6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Deutscher Amateur Radio Club e.V. Ortsverband Heilbronn P05
Protokoll der OV-Versammlung vom 14. 10. 2016

Tagungsort: Gaststätte „ZumReegen“, Riedweg 52, 74078 Heilbronn-Frankenbach Tel. 07131 911601

Beginn: 20.00 Uhr
Ende des offiziellen Teiles: 21.00 Uhr Anwesende: 21 YL & OM

OVV Uli DG7SCB begrüßt uns alle zum heutigen OV-Abend. Werner DK3SR ist entschuldigt. Harald DL2SAX und Herbert DF5TR werden heute einen Vortrag halten.

  • Unser Wirt hat mitgeteilt, dass im Jahr 2017 einige OV-Abende verlegt werden müssen. Wir einigen uns auf folgende Termine:

    14.04. Karfreitag wird auf 07.04 vorverlegt,
    14.07. Lokal ist belegt, wird auf 07.07. vorverlegt, 11.08. Wirt hat Urlaub, wird auf 18.08 verschoben.

  • Am 23.10. 2016 ist Distriktsversammlung. Uli fragt, ob jemand mit ihm mitfahren möchte. Ein Punkt wird die Neuwahl des stellvertretenden Distriktsvorsitzenden sein, da Johannes DL5KAZ zurückgetreten ist. Weiterhin wird das Thema Offenlegung des Jahresberichts sein.

  • Vor etwa zwei Wochen ist Uli von einem Lehrer des Robert-Meyer-Gymnasiums Heilbronn, Herrn Utech, angerufen worden. Er erkundigte sich bei ihm, ob wir Interesse daran hätten mit einem Technikkurs am RMG auf einen Funkkontakt mit der Raumstation ISS hin zu arbeiten. Zeitlicher Horizont ist ab 2018.
    Als vergleichbare Aktion nannte er die Funkverbindung einer Schule in Bruchsal zusammen mit dem dortigen OV.

    Seine Aussage ist, dass wir von dort auch Unterstützung durch Material und Know- How bekommen können. Am RMG wird man den Bereich Technik, Elektronik und Kommunikation in einem Projekt fest etablieren.

    Dazu will er ein erstes informelles Treffen mit uns in die Wege leiten. Da seine Chefin zu der Zeit nicht da ist, könnte es noch einige Tage dauern. Bis jetzt hat Uli aber noch nichts weiteres gehört, wird aber Kontakt mit Herrn Utech aufnehmen. Uli informiert uns, sobald sich etwas Neues ergibt.

    Sigrid DL3LG spricht folgende Themen an:

  • Die Einladung und Tagesordnung zur Mitgliederversammlung am 12. und 13. November 2016 in Baunatal ist auf der DARC-Homepage einsehbar. Sie umfasst über 120 Seiten, wovon ein großer Teil die „Gewinn und Verlustrechnung“ als Anlage zu TOP10 „Besprechung des Jahresabschlusses 2015“ einnimmt.

  • Die gemeldete Tropo-Erstverbindung auf dem 2m Band Südamerika – Afrika war vermutlich doch nur eine Reflexion an einem Raumfahrzeug.

  • Der Amateurfunksatellit Amsat Oscar 7 wurde vor 47 Jahren gestartet und funktioniert seit 2002 wieder, nachdem die Batterien hochohmig geworden sind.

  • Hurrikan Matthew durchkreuzte Anfang Oktober die Karibik in Richtung Jamaika, Haiti und Kuba. Das amerikanische Hurrikan-Watch-Netz arbeitet auf 14.325 kHz und 7.268 kHz, wenn der Sturm durch ihr Beobachtungsgebiet zieht.

  • Am Wochenende findet der „Worked all Germany (WAG)“-Contest statt. Deutsche Stationen sind dabei weltweit sehr gefragt. DL-Stationen senden nach dem Rapport nur den DOK.

  • Die Frau unseres verstorbenen Mitglieds Bernd DJ5DC aus Flein ist vor kurzem ebenfalls verstorben.

Valentin DK7SO richtet Grüße von Werner DK3SR an die Runde aus.

Wolfgang DK2ZO berichtet über den Contest „Worked all Europe (WAE)“ am zweiten Septemberwochenende. Wir hatten fünf Antennen aufgebaut, darunter einen 40m 3-Element Beam auf unserem fahrbaren Mast und eine 27m hohe Vertikalantenne für 80m. Die Antennen konnten wir von den zwei gleichwertigen Stationen mit Elecraft K3 und Endstufen über eine Matrix auswählen. Eine Schutzschaltung verhinderte, dass nicht versehentlich beide Stationen auf Senden gehen. Durch Bandfilter wurden gegenseitige Störungen verhindert. Zum Loggen hatten wir zwei PCs, die über ein Netzwerk ihre Daten austauschten. Zur Stromversorgung nutzten wir das bewährte Benzinaggregat von Joachim DL8SCD. Am Sonntag Nachmittag beendeten wir den Contest. Wir fuhren 500 QSOs und nahmen 800 QTCs auf. Wir haben uns gegenüber dem letzten Jahr verbessert.

In der Clubmeisterschafts-Wertung sind wir zur Zeit bundesweit auf Platz 5 und in Württemberg auf Platz eins mit 700 Punkten vor dem OV Ludwigsburg P06.

Harald DL2SAX beginnt nun mit seinem Vortrag „RTTY“ (Radioteletype), der durch eine Videopräsentation begleitet wird.

