6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Nachricht

„Blackout“ im ganzen Land – Notfunk ersetzt bei Übung zusammengebrochene Kommunikationsnetze

Funkamateure unterstützen Behörden bei Großschadenslagen und Katastrophen

Landkreis Vorpommern-Greifswald. 

„Blackout im ganzen Land, kein Strom und das schon seit Stunden – Ende nicht absehbar“, skizziert Thorsten Empacher die Lage, von der engagierte Funkamateure im Landkreis Vorpommern-Greifswald ausgehen müssen, wenn sie eine Notfunkstrecke aufbauen. Was tun, wenn Datenleitungen und Mobilfunknetze zusammengebrochen sind?

 


Bestimmt von diesem Szenario findet am 03. und 04. September eine zweitägige Ausbildung von Spezialisten des Katastrophenschutzes in Ludwigsburg (Gemeinde Loissin) statt. 

 


„Erstmals werden Katastrophenschutz-Helfer gemeinsam mit Funkamateuren des Greifswalder Ortsverbandes im DARC eine gemeinsame Maßnahme mit Vorführung von technischen Möglichkeiten und Training zur Nachrichtenübermittlung im Katastrophenfall durchführen“, sagte Empacher. Dabei wollen die Teilnehmer unter Beweis stellen, dass sie eine funktionierende Funkstrecke über weite Teile der Region auch ohne Elektrizitätsversorgung aus dem Netz sicherstellen können. 

 


Empacher ist seit vielen Jahren leidenschaftlicher Funkamateur und auch beruflich aufs Engste mit der drahtlosen Kommunikation verbunden. Als Kreisfunkwart zeichnet er nämlich für die komplette Funkausstattung von Feuerwehr und Katastrophenschutzkräften des Landkreises verantwortlich.

 


Technik bestimmt in immer größerem Umfang unser tägliches Leben. Alles ist miteinander vernetzt und voneinander abhängig. Immer mehr neue Medien werden zur Übertragung von Informationen genutzt und immer schnellere Datennetze entstehen. Was passiert aber, wenn diese Netze über einen längeren Zeitraum gestört sind oder komplett ausfallen? 

Wenn über längere Zeit der Strom ausfällt, funktioniert in den betroffenen Gebieten fast nichts mehr. Irgendwann sind alle Batterien leer, das Telefon zu Hause geht auch nicht mehr, Radio und Fernseher bleiben stumm. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein und niemand kann diese voraussehen.


„Beispiele für Ausfälle von Kommunikationsverbindungen gibt es auch aus der jüngsten Zeit. So waren etwa beim Amoklauf in München nach kürzester Zeit alle Handynetze wegen Überlastung gestört, im März fiel fast deutschlandweit das Netz von Vodafone wegen eines Datenbank-Fehlers sogar über Stunden aus“, erklärte Empacher.

 

Im Notfall kann eine gute Vorbereitung auf mögliche Ereignisse lebensrettend sein. Seit nunmehr drei Jahren gibt es im Landkreis Vorpommern-Greifswald eine Gruppe von aktiven Funkamateuren, die sich in ihrer Freizeit innerhalb ihres Hobbys „Amateurfunk“ auch ganz speziell dieser Aufgabe stellen.


Funkamateure sind in der Lage, auch dann noch Verbindungen herzustellen, wenn Telefon, Handynetze, Internet und sogar das Stromnetz ausgefallen sind. Mit ihrer Technik können sie in Not- und Katastrophenfällen die Behörden und auch die Bevölkerung unterstützen, wenn es darum geht, Notrufe und andere lebenswichtige Informationen zwischen Einsatzleitungen und Hilfskräften vor Ort zu übermitteln.

„Die Übung an diesem Wochenende soll die vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten des Amateurfunkdienstes nicht nur theoretisch vorstellen, sondern auch in der Praxis beweisen“, sagte Empacher.

 

Den Höhepunkt bildet die Teilnahme an einem 24-stündigen Wettbewerb. Hierbei wird es darum gehen, mit möglichst vielen Stationen in ganz Europa, die ebenfalls unter „feldmäßigen“ Bedingungen unabhängig vom Stromnetz arbeiten, Kontakte herzustellen.

 


Jederzeit aktuelle Informationen rund um den Amateurfunk in und um Greifswald gibt es auch im Internet unter: www.darc.de/v11 

Thorsten Empacher DL2NTE

 

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