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Nachricht

Als Hurrikan „Sandy“ Verwüstungen an der Ostküste anrichtete, folgten HAMs dem Ruf nach Hilfe

Bericht von der ARRL-Internetseite 1.11.2012

Obwohl Hurrikan Sandy zum Nachfolger eines tropischen Wirbelsturms herabgestuft worden war, als er am Montag, den 29. Oktober um 20:00 Uhr EDT nur 5 Meilen südwestlich von Atlantic-City in New-Jersey auf Land stieß, hatte der Sturm Windgeschwindigkeiten bis zu 80 Meilen/h (120 km/h). Funkamateure der ganzen Region von den Carolinas bis Maine haben auf die Unterstützungsanfragen reagiert und die lokalen Netze aktiviert, die Hurrikan-Beobachtungsnetze und den VoIP Hurrikan-Netzbetrieb unterstützt, haben ihren lokalen und staatlichen Notfall Einsatzzentralen geholfen und Unterstützung bei Schutzräumen gegeben oder wo immer sie gebraucht wurden.

New Jersey
Nord New Jersey
Zwei Krankenhäuser in New Jersey erbaten Hilfe von Funkamateuren. Nach Mitteilung des örtlichen ARRL-Notfunk-Koordinators George Sabbi, KG2GLG, hatten die Hospitäler Probleme mit ihren Kommunikationssystemen, die sie untereinander und zu ihren Außenstellen in den Counties Middlesex und Union benutzen.

Sabbi berichtete, dass ein Schutzraum im Bergen County von der Öffnung am Montag , 29. Oktober bis zum späten Vormittag am nächsten Tag Amateurfunk einsetzte. „Die Funker legten eine Ruhepause ein und kamen am Dienstag wieder. Das Rote Kreuz versuchte mehr Amateurfunk-Unterstützung für weitere Schutzräume zu bekommen, sah aber, dass viele Freiwillige durch Fahrverbote auf vielen Straßen im Land gehindert wurden. Ich erhielt verschiedene Berichte, dass Relais auf Notstromversorgung angewiesen oder ausgefallen waren. In allen Fällen sind wir auf andere Frequenzen (Direktfrequenzen) ausgewichen.“

Süd New Jersey
Durch ihr HAM-Hilfs-Programm schickte die ARRL sechs VHF-Geräte nach Ocean County, New Jersey. Der örtliche ARRL-Notfunk-Koordinator für Ocean County Bob Murdock, WX2NJ, programmierte sie am gleichen Tag für die Verwendung in den sechs Schutzräumen in Ocean County. Einer der nationalen VOAD Partner der ARRL, NECHAMA – Jüdische Katastrophenhilfe, sorgte für den Transport nach Ocean County.

Der ARRL-Notfunk-Koordinator für die Südregion New Jersey John Zaruba, K2ZA, betrieb ein Netz der Region auf dem ARES Relais SNJ täglich um 7 Uhr, 13 Uhr und 19 Uhr um den County Notfunk-Koordinatoren Unterstützung zu geben. Er schickte Anfragen nach sechs Ersatz-Funkern aus der Region für den Einsatz in Atlantic County und andere sechs Ersatz-Funker für Ocean County. Beide Küsten-Counties benutzten Amateurfunk in den Schutzräumen die vom Amerikanischen Roten Kreuz betrieben wurden.

„Ab Donnerstag, 31. Oktober ging die kommerzielle Kommunikation in den Inland-Counties wieder in Betrieb, wobei einige Counties, wie z.B.- Mercer County begannen Amateurfunk zu benutzen, um bei der Schadensermittlung zu unterstützen, nachdem die Straßen wieder Passierbarer wurden“, berichtete ARRL-Notfunk-Koordinator für die Südregion New Jersey Gary Wilson, K2GW. „Die anderen Counties wurden abgefragt nach  Unterstützung durch Funker für die Counties Ocean und Atlantic. Ich glaube, John hat auch in den Regionen Ost Pennsyvania, Nord New Jersey und West Massachusetts nach eventueller Unterstützung durch Ersatzfunker gefragt.“

