Was ist ein OTHR?

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Es handelt sich um verschiedene Radarsysteme, die im Kurzwellenspektrum arbeiten und die Ionosphärsprünge ausnutzen, um eine hohe Reichweite zu erzielen.

 

Diese Systeme werden vom Militär im Rahmen von Frühwarnsystemen eingesetzt. Bevorzugt senden solche Anlagen aus Russland, China, und der Insel Zypern.

 

Daneben gibt es Meereswellenradare, die vorallem in Frankreich und Nordamerika eingesetzt werden sowie Systeme, welche die tagesaktuelle Beschaffenheit der Ionosphäre untersuchen und nicht im eigentlichen Sinne zu den OTHR gehören.

Erkennen eines OTHR im Waserfall

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Das Muster ist im Wasserfalldiagramm sehr chrakteristisch. Im nachstehenden Beispiel sind gleich drei OTHR im 40m-Amateurfunkband deutlich zu erkennen. Sie legen sich wie ein breiter, pulsierender Vorhang oder Schleicher mit in sich bewegenden Streifen auf einen großen Frequenzbereich.

 

Im Lautsprecher hört man vorallem in SSB ein lautes Brummen oder Knattern.



Vermessen eines OTHR

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Das Bestimmen der charakteristischen Merkmale eines OTHR hilft bei der Zuordnung des Urhebers der Aussendung (überwiegend Russland, Zypern oder China) gemäß des Abschnitts Bestimmung des Systems.

 

Mehrere Faktoren lassen wir hierzu einfließen. Darunter

 

  1. Die PRF / SPS
  2. Die Bandbreite

 

Die PRF / SPS sowie die Bandbreite können recht einfach bestimmt werden, wenn man über einen modernen SDR verfügt.




Spikes per second (sps) oder auch Pulse Repetition Frequency (PRF)

 

Die SPS (spikes per second oder auch PRF, Pulse Repetition Frequency) ist ein sehr wichtiges Parameter, welches zur Bestimmung des Radars ermittelt werden muss. Dazu stellen wir am SDR eine Frequenz etwa in der Mitte des Signals ein. Die Bandbreite spielt dabei keine große Rolle. Aber die Auflösung des Signals sollte so hoch wie möglich sein.

 

Wichtig ist, dass man in die Spektrumanzeige geht und nicht im Wasserfall arbeitet. Nun müssen wir so dicht wie möglich heranzoomen. In der höchsten Auflösung sind anschließend einzelne Träger zu erkennen: Die Spikes.

 

Aus dem Abstand dieser einzelnen Unterträger zueinander lässt sich die SPS direkt ableiten. Im nachfolgenden Beispiel beträgt die Differenz 40 Hz. Das ist eine PRF von 40 Hz oder auch 40 sps.


Beispiel mit Perseus SDR. Der Abstand beträgt 40 Hz © DARC e.V.

50 Hz Abstand zwischen den Spikes entsprechen 50 sps. © DARC e.V.

Die Bandbreite

 

Die Bandbreite bestimmt man am besten im Spektrum. Im Wasserfall kann es zu Fehlmessungen und zu hoch gemessenen Bandbreiten kommen, da durch Mehrwegausbreitung und Frequenzverschiebungen das Signal dort oft breiter wirkt.

 

Die nachstehende Grafik erklärt, wie die Bandbreite im Spektrum recht einfach ermittelt wird.



© Alex Schill, DB3TA

Bestimmung des Systems

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Die nachfolgende Tabelle führt die am häufigsten anzutreffenden Systeme und ihre Parameter auf:

 

HerkunftslandSystemBandbreitenSPS (PRF)
RusslandContayner12 kHz40 sps
China 10 kHz, auch 12 kHz, 160 kHz

10 sps, 50 sps, 66-68 sps, 41-42 sps

Zypern (UK)Pluto20 kHz(25 sps) 50 sps

 


Referat Intruder Monitoring

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Erfahren Sie mehr über unser Referat. Unter www.bandwacht.de und www.intruder-monitoring.de haben wir eine Fülle Informationen bereitgestellt. Dort finden Sie auch unsere Kontaktmöglichkeiten.

 

Die Bandwacht des DARC e.V. ist Partner der Bundesnetzagentur.

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