6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

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„ICE-Unfall im Tunnel“ Göttinger Funkamateure zeigen ihr Können

Sonntag, 18.05.14, 1.10h, die Übung beginnt. Göttinger Funkamateure sind an verschiedenen Stellen in die Großübung mit 900 Akteuren eingebunden. Zwei Rettungszüge der Deutsche Bahn AG kommen zum Einsatz.

Die eine Gruppe von Funkamateuren bezieht Stellung in der Berufsfeuerwehr in Göttingen. Sie hat vom Niedersächsischen Ministerium des Innern und der zentralen Polizeidirektion die Aufgabe gestellt bekommen,  eine von der Polizei gelieferte Lagemeldung samt Fotos von der Übung in digitaler Form via Hamnet von Göttingen nach Hannover zu senden. Dies hat hervorragend geklappt: Der Eingang der Daten wurde bereits nach 3-4 Minuten aus Hannover bestätigt. Entscheidend war dabei, dass diese Kommunikation ohne Hilfe des Internet oder anderer Kommunikationswege realisiert wurde.

Die andere Gruppe von Funkamateuren, die alle als Einsatzkräfte in einer Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) des ASB Göttingen aktiv sind, nutzten in dieser Lage vor Ort im Einsatz eine 2m Direktfrequenz als zusätzlichen Kommunikationskanal. Sie konnten so an Stellen unterstützen, wo der BOS-Einsatzstellenfunk an seine Grenzen stieß. So war z.B. die Alarmierung eines Rettungswagens für einen realen Notfall, einen Herzinfarkt, nur auf der Amateurfunkfrequenz möglich.

Diese Übung hat wieder verdeutlicht, wie hilfreich der Amateurfunk bei Großschadenslagen sein kann, wenn die normalen Kommunikationswege nicht ausreichen oder gar ausgefallen sind.

 

Niedersachsenrundspruch

Göttinger Funkamateure nutzen neuen Hamnet-Knoten kurz nach der Fertigstellung bei einer großen Rettungsübung

Das Szenario in der Nacht vom 17.05. auf den 18.05.14 war ein ICE-Unfall im Tunnel bei Hann Münden. Die schon seit längerer Zeit vom Ministerium des Innern in Hannover gewünschte Zusammenarbeit zwischen Polizei, Feuerwehr und Funkamateuren sollte bei dieser Gelegenheit getestet werden. Gegen 3 Uhr am Sonntagmorgen brachte ein Polizist einen USB-Stick mit einer Lagemeldung und Fotos von der Einsatzstelle zur Berufsfeuerwehr nach Göttingen, wo die Funkamateure sich versammelt hatten. Nun galt es, diese Dateien per Hamnet zur zentralen Polizeidirektion nach Hannover  zu übermitteln. Dafür wurde der neue Hamnetknoten von DB0SN auf dem Gaußturm bei Dransfeld als Einstieg ins Hamnet genutzt. Dieser Knoten war erst zwei Tage zuvor von Birko, DL8BB und Jochen, DB8AS in Betrieb genommen worden.  Mit einem Ubiquiti 40cm Spiegel aus einem Dachfenster der Berufsfeuerwehr baute man die Datenverbindung auf. Nach wenigen Minuten kam die Eingangsbestätigung der Daten aus Hannover.

Weitere Funkamateure waren als Einsatzkräfte in der Schnell-Einsatz-Gruppe beim ASB Göttingen live vor Ort und nutzten den Amateurfunk als Kommunikationsmittel, wenn der BOS-Funk an seine Grenzen stieß. So wurde z.B. ein Rettungsmittel für einen realen Notfall an der Einsatzstelle via Amateurfunk alarmiert.

 

 

Lokale Meldungen

Göttingen erhält Anschluss ans Hamnet

Seit dem 16.05.14 hat DB0SN auf dem Gaußturm bei Dransfeld einen Zugang zum Hamnet. Der Ausbau dieses drahtlosen Datennetzes im Amateurfunk schreitet rasant voran. Dank dem unermüdlichen Einsatz von Birko, DL8BB und weiteren Funkfreunden aus nah und fern, wurde dieses Projekt realisiert.  Eine erste Linkstrecke führt nach Kassel zu DB0EAM, die auf der hessischen Seite von Jochen, DB8AS betreut wird. Von dort wird dann z.B. weiter zum Köterberg geroutet. Weitere Linkstrecken von DB0SN nach Norden werden auf Realisierung geprüft.

 

Göttinger Funkamateure beteiligen sich an der Großübung am Rauhebergtunnel

Trotz der für „normale Menschen“ ungünstigen Zeit, nämlich mitten in der Nacht, haben sich zahlreiche Göttinger Funkamateure am frühen Morgen des 18.05.14 bereit erklärt, sich aktiv an einem Übungsszenario zu beteiligen und harrten bis 5 Uhr morgens aus.  Anlass war der simulierte ICE-Unfall im Rauhebergtunnel bei Lippoldshausen. Während die eine Gruppe von der Berufsfeuerwehr in Göttingen aus von der Polizei gelieferte Daten über den neuen Hamnetzugang nach Hannover senden sollte, waren andere als Einsatzkräfte für den ASB Göttingen in der Schnell-Einsatz-Gruppe aktiv. Sie hatten für die Kommunikation in der Einheit und die Betreuung der unverletzten Darsteller (sogenannte „Selbstretter“) zu sorgen. Allen beteiligten Funkamateuren gilt unser Dank für ihren Einsatz. Bei dieser Gelegenheit konnte der Amateurfunk wieder einmal positiv in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

 

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