Wilson erklärte, dass der NJ2EM-Betrieb bei der Einsatzzentrale der Polizei New Jersey am 31. Oktober eingestellt wurde, da sie nun kommerziellen Kontakt mit allen EOC (Notfall-Einsatzzentralen) der Counties haben, obwohl ihr landesweites 220 MHz Relais weiter für County zu County- Verkehr zur Verfügung stand.“

Am Donnerstag, 1. November, berichtete Wilson der ARRL, dass die „Kommunikations-Notlage“ in den neun Counties, die die ARRL-Section Süd New Jersey beschäftigt hat, vorüber ist. „Während der Aufbau lange Zeit dauern wird, sind die kommerziellen Kommunikationssysteme in den meisten Teilen der Region wieder aufgebaut“, sagte er. „Amateur-Notfunk  Betrieb wird in den Counties Ocean und Altlantic unter Leitung der County-Koordinatoren fortgesetzt.“

Ocean-County Koordinator Bob Murdock, WX2NJ, berichtete, dass die sechs Schutzräume des Countys zu einem zusammengelegt wurden. „Derzeit glaubt er, dass der eine letzte Schutzraum für ungefähr eine Woche in Betrieb bleiben wird,“ Berichter Woilson. Die VHF-Funkgeräte des ARRL HAM-Hilfsprogramms arbeiten dort ausgezeichnet. In Altlantic-County berichtet der Notfunk-Koordinator John Miller, KC2TNV, dass Ersatz-Funker benötigt werden, da die eingesetzten Funker eine Ruhepause benötigen. Zaruba fragt momentan die anderen Counties der Region nach Ersatz-Funkern zur Unterstützung von Atlantic County ab. Beide Küsten-Counties werden täglich ihren langfristigen Bedarf an Amateurfunk Unterstützung auf Basis der Planung des Roten Kreuzes für die Schutzräume und dem Status des Wiederaufbaus der kommerziellen Kommunikation ermitteln.“

Wilson berichtete der ARRL, dass einer der Gründe dafür, dass New Jersey etwas besser vorbereitet ist als andere Staaten, darin liegt, dass die Katastrophenschutzbehörde von New Jersey keinen County-Notfallplan akzeptiert, der keinen RACES-Anhang enthält. Als Ergebnis hat jedes County-EOC ständigen Amateurfunk-Zugriff auf 2m Simplex, eine 220 MHz Funkverbindung zum Relais NJ2EM, das den gesamten Staat abdeckt, 2m APRS für Text-Meldungen und Kurzwellen-Zugriff auf 75m LSB. Diese werden einmal monatlich in einem staatsweiten Netz getestet. Ähnlich testet jeder Ortsverband des Amerikanischen  Roten Kreuzes seine 2m-Verbindung mit der zentralen Rotkreuz-Station bei N2ARC in Princeton, die dann zur Staats Notfall-Zentrale in West Trenton vermittelt. Und natürlich hat jedes County ein 2m-Relais, das für die eigene Arbeit auf County-Ebene vorgesehen ist,“ erläutert er.

Wilson dankte allen ARES/RACES Funkern in der Süd New Jersey Region: „Ihr habt gezeigt, dass Planung, regelmäßige monatliche Tests und Engagement sich auszahlen, wenn es dazu kommt, dass unseren Mitbürgern in einem Kommunikations-Notfall geholfen werden muss. Wenn alles andere versagt, Amateurfunk hilft!“

