vorstandsmitglied Christian Entsfellner, DL3MBG; Jörg Jährig, DJ3HW; Fabian Kurz, DJ1YFK; Kai Pastor, DGØYT; Jann Traschewski, DG8NGN; Christian Reiber, DL8MDW, Tom Kamp, DF5JL, sowie Klaus Eichel, DL6SES (näheres zu den Teilnehmern weiter unten). 


      Konferenz offiziell eröffnet

      Zur Konferenzeröffnung gab es zahlreiche Grußbotschaften, u.a. vom Landshuter Stadtrat Robert Mader (FW), der sich dafür bedankte, dass sich der DARC e.V. für die niederbayerische Stadt als Austragungsort der Konferenz entschieden hat. IARU-Region-1-Präsident Don Beattie, G3BJ, sagte: „Ich danke ganz herzlich den DARC-Vorstandsmitgliedern Christian Entsfellner, DL3MBG, und (dem krankheitsbedingt bei der Eröffnung verhinderten DARC-Vorsitzenden, Anmerkung d. Red.) Steffen Schöppe, DL7ATE, für die Organisation der Konferenz.“ Im Anschluss sprach der IARU-Präsident Tim Ellam, VE6SH, in seiner Rede über künftige Herausforderungen in der Region 1, dem sich einzelne Mitgliedsverbände in Zukunft stellen müssten – unter anderem auch in finanzieller Hinsicht.

      Als Gastredner fungierte zunächst Thomas Weilacher, Chairman der CEPT/ECC Working Group Frequency Management, der einen Einblick in der Arbeit der Normungsarbeit des CEPT-Gremiums gab und die enge Zusammenarbeit mit der IARU Region 1 hervorhob. Die Europäische Konferenz der Verwaltungen für Post und Telekommunikation (Conférence Européenne des Administrations des Postes et des Télécommunications, CEPT) ist eine Dachorganisation zur Zusammenarbeit der Regulierungsbehörden aus 48 europäischen Staaten mit einem Hauptbüro in Kopenhagen, Dänemark. Abschließende Grußworte kamen von Mario Maniewicz, Direktor im Büro für Radiokommunikation bei der Internationalen Fernmeldeunion (ITU), welches eine wichtige Rolle bei der globalen Verwaltung des Frequenzspektrums und der Satellitenorbits spielt.

      Komitees nehmen Arbeit auf

      Am frühen Nachmittag haben die verschiedenen Arbeitsgruppen ihre Arbeit aufgenommen. Für das C2-Haushaltskomitee wurde Jörg Jährig, DJ3HW, während für die Dauer der Konferenz als Chairman gewählt. Weiterhin tagen zurzeit die Komitees C3 (Organisationskomitee), C4 (HF-Komitee), dem Ulrich Müller, DK4VW, als Chairman vorsteht, C5 (VHF/UHF/Mikrowellen-Komitee) und C7 (EMV-Kommittee).

      Aufgrund der immer mehr zunehmenden elektromagnetischen Umweltverschmutzung sind die Anträge in EMV-Komitee C7 interessant. Diese behandeln u.a. Emissionen aus Windenergieparks, LED-Straßenbeleuchtungen und PLC. Auch über neue Gefahren für das Amateurfunkspektrum wie Wireless Power Transfer (WPT) für Elektrofahrzeuge wird intensiv diskutiert.

      Hintergrund: Die Aufgaben der IARU

      Die IARU ist die Dachorganisation der nationalen Mitgliedsverbände wie der DARC oder der österreichische Amateurfunkverband ÖVSV. Pro Land kann nur ein Verband Mitglied sein, dieser hat – unabhängig von seiner Größe – je nur eine Stimme. Das Hauptziel der IARU ist der Schutz des Amateurfunkspektrums. Dafür vertritt sie den Amateurfunkdienst und den Amateurfunkdienst über Satelliten bei der Internationalen Fernmeldeunion ITU und den Weltfunkkonferenzen. Darüber hinaus kümmert sich die IARU um die Koordination der Bandpläne, Notfunk, technisch-wissenschaftliche Forschungen sowie die Unterstützung des Amateurfunks in Entwicklungsländern sowie in Ländern ohne Amateurfunk.

