6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Leverkusener Funkamateure sind für Katastrophen gerüstet

Bei der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal mit dem Komplettausfall der kommerziellen Kommunikation ist den Bürgern und der Politik bewusst geworden, wie wichtig eine sichere Verständigung aller Beteiligten untereinander ist. Es wurde die Erfahrung gemacht, dass auch Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben wie Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste und Technisches Hilfswerk, bei solchen flächendeckenden Katastrophen schnell an ihre Grenzen kommen können. Befürchtete Szenarien wie z.B. ein “Blackout“, einem kompletten Ausfall der Infrastruktur und somit auch Internet, Telefon und Mobilfunk nicht mehr nutzbar sind, ist eine reale Bedrohung in unserer technisierten Welt.

Lizensierte Funkamateure können im Not- und Katastrophenfall ehrenamtlich ihr fachlichen Wissen und ihre technische Ausrüstung einbringen und als Vorsorge ergänzen. Die Sicherheitsbehörden können diese Unterstützung bei Bedarf beim Notfunkreferenten des Ortsverbandes Leverkusen des Deutschen Amateur Radio Club (DARC) Roland Wegner DC2LW und dessen Stellvertreter Achim Wagner DG3KBF anfordern.

Im Amateurfunkgesetz (AFuG) ist festgeschrieben, dass der Amateurfunkdienst zur Unterstützung von Hilfsaktionen dient und auch verpflichtet ist. Funkamateure dürfen normalerweise Nachrichten, die nicht den Amateurfunkdienst betreffen, nicht für Dritte und an Dritte übermitteln. Das gilt nicht in Not- und Katastrophenfällen.

Die Leverkusener Funkamateure stellen sich dieser Aufgabe und haben bereits mehrere Notfunkübungen absolviert. Ziel dabei ist herauszuarbeiten, mit welchem Beitrag sie die Unterstützung der Bürgerkommunikation im Krisenfall leisten können und wo noch Funklöcher vorhanden sind. Nur so ist die Abdeckung einer flächendeckende Kommunikation im Stadtgebiet Leverkusen mit mobilen und feststehenden Stationen auf den Amateurfunkfrequenzen im 2m- und 70cm Band zu erreichen.

Die Notfunkgruppe des Ortsverbandes Leverkusen im Deutschen Amateur Radio Club (DARC) besteht derzeit aus 25 Funkamateuren, die in Leverkusen und umliegenden Gemeinden ihre stationären Funkgeräte netzunabhängig im UKW Bereich einsetzen. Dazu kommen Notfunkstationen im eigenen PKW und ein notstromfähiges Relais im 70cm-Band, die auch schwierig erreichbare Stellen im Stadtgebiet mit Funk abdecken können. Auch können portable Stationen an zentralen Stellen aufgebaut werden. “In Krisenzeiten muss ein sicherer Verbindungsaufbau zwischen den Notfunkstationen und zur Amateurfunkleitstation, des Weiteren die Weiterleitstruktur zur Leitstation der Behörden störungsfrei gewährleistet sein“, so Achim Wagner, der im Ortsverband als stellvertretender Notfunkreferent die Übungseinsätze von der Funkstation des Clubs in Lev-Fixheide koordiniert.

Die Notfunkstationen werden netzunabhängig betrieben, aus leistungsstarken Batterien, die auch über Solarpanelen nachgeladen werden können. Notstromaggregate können auch zum Einsatz kommen. Es stehen auch mobile Kurzwellenstationen bereit, falls deutschland- und europaweite Kommunikation notwendig sein sollte.

Damit die besten Planungen und Ideen im Ernstfall nicht scheitern, muss der Zustand der Planungen und Einsatzbereitschaft der Funkgeräte in der Realität öfter überprüft werden. In einer gründlichen Vorbereitung einer Notfunkübung werden auch die Funk-Kommunikationsregeln der Sicherheitsbehörden vermittelt. “ Die Technik für die Notfunkübertragung soll möglichst mit einfachen, leicht verfügbaren Funkgeräten nach dem Motto "Keep it simple = Halte es einfach erfolgen. Dies ist z. B. mit Funkgeräten mit Betriebsart Frequenzmodulation (FM 2m/70cm)  möglich, die bei den meisten Funkamateuren vorhanden sind “, so beschreibt der Notfunkreferent des Ortsverbandes Roland Wegner seine Bemühungen in den Schulungen für Aus- und Weiterbildung im Notfunkbereich.

Bei der nächsten Notfunkübung am 10. Dezember wird die weitere Flächenabdeckung erprobt. Für die Mobil- und Portabelstationen werden von der Leitstelle “Erkundungsaufträge, keine simulierten Notmeldungen“ vorgegeben/erteilt, um eine geordnete Meldungsaufnahme und Abgabe zu üben. Im Übungsverlauf wird von der Leitstation auch Kontakt zu benachbarten Notfunkleitstationen aufgenommen.

Die Funkamateure in Leverkusen sind gut aufgestellt, in Krisenzeiten ihren Beitrag zur Überwindung von Kommunikationsstörungen im Stadtgebiet Leverkusen zu leisten.

vy 73 de Ulli, DL7UB

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