Ost New York
Das Koordinationsnetz der Sektion Ost-New York auf dem N2ACF-System arbeitete durchgehend während des Hurrikans Sandy und beendete seinen Betrieb am Dienstagmittag. Laut David Galletly, KM2O, Notfunk-Koordinator für die Sektion Ost New York, hat die Sektionsführung, als das Netz am Dienstagmorgen den Betrieb aufnahm,  die eingehenden Meldungen gesichtet und die Dauer des kontinuierlichen Betriebs nach dem Durchzug von Sandy durch die Sektion bestimmt. Auch wenn der formale Netzbetrieb abgeschlossen ist, ist das System weiter für inoffizielle Benutzung verfügbar für die Stationen, die noch eine Notfunk-Koordination benötigen.
Galletly bat die Notfall-Koordinatoren der Sektion darum im Netz einzucheckensobald es in Betrieb ging, “um über die ständige Entwicklung und Hilfsaktivitäten zu berichten. Durch Auswertung dieser Information werden wir versuchen herauszufinden, ob Verlagerungen von Freiwilligen erforderlich sind und uns auf Anfragen vorbereiten für den Fall, dass Unterstützung in den Gebieten mit dem größten Bedarf erforderlich wird.“
Nach einer Anfrage des Notfunk-Koordinators des Westchester Countys, Tom Raffaelli, WB2NHC, haben OMs aus den nördlichen und Zentral-Distrikten der ARRL Sektion Ost New York begonnen, die Unterstützung der Westchester Funker einzuleiten. Galletly und der Notfunk-Koordinator des Zentral-Distrikts Leonard Sigoretti, N2LEN, kamen in Winchester am Donnerstag 1. November an und haben den Schutzraumdienst entlastet. Funker aus Albany werden in WInchester später am  Donnerstag eintreffen. Galletly sagte, dass er weitere Unterstützung aus anderen Counties der Sektion anfordern wird.

 

Connecticut

Hams, die mit SKYWARN assoziiert sind, waren in Connecticut sehr aktiv. „Der Distrikt Notfall-Koordinator für SKYWARN, Jim McBride, KD1LD, hielt uns alle auf dem Laufenden über die aktuelle Lage und arbeitete gut mit den zugeordneten SKYWARN Notfall Koordinatoren zusammen die die Aktivitäten in ihren Counties koordinierten,“ berichtete ARRL Sektions-Manager für Connecticut Betsey Doane, K1EIC. „Wir hatten Hams in den Counties Hartford, Fairfield, New London und Windham, die am SKYWARN Netz teilnahmen. Wir benötigten einen Lückenfüller für das New Haven County und so erklärte sich Craig Lang, W1MHZ, spontan bereit einzuspringen trotz seiner eigenen Notlage. Er machte ein paar Meldungen während er auf dem Grundstück seines Nachbarn campierte; Soweit ich verstanden habe, musste er evakuiert werden. Er machte eine anerkennenswerte Arbeit.“

Viele Schutzräume in der ganzen Sektion wurden durch Funkamateure unterstützt, von denen einige nach CERT ausgebildet waren. Der Notfunk-Koordinator von Stamford jon Perelstein, WB2RYV, berichtete, dass acht Freiwillige und zwei Notfall-Leiter des Amerikanischen Roten Kreuzes – die meisten Mitglieder der Stamford Amateur Radio Association – die drei Schutzräume in Stamford unterstützt haben indem sie für das Rote Kreuz Kommunikation zwischen den Schutzräumen, der Einsatzleitzentrale und dem Rotkreuzhaus in Darien bereitgestellt haben. Diejenigen, die bei den Schutzräumen eingesetzt waren, machten alles von der Aufnahme über Kochen bis zur Unterstützung für Ältere und Gebrechliche. Andere Hams haben für die Bürgerdienste auch in Stamford gearbeitet. Dieser Dienst bieten einen Weg für Einwohner von Stamford an,  wo über Telefon Auskunft über Evakuierungsplane gegeben wird. Die Hams haben ebenfalls Meldungen über umgestürzte Bäume und zerrissene Stromleitungen aufgenommen, um sie an die Connecticut Light & Power und Stadtbehörden weiterzugeben.

