6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Nachricht

Funkamateure übertragen Nachrichten bei Stromausfall

Mehr als 250.000 Einwohner Nordrhein-Westfalens erlebten am ersten Adventswochenende 2005 den größten Stromausfall Deutschlands seit Ende des zweiten Weltkriegs. Nach einem heftigen Wintereinbruch kollabierten im Münsterland mehrere Hochspannungsmasten unter der Schnee- und Eislast. Für die betroffene Bevölkerung gab es tagelang keine Telefonverbindungen, kein Internet-Zugang, kein Fernsehbild, keine warme Heizung. 

 

Am 29.11.2014, dem „Jahrestag“ dieses Ereignisses, schalteten 15 Amateurfunkstationen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen für eine Notfunkübung auf Batteriestrom um. Organisiert wurde der zweistündige Probelauf vom DARC-Distrikt Baden. Auf den zuvor vereinbarten Frequenzen im 40- und 80-Meter-Band wurden Nachrichten per Sprechfunk übermittelt, die in einem einheitlichen Formular erfaßt wurden. Die Stationen in Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim, Freiburg und Ludwigshafen verwendeten taktische Rufzeichen, um die Nachrichten geographisch weiterleiten zu können. 

 

Zur gleichen Zeit wurden von sieben Stationen in Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart und Frankfurt/Main E-Mails über das weltweite WinLink-System übertragen. Der Vorteil des Systems: die Funkstationen müssen zum Nachrichtenaustausch nicht zeitgleich und nicht auf der gleichen Frequenz in Betrieb sein.

Bei einem tatsächlichen Stromausfall wären die Funkamateure in der Lage gewesen, für Führungsstäbe der Behörden und Hilfsorganisation unterbrochene Telefonleitungen durch Amateurfunkverbindungen zu ersetzen. Lageinformationen und Notrufe hätten so auch ohne Strom aus der Steckdose übertragen werden können.

 

 

 

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