6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

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Notfunkaktivitäten nach Erdbeben in China - Nr. 2

Am 20. April 2013 um 0802 Lokalzeit wurde die Stadt Ya'an in der chinesischen Provinz Sichuan von einem Erdbeben der Stärke 7,0 erschüttert. Das Epizentrum befand sich in der Region Lushan. Um 1724 Lokalzeit wurde berichtet, dass 113 Menschen getötet und mehr als 2.000 Personen verletzt wurden.

Direkt nach Eintreten der Ereignisse nahmen die Stationen BD8DX und DB8AAA des Amateurfunkverbands in Sichuan den Notfunkbetrieb auf.

Die Amateurfunk-Repeater in der Region arbeiten einwandfrei und werden von lokalen Funkamateuren für Notfunkverkehr benutzt. Mehrere Funkamateure sind offensichtlich bereit, den Notfunkbetrieb auf Kurzwelle aufzunehmen oder sind bereits auf dem Weg in das Schadensgebiet.

Laut einer Meldung vom 21. April kamen bei dem Erdbeben 179 Menschen ums Leben, 6.986 wurden verletzt. Mehrere hundert Funkamateure unterstützen die Rettungsarbeiten in der Region von Ya'an. Das Unglück ereignete sich zum Zeitpunkt, an dem chinesische Stationen begannen, im Rahmen der weltweiten IARU-Notfunkübung ihren Betrieb aufzunehmen. 

Die teilnehmenden Stationen führen nun auf Kurzwelle und UHF/VHF realen Notfunkbetrieb durch.

Durch Notfunkbetrieb gelang es, aktuelle Informationen zur Lage im Epizentrum des Bebens zu übermitteln. In den Städten Ya'an und Lushan ist die öffentliche Kommunikation verfügbar und die dort vorhandenen Amateurfunk-Repeater können uneingeschränkt genutzt werden. Dagegen ist die Kommunikation in einige ländliche Regionen des Krisengebiets zusammengebrochen. Funkamateure versuchen derzeit, Kommunikation in diese Regionen herzustellen. 

Die Regierung hatte in der Vergangenheit den behördlichen Katastrophenschutz verbessert und auch Funkamateure in diesen eingebunden.

Durch die vielen Fahrzeuge, die zur Hilfeleistung in das Schadensgebiet unterwegs sind, hat sich die Verkehrssituation verschärft. Acht Teams mit insgesamt 200 Funkamateuren unterstützen derzeit die Verkehrsbehörden bei der Auflösung der Verkehrsstauungen.

Die Frequenzen 3.855, 7.050 und 14.270MHz wurden bis zum 21. April für den Notfunkverkehr in China verwendet. Die Stationen BA8DX und BD8AAA des regionalen Amateurfunkverbands arbeiteten auf diesen Frequenzen als Leitstationen in der Krisenregion. Die Kurzwellenfrequenzen sind mittlerweile wieder für den regulären Funkverkehr freigegeben.

Am 22. April wurde gemeldet, dass sich die Anzahl der getöteten Menschen auf 188 und die der Verletzten auf 11.460 erhöht hätten. Es werden noch 25 Personen vermisst. Die Kommunikation im Schadensgebiet sei wiederhergestellt.

Das derzeit größte Problem sei es, aufgrund der Verkehrsverhältnisse die Region mit Zelten, Lebensmittel und Wasser über die Straßen zu versorgen. Mehrere zehntausend Bewohner hatten ihre Häuser verlassen müssen oder wagen sich in diese nicht zurück. In der betroffenen Region Lushan hat sich mittlerweile ein großes Flüchtlingslager gebildet, das von freiwilligen Kräften mit Nahrungsmitteln versorgt wird.

Die Meldungen wurden von Jim Linton, IARU-Notfunkkoordinator Region 3 übermittelt und von Greg Mossop, G0DUB, IARU-Notfunkkoordinator Region 1 an uns weitergeleitet. Übersetzung von Stefan, DL5DG

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