„Während Ersatz-Kommunikation während des Hurrikans Sandy nicht benötigt wurde, hatten wir Einsatzkräfte an allen Schutzräumen in dem Gebiet, bei der Einsatzleitzentrale und beim Rotkreuzhaus von Darien,“ sagte Doane. „Unsereehrenamtlichen Hams wurden auch eingesetzt als Terminüberwacher bei verschiedenen Problemen, wie z.B. Klärung einer (nicht funkmäßigen) Kommunikationsangelegenheit, die die Lebensmittelversorgung für die Stamford Schutzräume betraf. Bei den Nachwirkungen des Sturms hat der Bürgermeister von Stamford , Michael Pavia, die SARA-Teilnehmer sorgfältig für die verschiedenen Besucher aus der Politik, einschließlich US Senator Blumenthal, ausgewählt. Beide, der Bürgermeister und der Direktor für öffentliche Sicherheit haben speziell den Amateurfunk bei den verschiedenen Freiwilligengruppen erwähnt, die der Stadt geholfen haben.
Im westlichen Teil des Staates waren der Notfunk-Koordinator von Danbury, Mark Hertzbert, WA2IZQ, und seine ARES-Gruppe bei der Danbury Einsatzleitzentrale, dem Schutzraum beim War Memorial und dem Danbury Hospital tätig. „ Sie dienten als Ersatz-Kommunikatoren und waren allgemein nützlich bei der Unterstützung der Hilfsdienste bei Aufgaben, die nicht unbedinmgt kommunikationsbezogen waren,“ erklärte Doane. „Jeder trug ständig dazu bei, die Situation in seinem Verantwortungsgebiet zu beherrschen.“

 

Nord Carolina

Nach Aussage des ARRL Notfunk-Koordinators der Sektion Nord Carolina und Nord Carolina RACES-Mitarbeiter Tom Brown, N4TAB, haben ARES Gruppen im Bundesstaat mitgeholfen, die Auswirkungen des Hurrikans Sandy zu bewältigen. „Örtliche Teams arbeiteten während der Schadens- und Wiederherstellungsphase in verschiedenen County Einsatzzentralen und in der Staats-Einsatzleitung in Raleigh; alle Kräfte arbeiteten unter dem NIMS/ICS modell,“ sagte er. „Das AUXCOMM Team bei der  Staats-Einsatzleitung arbeitete unter dem ALL HAZARDS Modell und mehrere Kommunikations-Leiter (COMLs) und ein Kommunikations-Techniker (COMT) aus unserer eigenen Gruppe waren die ganzer Zeit im Dienst.“

Delaware
Der ARRL Sektions Manager von Delaware, Frank Filipkowski, AD3M, dankte all denen in seiner Sektion, die Hilfe geleistet haben: „I möchte alle denen aus der ARRL Delaware Sektion danken, die ihre Zeit geopfert und die Funk-Kommunikation während und nach dem Hurrikan Sandy aufrecht erhalten haben. Für die Mitglieder, die ihre Angehörigen allein gelassen haben, um ehrenamtlich bei Schutzräumen und Einsatzleitzentralen, bei Polizei und Feuerwehr tätig zu sein, ist mein herzliches „Danke schön“ bestimmt für den besonderen Einsatz während der besonderen Notwendigkeit, die unsere Gemeinschaft brauchte, als sie ihre Häuser und Familien zurückließen um dem höheren Gut, unsere Gemeinschaft zu unterstützen, gedient haben. Es sind Zeiten wie diese, die mich stolz machen, ein Mitglied der ehrenamtlichen Bürger zu sein, die ihre Zeit, ihr Wissen, ihre Ausrüstung und Liebe zum Hobby zurückgeben, um die Gemeinschaft zu unterstützen.“

Ohio
Es gab Regen, schweren Wind, örtliche Überschwemmung und Stromunterbrechungen im Nordwesten von Ohio. ARRL Notfunk-Koordinator der Sektion Ohio, Matthew Welch, W8DEC, Berichtete der ARRL, dass ARES-Mitglieder im Jefferson County aktiviert wurden, um die Pegel des Ohio-Flusses zu beobachten. Im Lorain County, forderte das Amerikanische Rote Kreuz Unterstützuung durch die örtliche ARES-Gruppe an zur Kommunikationsunterstützung für zwei Schutzräume.

Übersetzung: Michael Becker, DJ9OZ, DARC-Referent Not- und Katastrophenfunk

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