Sicher habt ihr schon mit bekommen, dass es Diskussionen um die weitere Nutzung der DFMG-Standorte durch die Funkamateure gibt. Die DFMG, eine Tochter der Telekom beabsichtigt den Verkauf der Türme an einen Investor.

Ganz offensichtlich daraus resultierend will die DFMG die vergünstigte Nutzung der Standorte durch den VFDB nicht mehr fortführen. Der VFDB wiederum sieht ebenfalls hohe Kosten auf sich zukommen und will die Relaisverantwortlichen verpflichten die gesamten Kosten zu übernehmen.

Es ist zwar die Rede davon, dass der VFDB für einige ausgewählte Standorte die Kosten übernehmen will, welche damit gemeint sind, bleibt unklar.

Als Betreiber von DB0GIS, welches sich ja auf einem DFMG-Standort, nämlich auf dem Dünsberg befindet, soll ich persönlich die komplette Haftung und die Übernahme der Kosten gegenüber dem VFDB erklären. Hierzu wurde mir eine Vereinbarung vorgelegt, mit der ich mich dazu bereit erklären sollte.

Diese Vereinbarung kann und will ich nicht unterzeichnen, die finanziellen Folgen sind für mich unüberschaubar. Als möglicher Ersatz für die Zukunft steht ein Einzelvertrag mit der DFMG in Aussicht. Auch hier müsste ich als Privatperson auftreten. Das Haftungsrisiko kann ich nicht übernehmen. Schließlich betreibe ich die Relaisfunkstelle nicht zu meinem privaten Vergnügen sondern für die Allgemeinheit der Funkamateure. Ein Vertrag mit dem VFDB oder der DFMG, in dem ich als Vertragspartner auftreten soll, kommt für mich nicht in Frage.

Zu den ganzen Querelen bezüglich Vetragspartnerschaft wurden in der Vergangenheit immer mehr bürokratische Hürden aufgetürmt, die es mir unmöglich machen mich zu 100% regelkonform in der genannten Örtlichkeit zu verhalten.

Ein Wust von Vorschriften seitens der Berufsgenossenschaften, der DFMG und zunehmend auch des VFDB ist für eine Privatperson, die sich nur hobbymäßig damit befasst kaum noch zu überblicken. Leicht kann so aus einer Unachtsamkeit oder auch Unwissenheit heraus falsch gehandelt werden. In so einem Fall kann man mir leicht auch Fahrlässigkeit vorwerfen, die unter Umständen gar den Verlust des
Versicherungsschutzes nach sich ziehen kann. Einen kleinen Teil der Arbeiten konnte ich schon immer nicht alleine erledigen, da hierzu besondere Befugnisse notwendig sind.

Die OMs, die mir hierbei in der Vergangenheit behilflich waren und die Ausrüstung bzw. die Befugnis zur Turmbesteigung hatten, kann ich nun auch nicht mehr mitnehmen, zumindest dann nicht, wenn ich mich regelkonform verhalte.

An dieser Stelle soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass ich nicht mehr der Jüngste bin und ich mich so allmählich dem 70-sten Lebensjahr annähere.

Meine Umfrage nach einem OM, der die Verantwortung für die Einrichtung übernehmen möchte blieb leider ohne Echo, was unter den gegebenen Umständen verständlich erscheint.

Vor Kurzem kam hinzu, dass die DFMG in Hessen umfangreiche Sanierungsarbeiten an ihren Türmen durch führen will und seitens des VFDB verlautete, es sei angebracht einen Rückbau vorab durch zu führen, um nicht für Beschädigungen beim Rückbau nach der Sanierung aufkommen zu müssen.
Ich habe mich daher entschlossen in Kürze DB0GIS am Standort Dünsberg zu demontieren.

Mit freundlicher Unterstützung des Lahnfunk-Hilfsdienstes wird ein Teil der Anlagen auf dem hohen Rod in Fernwald-Steinbach wieder qrv werden. Einen entsprechenden Antrag auf Veränderung des Standortes habe ich bei der Bundesnetzagentur bereits gestellt.

Ihr könnt mir glauben, diese Entscheidung hat mich einige schlaflose Nächte gekostet, ich hätte gerne den Status quo erhalten. Aber unter den geänderten Rahmenbedinungen bleibt mir keine andere Wahl.

vy 73 Bernd, DL6FBS