Auch die diesjährige Februar-QSO-Party war ein großer Erfolg und übertraf sogar die Partys der Jahre 2004 und 2005.

Die Ausbreitungsbedingungen gestatteten auf 80 Meter – dank des Sonnenfleckenminimums - den gesamten Tag über Funkbetrieb quer durch DL, so daß das 40-Meter-Band entlastet wurde. Auf UKW sorgte z.B. die Relaiskopplung DB0BEL mit DO0ANK für eine Funkbrücke zwischen Berlin/Brandenburg/Sachsen nach Mecklenburg bis zur Ostseeküste. So wurde der Sonntag zum „Großfunktag des kleinen Mannes“.

Auf der Grundlage von 16.000 QSOs aus 80 Allband- und 50 UKW-Logs wurden nach Abzug offensichtlicher Fehler 2000 an der Party beteitigte Stationen ermittelt.
Darunter waren 170 Ausländer, 230 DO-Calls, 30 DN-Calls und 105 YLs einschließlich der mitverteilten Klubstationsrufzeichen. Schließlich summierte der Auswerte-Rechner das Alter von 1620 deutschen Stationen (ohne Klub-, Contest-, YL-, DN- und XX-Calls) und errechnete ein Teilnehmerdurchschnittsalter von 54,4 Jahren. Die Gruppe der 50 bis 69 Jährigen machte 56% aus.

Die zeitgemäße Nutzung von Computern, das spezielle Party-Logprogramm von ARCOMM und der Logversand über Internet machten für den überwiegenden Teil der abrechnenden Teilnehmer den „bürokratischen“ Teil der Party zum Spaziergang.

Von den 486 Logs kamen 416 (85,6 %) als Email  – Sonntag Mitternacht waren bereits 200 Logs im Speicher des DX- und HF-Funksport-Referates. 81% der Abrechner nutzten dieses spezielle Programm, was eine schnelle Logauswertung ermöglicht. Ohne Computerhilfe erstellte Logs kamen auch – es waren 31 (6,4%).

Aufteilung der Logs:

Kategorie A (Allband)        337
Kategorie B (UKW)           138
Kategorie C (SWLs)          11
DO-Stationen                      57
DN-Stationen                      10
YLs (ohne Klubstationen)   33
 

Der Senior der Senioren war Hermann DL1JF. Er ist 91 Jahre jung und eigentlich ein Nur-CW-OP. Durch Cornelia DM7PCH ließ er sich jedoch ans Mikrofon locken und rechnete die Party mit 36 QSOs und 2000 Punkten ab. Die jüngsten Teilnehmer waren mit 8 Jahren Dennis DN7DB und Peter DN8PL sowie Timo DN2FC mit 10 Jahren. Dennis schaffte achtbare 71 QSOs auf UKW.

Der CW-Anteil der Party ist auch erwähnenswert. 150 Teilnehmer (Abrechner) sendeten auch in CW wobei 52 von ihnen die Taste ausschließlich benutzten. Unter diesen CW-Freunden finden wir drei 84-Jährige: DL1EV, DL2AXM und DL3RD.
Letzterer nutzte das ARCOMM-Programm und schickte über seinen Internetanschluß ein elektronisches Log mit 133 QSOs !!!

Das traditionelle Anliegen der Party, einmal etwas mehr funken als sonst üblich, blieb erhalten wie auch der freundliche ungezwungene QSO-Stil. So mancher ließ sich durch die Party wieder auf die Bänder locken. Die zwei angebotenen Partyziele - Punkte und Präfixe - wurden angenommen. Aus vielen Logs lassen sich zwei Strategien erkennen: „erst die Punkte und dann die Präfixe“  sowie „vorrangig Präfixe, das Punkteziel wird automatisch erreicht“.

Die erforderlichen Punkte für die erfogreiche Teilnahme – Party-QSL – erreichten 96%. Die QSLs sind seit Anfang März in der QSL-Vermittlung und sicherlich bereits bei den Teilnehmern. Ebenso gingen 339 Zertifikate mit der Anzahl der erreichten Präfixe auf dem elektronischen Weg und 17 per Post ab. Einige Papierlog-Einsender teilten eine Email-Adresse mit. Auch sie erhielten ihre erreichten Präfixe elektronisch bestätigt.

In den Februar-QSO-Partys spielen YLs durch die Vergabe von „00“ für 100 Punkte eine besondere Rolle.  Diese besondere Rolle wurde auch angenommen und drückt sich deutlich im Anteil der Logeinsendungen aus. 40% der YLs schickten ein Log, von den OMs etwa nur 30%. Die Funkaktivität der YLs war von besonderer Klasse. In allen 3 Kategorien waren sie die aktivsten OPs dieser QSO-Party:

Kategorie A (Allband)   Erna         DL1PT
Kategorie B (UKW)       Eva          DG2BWU
Kategorie C (SWLs)      Manuela  DE6MAN

Sie erhalten ebenso wie die aktivste DN-Station DN1GSK Trophäen durch ihre Distriktsvorsitzenden.

Die Funkbegeisterung in Deutschlands Westen und Süden lag wie bereits in den Vorjahren weit hinter der des Ostens. Nur 32% der Logs kamen aus diesen Distrikten, in denen aber etwa 85% der Funkamateure zu Hause sind. So gab es z.B. in Mecklenburg-Vorpommern mehr Aktivität als in den 6 Distrikten des Südens zusammen. Spitzenreiter war abermals der Distrikt Sachsen mit 86 Logs.

Ein Hinweis zum Funkbetrieb: Fehler in Logs sind nicht immer Fehler auf der Empfangsseite. OPs, die z.B. ihr Rufzeichen schlecht oder nicht buchstabieren, fallen beim Zusammenfassen von QSO-Daten auf. Daher soll hier deutlich gemacht werden, daß der Sendende durch seine Betriebsweise die Voraussetzung dafür schafft, daß der Empfangende ein QSO auch richtig loggt. Enttäuschungen gibt es spätestens beim QSL-Austausch.

Die übereinstimmenden Meinungen der Teilnehmer, die sich in Kommentaren zur Februar-Party 2006 äußerten, waren: „endlich mal wieder richtig gefunkt“, „die Party hat großen Spaß gemacht“, „weiter so“, „freue mich schon auf die nächste Party“ und „danke“.

Die nächste Party findet am Funkertag , am 10. Juni 2006 statt – awdh !
 

Nachtrag:

Die Ergebnisübersichten sind mit Stand 06.03.2006 aktualisiert. Dabei wurden Fehler berichtigt und nachträglich eingegangene Logs hinzugefügt. Da die QSO-Partys keine strengen Conteste sind, erhalten Nachzügler auch Party-QSLs und ggf. Zertifikate – nur später. Fragen und Hinweise bitte an qso-party-info (at) dxhf.darc.de.

Hardy, DL3KWF