Zuerst geht Harald auf die Geschichte des Fernschreibens ein. Verwendet wurde es ab 1927 vom Militär. Zum Codieren und Decodieren wurden mechanische Fernschreibmaschinen verwendet, die äußerlich einer Schreibmaschine ähnelten. Ein Bild zeigt die auch unter Funkamateuren bekannte LO15 von Lorenz.

Die Zeichen werden durch einen seriellen Bitstrom zu jeweils 5 Bit mit einer Geschwindigkeit von 50 Bit (Symbole) pro Sekunde (Baud) übertragen. Start und Stopp- Bits dienen zur Synchronisation. Zwischenspeichern konnte man mit einem Lochstreifen. Ein Bild zeigt einen Lochstreifen als Beispiel. Ein weiteres Bild zeigt schematisch das „Telegraphenalphabet Nr. 2“ mit dem Lochstreifenschlüssel. Mit 5 Bit kann man 2 hoch 5 = 32 verschiedene Zeichen übertragen. Um auch Ziffern und Zeichen übertragen zu können, wird der Code durch „BU / ZI“-Umschaltung doppelt belegt.
Fernschreiben wurde ursprünglich zur drahtgebundenen Übertragung verwendet.
Um die Zeichen per Funk übertragen zu können muss man die Zustände logisch 0 und 1 auf die Hochfrequenz modulieren. Dazu verwendet man zwei Frequenzen im Audiobereich und moduliert sie mit FM auf die HF. Dieses „Audio Frequency Shift Keying“ AFSK wird auf UKW und höher verwendet. Auf Kurzwelle werden die beiden Audiotöne in Stellung SSB auf den Sender moduliert. Auf der HF-Ebene erscheinen die beiden Töne als Seitenbänder im Abstand vom unterdrückten Träger. Man spricht deshalb von „Frequency Shift Keying“ (FSK). Moderne Transceiver haben meist einen „Data Input“ und eine Betriebsart RTTY. Man braucht dann keine Soundkarte, die die Töne erzeugt.
Welche Hardware braucht man um Funkfernschreiben betreiben zu können? Auf jeden Fall einen Computer zur Text Ein- und Ausgabe. Verwendet man ein eigenständiges Modem, genügt ein Terminalprogramm. Benutzt man zur Erzeugung der Töne die Soundkarte, benötigt man ein RTTY-Programm auf dem PC. Harald zeigt eine Liste mit gängigen Programmen, die zum Teil kostenlos sind und auch weitere Betriebsarten ermöglichen und ein Logbuch enthalten.

Herbert DF5TR stellt nun das weit verbreitete Programm MixW2 aus der Ukraine vor. Er zeigt mehrere Bilder der Benutzeroberfläche und erklärt die einzelnen Bereiche. In der Menüleiste sind die Einstellungen von Betriebsart, Ansicht und Konfiguration auszuwählen. Darunter befinden sich die neuesten Zeilen des Logs. Darunter sind die Macro-Tasten angeordnet. Damit werden vordefinierte häufig gebrauchte Textblöcke zum schnellen Senden aufgerufen, wie zum Beispiel Begrüßung und Rufzeichen. Die zwei Fenster darunter

dienen zum Senden und Empfangen des Textes. Unten befindet sich das Wasserfalldiagramm. Dabei wird das vom Empfänger aufgenommene Signal nach Frequenz und Zeit dargestellt. Die Helligkeit beziehungsweise die Farbe stellt die Signalstärke dar. Man sieht deutlich die parallel verlaufenden Spuren der RTTY-Signale auf dem Bildschirm.

Harald übernimmt nun wieder den Vortrag und gibt Tipps zum RTTY-Betrieb, die er auch anhand von Bildern erklärt.

  • Das RTTY-Signal stellt ähnlich wie FM einen Dauerträger dar. Man darf also den Sender nur etwa halb aussteuern um Überhitzung vorzubeugen.

  • Nach der Installation sollte man ein Test-QSO fahren um sicherzustellen, dass alle Einstellungen korrekt sind.

  • Im Empfänger sollte man das CW-Filter mit 250 Hz Bandbreite verwenden um starke Signale auszufiltern, die sonst die Verstärkungsregelung beeinflussen.

  • Zum Abhören soll man einen Kopfhörer verwenden.

  • Die VFO-Schrittweite sollte auf „fein“ gestellt werden, da die Frequenzabstimmung genau sein muss.

  • Man sollte sich nicht vor dem CQ-Rufen scheuen.

    Harald zeigt verschiedene Einstellung am Beispiel des Programms MMTTY. Anhand des Contestprogramms N1MM+ zeigen die folgenden Bilder ein echtes QSO, das Harald gefahren hat. Bei starker Bandbelegung sieht man aber auch die Schwächen von RTTY. Es gibt keinerlei Übertragungssicherheit, wie sie zum Beispiel bei PSK vorhanden ist. Es ist üblich, bei schwierigen Bedingungen das Rufzeichen mehrfach zu senden, in der Hoffnung, dass es der QSO-Partner irgendwie aus den Fragmenten zusammensetzen kann.

    Harald beendet seinen Vortrag und wir diskutieren noch angeregt über das Thema.

    Thomas DO5HN wird am OV-Abend im November einen Vortrag mit dem Thema „Windkraftanlagen in der Ostsee“ halten.

    OVV Uli informiert uns, dass soeben Herr Utech vom RMG da war und sie einen Termin für weitere Gespräche festgelegt haben.

    Der offizielle Teil des Abends endet um 21:00 Uhr.

    Nächster OV-Abend: Freitag, 11. November 2016 .

    Heilbronn, 14.10.2016 Theo Speckmaier DF3SS

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