      Aus logistischen Gründen ist die IARU seit den 60er Jahren in drei regionale Organisationen aufgeteilt. Diese halten sich an die von der ITU in der VO Funk vorgenommene Einteilung der Welt in Regionen. Die Region 1 umfasst Europa, Afrika, Russland und den mittleren Osten. Die Region 2 besteht aus Nord- und Südamerika und in Region 3 sind Süd- und Ostasien, Australien, Neuseeland und Ozeanien zusammengefasst. Den regionalen Organisationen steht jeweils ein für drei Jahre gewähltes Executive Committee und diesem ein Präsident oder Chairman vor – in der Region zurzeit Don Beattie, G3BJ, der bei der Konferenz in Landshut, bei der das gesamte Executive Committee neu gewählt wird, zur Wiederwahl steht. Zusammengeführt werden die drei Regionen im Administrative Council. Diesem steht derzeit Tim Allen, VE6SH, vor.

      Finanziert wird die IARU aus den Beiträgen ihrer Mitgliedsverbände. Diese bezahlen pro Mitglied und Jahr 1,80 CHF, umgerechnet etwa 1,57 €. Zurzeit gehören 167 Mitgliedsverbände der IARU an, auf die Region 1 alleine entfallen fast 100 Verbände. Der DARC mit rund 35.000 Mitgliedern ist der größte Mitgliedsverband der IARU-Region 1.

      Die acht DARC-Konferenzteilnehmer im Einzelporträt

      Jörg Jährig, DJ3HW: 47 Jahre alt, seit 2007 IARU-Verbindungsbeauftragter, von 2003–2015 Mitarbeiter im VUS-Referat. Seit 2008 Leiter der DARC-Delegation bei allen Konferenzen und Interim Meetings. Seit Varna 2014 Vice Chairman des C5-Komitees. Teilnehmer in C3, C5 und C2, das er 2014 geleitet hat und in diesem Jahr erneut leitet.

      Kai Pastor, DG0YT: 39 Jahre alt, ARDF-Referent, seit 2004 Mitarbeiter im Referat, Teilnehmer an den IARU-Region-1-Konferenzen 2005/08/11/14. Nimmt an den ARDF-Sitzungen und in den Komitees C3 und C5 teil.

      Jann Traschewski, DG8NGN: 38 Jahre, seit 2014 VUS-Referent, Konferenzteilnehmer 2014 und Interim Meeting 2016.

      Christian Reiber, DL8MDW: 54 Jahre alt, seit 2004 Mitarbeiter im HF-Referat und einer der Macher bei Radio DARC. Teilnehmer der Interim Meetings 2013 und 2016. Nimmt an den Sitzungen der C4-und C7-Komitees teil.

      Fabian Kurz, DJ1YFK. 33 Jahre, seit 2009 Mitarbeiter im Referat DX und HF-Funksport bzw. seit 2017 im Referat Conteste. Mehrfacher HAST-Weltmeister. Teilnehmer an den Konferenzen 2011 und 2014 sowie an den Interim Meetings 2013 und 2016. Nimmt im Schwerpunkt an den C4-Sitzungen teil.

      Tom Kamp, DF5JL: 56 Jahre, seit 2013 Mitarbeiter im HF-Referat, seit 2011 OVV von G23 und seit 2015 stellvertretender DV G.

      Klaus Eichel, DL6SES: neuer EMV-Referent, seit 2015 Mitarbeiter im EMV-Referat des Distrikts T, von 2003 – 2015 OVV T16. Nimmt an den C7-Sitzungen teil.

      Christian Entsfellner, DL3MBG: 53 Jahre, seit 2011 Vorstandsmitglied des DARC, Träger der goldenen Ehrennadel des DARC, Vorsitzender des RTA, bis 2011 Distriktvorsitzender C, davon stellvertretender DV C und 15 Jahre OVV von C15. Teilnehmer an der IARU-Region-1-Konferenz 2014 und den Interim Meetings 2013 und 2016.

      Weitere Infos

      Wer sich tagesaktuell über die IARU-Region-1-Konferenz informieren möchte, dem seien die Kurzwellensendungen von RADIO DARC auf 6070 kHz empfohlen – der Sender wird in täglichen Sondersendungen jeweils ab 20 Uhr Ortszeit live aus Landshut berichten, siehe hierzu auch https://www.darc.de/nachrichten/radio-darc. Weitere Informationen, z.B. über die einzelnen Anträge, finden Sie auf der Konferenzwebseite (in Englisch) unter https://iaru2017.org oder unter https://www.iaru-r1.org/index.php/general-conference/landshut-2017.

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