6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

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Notfunkverkehr Slowenien durch deutsche Stationen gestört

Am 4. Februar wurde um 19:23 Uhr vom DARC-Notfunkreferat die Mitteilung über Notfunkverkehr in der Betriebsart PACTOR auf vier Frequenzen im 80m-Band über Mailinglisten, auf den Internetseiten des DARC und des Notfunkreferats, sowie über Facebook verbreitet.  
Auf diesen Frequenzen fand Datenverkehr zwischen österreichischen Funkamateuren statt, die vom österreichischen Katastrophenschutz mit ihren Hilfsorganisationen nach Slowenien zur Hilfe bei der ausgefallenen Stromversorgung geschickt worden sind.
Die Telekommunikationsverbindungen zwischen den Einsatzorten und dem Rest Sloweniens, bzw. zu den Zentralen in Österreich waren unterbrochen, sodass die mitgeführten Amateurfunkstationen die einzige Verbindung zur Außenwelt waren.

Am Samstag, den 8.Februar fand ab 8:00 Uhr der VFDB-Contest auf 80m statt, wobei eine VFDB Conteststation auf 3.616 kHz USB den Notverkehr in PACTOR vermutlich unbeabsichtigt störte. Leider hatte sie auf Anrufe der österreichischen Stationen nicht reagiert.
Das DARC-Notfunkreferat wurde daraufhin vom OeVSV-Notfunkreferenten per Email um Unterstützung gebeten. DA0EC/DJ9OZ sprach die VFDB-Conteststation an und bat im Namen der österreichischen OMs um QSY, worauf  sie bereitwillig QSY machte. In die frei gewordene Lücke stießen natürlich sofort andere Contest-Teilnehmer, die ebenfalls um QSY wegen Notverkehr gebeten wurden, was auch immer akzeptiert wurde.
Gegen 9:30 Uhr begann eine norddeutsche Klönschnack-Runde ihren Betrieb fast genau auf der Frequenz und störte erneut den PACTOR-Notfunkbetrieb auf 3.616 kHz USB. Als diese Stationen, die selten Rufzeichen nannten, ebenfalls auf den Notverkehr aufmerksam gemacht und um QSY gebeten wurden, kam es zum Teil zu unfreundlichen Äußerungen. Einige Teilnehmer erhöhten noch ihre Sendeleistung,
DA0EC hat die Diskussion bewusst nicht angeheizt und auf Räumung der Frequenz bestanden. Eine Reihe der OMs machten QRT, weil Ihnen die Lust am Klönen auch auf Grund der Conteststörungen vergangen war, sodass die Runde sich nach einiger Zeit auflöste und der Notverkehr ungehindert weiter abgewickelt werden konnte.
Die österreichischen OMs bedankten sich anschließend per Mail beim DARC-Notfunkreferat um die Unterstützung.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass die meisten OMs einsichtig sind, wenn sie freundlich auf die Situation aufmerksam gemacht werden und um QSY gebeten werden. Bei uneinsichtigen OMs hilft eher ein Abwarten und De-escalieren als ein Bestehen auf Vorschriften oder Rechten. Letztlich kommt es auf den erfolgreich durchgeführten Notverkehr an und nicht auf Rechthaberei. Ich denke, aus diesem Vorfall kann man für die Zukunft eine Menge auch bei Übungsverkehr lernen.

Mike/DJ9OZ
DARC-Referat Not- und Katastrophenfunk

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