6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Nordcontest

Fotos: Dieter DK1IJ

Eigentlich sollte der Nordcontest in diesem Jahr während des Antennentest-Wochenendes vom 24.4. - 26.4.2020 stattfinden. Leider musste auch dieser bei allen beliebte Fieldday wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Der Nordcontest fand deshalb bei einigen i18 OM`s von der häuslichen Station aus statt.

Bei DK1IJ wurden deshalb schon Wochen vorher umfangreiche mechanische Arbeiten mit Hilfe der Schlosserei Hartmut Haaken http://www.haaken.info/metallbau und unter tatkräftiger Mithilfe von Jan, DJ1AN, Thorben, DB1BAC und Klaus, DO1KF, durchgeführt. Eigens für eine neue Mast-Konstruktion wurde von der Fa. ALUMETRIC Köln https://www.alumetric.de/de/shop/traversensysteme/konus-traversensysteme/f33-2903-3-punkt-traversen/f33-laengen-in-50-x-2-mm/8476/f33-3-punkt-traverse-300-cm-incl-konus-verbinder eine 3m lange Konus-Traverse mit Kopf- und Fußstück angeschafft, so wie sie im Bühnen- und Messebereich verwendet werden.

Diese Traverse wurde auf einer vor meiner Garage bereits installierten Stahl-Kippplatte mittels halben Konusverbindern montiert. Mit einer leichtgängigen Seilwinde kann diese um 90° geschwenkt werden.
Im unteren Teil des Mastfußes ist ein Paßstück eingearbeitet worden, in das der 14,5 m lange Spiderbeam-Mast (aus dem WRTC-Paket) mit seinem 50 mm Ø Fußstück eingesteckt wurde. Als Oberlager wurde von der Schlosserei Haaken eine dreieckige 5 mm dicke Stahlplatte mit einer 77 mm Ø Durchführung mit 50 mm hohem "Kragen" angefertigt, welche die seitlichen Kräfte des Mastes aufnehmen sollte. Das KS065 Oberlager ist leider nur bis 60 mm Ø geeignet, und konnte deshalb nicht verwendet werden. Die Grundplatte wurde so hergestellt, dass bedarfsweise auch ein Antennenrotor unten eingestellt werden kann, um somit das gesamte Rohr innerhalb der Dreieckstraverse drehen zu können. Mittels einer speziell angefertigten Winkeleisen-Konstruktion wurde die Traverse im oberen Teil mittels U-Bügel zwischen zwei Dachsparren des Garagendaches verschraubt, um seitliche Stabilität zu haben.

Da wir aber als Antennen für 2m und 70cm jeweils die vierfach gestockten "Bigwheels", bei 70cm mit VV, verwendeten, wurde kein Rotor benötigt.

Auf Böcken liegend wurde der teilweise ausgefahrene Mast (10 m) mit allen Antennen, Kabeln, VV und Splittern bestückt. Die vier 70 cm Bigwheels wurden mit einem ANJO-Vierfach-Splitter an einem 3 m langen Fiberglasmast montiert (Stockungsabstand 70cm), der in das Top-Rohr des 14,5 m Mastes eingesteckt und festgeklemmt wurde. Der Splitter für die vier 2 m Bigwheels (Stockungsabstand 1,30 m) wurde wie üblich zwischen den Antennen montiert, und mit elektrisch gleich langen Kabeln (ganzzahliges Vielfaches von Lambda ½ !) verkabelt.

Gleichzeitig wurde auch ein Dreiecksblech unterhalb der 2 m Antennen montiert, in welches die drei Abspannschnüre mittels Karabinerhaken eingeklinkt wurden. Von meiner Nachbarin hatte ich mir schon vorher die Genehmigung eingeholt, dass ich in ihrem Garten ein Hering setzen durfte.

Mit vereinten Kräften zogen dann Jan und Thorben, auf dem Garagendach stehend, an einem der Spannseile, und unterstützen den Hochkurbelprozeß. Nach zwei Minuten stand der Mast senkrecht und die Bodenplatte wurde mit zwei Bolzen M12 gesichert. Danach spannten Klaus und ich die Spannseile, denn die Antennen schaukelten ganz schön in dem starken Wind. Bevor der Mast ganz ausgeschoben wurde, haben wir beide Antennengruppen mit einem Analyzer eingemessen. Die Ergebnisse waren einwandfrei mit einem SWR von 1,2. Sodann haben Thorben und Jan den Mast auf seine endgültige Höhe geschoben, immer auf die roten Warnmarkierungen am Mast achtend. Zum Schluß wurden die Seile von Thorben fachmännisch mit einem "Feuerwehrknoten" festgezurrt. Die beiden je 30,35 m langen Hyperflex 13 Koaxkabel von Messi&Paoloni führten dann zu meinem Wintergarten, in dem auch die UKW-Stationen aufgebaut waren.

Zum Einsatz kamen Jan sein FT-736 für das 2 m Band, und Dieter sein FT-991A für das 70cm Band. Nachgeschaltet waren die beiden 1 KW-Transistorendstufen mit Power-Master Richtkoppler und Anzeigen.

Thorben hat sich am Samstagmittag auf den Achimer Müllberg begeben, und von dort aus mit seiner Anlage, bestehend aus nach DK7ZB gebauten 5 ele. Yagi für 2m sowie einer zweifach gestockten Gruppe 6 ele. Yagis für 70cm, Betrieb gemacht. Die gesamte Antennenanlage wurde auf einen 6m hohen Geroh Kurbelmast samt Rotor installiert. Als Transceiver kam ein FT-857 zum Einsatz. Lediglich mit 50Watt auf 2m und 20 Watt auf 70cm konnten aus dem Freiluftshack am Contest teilgenommen werden.

Pünktlich um 14.00 Uhr Küchenzeit ging es mit dem Betrieb auf dem 2m Band los. Ab 16.30 Uhr wurde dann auf 70cm gewechselt.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen:
Thorben erreichte auf 2m bei 52 QSOs und 35 Multis 3955 Punkte. Auf 70 cm standen am Ende 4080 Punkte bei 46 QSOs und 30 Multis im Log.

Alles in allem hat es wieder viel Spaß gemacht, handwerklich aktiv zu sein und vieles mechanisch und elektrisch vorzubereiten, und letztlich mit einem guten Ergebnis abzuschließen.
Am Sonntagnachmittag haben wir zusammen alles wieder abgebaut und verstaut.

Vielen Dank an alle Helfer und Unterstützer, die bei diesem "Pseudo-Fieldday" mitgeholfen haben.

DK1IJ Dieter

Diese Website nutzt ausschließlich technisch erforderliche Cookies. Wir benutzen keine Cookies, die eine Einwilligung erfordern würden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. X