6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Flohmarkt 2018

Funkamateure treffen sich in der Wetterau
Breites Funktechnik-Angebot auf dem Flohmarkt

Werner und Karlheinz sitzen in der 'VIP-Lounge' und blicken bei einem Kaffee über das Flohmarktgetümmel. Dabei fachsimpeln sie über Radioröhren, die sie an einem der 25 Flohmarktstände erstanden haben. Zwar haben Transistoren und hochintegrierte intelligente Schaltkreise die Röhre längst aus der meisten modernen Elektronik verdrängt, dennoch sind Röhren gefragt - nicht nur bei Funkamateuren. Auch in Audio-Verstärkern finden Röhren nach wie vor Anwendung und Liebhaber.

Aber nicht nur Röhren konnten auf dem Funkflohmarkt erstanden werden: In der Schwalheimer Sporthalle wurden auf über 50 Tischen vielseitige Gebraucht- und Neuwaren rund um die Funktechnik angeboten. Neben Amateurfunkgeräten, Antennen und Zusatzgeräten wie Modems, Mikrofonen oder Messgeräten wurden auch Kleinteile wie Steckverbinder, Koaxialkabel und Werkzeuge angeboten. Waren sich Käufer unsicher bei einem Kauf, konnten sie Funkgeräte auf einem eigens dafür in der Halle installierten Funkmessplatz von Olaf Antpöhler, DL4OAB, und Olaf Heins, DL5FH, auf ihre technischen Daten und Funktionen überprüfen lassen. Dieses Angebot wurde rege genutzt.

Den Amateurfunk aus einem ganz anderen Blickwinkel beleuchtete Reinhard Blaschke, DG4FDQ, an seinem Infostand. Er baut mit Schülern kleine elektronische Gimmicks aus Reststoffen. So entstehen beispielsweise elektronische Kerzen aus leeren Chipsdosen, beleuchtete Minions aus leeren Ü-Eier-Dosen oder Handyhalter aus alten Disketten. Dabei ist der kleine blaue sprechende Roboter 'Gelle' sein Begleiter, der bei Morseübungen behilflich ist. Überrascht ist Blaschke immer über die Faszination, die das Morsen auf die Kinder ausübt: 'Kindern lernen das unheimlich schnell'. Wieviel 'Morsediplome' er schon an Schüler ausgegeben hat, kann er nicht sagen. 'Es sind unzählige', lacht er.

Der erste Funkflohmarkt im Jahr, der von den Funkamateuren des Ortsverbandes Wetterau im Deutschen Amateur Radio-Club veranstaltet wird, ist in den vergangenen Jahren eine feste Größe bei den Funkamateuren geworden. 'Aus ganz Hessen und den angrenzenden Bundesländern finden Funkamateure und Hobbyfunker den Weg zu uns nach Schwalheim', freut sich Ortsverbandsvorsitzender Ralf Schiffner, DK8FA. Bei der Organisation hat der rund 80 Mitglieder zählende Ortsverband allerhand zu tun: Neben dem Funkmessplatz wird die Veranstaltung auch von den Clubmitgliedern bewirtet. In der sogenannten 'VIP-Lounge' auf der Zuschauertribüne werden neben Würstchen und kalten Getränken auch Kaffee und selbstgebackener Kuchen angeboten. Ebenso gehört bei den Funkamateuren eine sogenannte 'Einweisungsstation' zum guten Ton, die Besuchern Hilfestellung bei der Anfahrt per Funk geben kann. Dazu bauen die Funkamateure eigens eine mobile Relaisfunkstelle auf einer Anhöhe in der Nähe von Schwalheim auf.

Gegen 12 Uhr lichtet sich der Besucherstrom. Dann werden letzte Schnäppchen gemacht. Beim Rausgehen haben Werner und Karlheinz noch Peter getroffen. Auch er hat sich zwei Röhren gekauft. Allerdings will er etwas ganz anderes damit machen: 'Ich werde sie einfach nur auf einen Sockel montieren und beleuchten, das sieht hübsch aus'.

 

Olaf Antpöhler, DL4OAB, prüft an dem eigens für den Funkflohmarkt eingerichteten Funkmessplatz das Funkgerät eines Kunden auf Funktion.
Großes Interesse weckte der Stand von Claudia Friedberg, DF1UX. Sie hatte viele neuwertige Funkgeräte und Zusatzgeräte im Angebot.
Blick über den Funkflohmarkt von der 'VIP-Lounge' in der Schwalheimer Sporthalle.
Reinhard Blaschke, DG4FDQ, aus Linden zeigt Flohmarktbesuchern seine Exponate aus Reststoffen, die er mit Schülern zusammen bastelt.
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