Die drei Säulen des Notfunk
Gemäß Paragraph 2, Absatz 2 des Gesetz über den Amateurfunk wird der Amateurfunkdienst wie folgt definiert:
"Amateurfunkdienst ein Funkdienst, der von Funkamateuren untereinander, zu experimentellen und technisch-wissenschaftlichen Studien, zur eigenen Weiterbildung, zur Völkerverständigung und zur Unterstützung von Hilfsaktionen in Not- und Katastrophenfällen wahrgenommen wird; der Amateurfunkdienst schließt die Benutzung von Weltraumfunkstellen ein. Der Amateurfunkdienst und der Amateurfunkdienst über Satelliten sind keine Sicherheitsfunkdienste"
Hieraus leitet sich unter anderem auch der Gedanken der hinter dem Notfunk steht ab, jedoch gibt es im Gesetzestext keine klare Definition des Notfunk. Daher soll dieser Begriff im folgenden Anhand der 3 Grundpfeiler des Notfunk im DARC kurz erklärt werden. Grundlage einer jeglicher Betätigung im Notfunk ist die fachliche Eignung eines Funkamateurs, welche dieser z.B. durch eine ausführliche, staatliche Prüfung bei der Bundesnetzagentur und Erlangung der Zulassung zum Amateurfunkdienst unter Beweis gestellt hat. Diese Grundlage kann, je nach gewünschter Betätigung, noch weiter ausgebaut und vertieft werden um mit den verschiedenen Methoden und Techniken im Notfunk vertraut zu werden.
Internationaler Notfunk
Da der DARC ein Mitglied der IARU Region 1 ist, ist als erstes Standbein sicherlich der "Internationale Notfunk" zu nennen. Dieser wird zwischen Funkamateuren über Ländergrenzen hinweg betrieben um grenzüberschreitende Hilfe z.B. bei großen Unglücken zu leisten. Grundlage hierfür ist die internationale Notfunkprozedur der IARU.
Nationaler Notfunk
Beim nationalen Notfunk geht es primär um die Unterstützung von Behörden, Ämtern, Ministerien und kritischen Infrastrukturen. Es werden vorab Absprachen und Vereinbarungen über die Unterstützung in geplanten oder ungeplanten Lagen getroffen, Helfer entsprechend der Notwendigkeiten ausgebildet und verschiedene Übungen durchgeführt.
Welfare Traffic
Unter Welfare Traffic ist die klassische Nachbarschaftshilfe durch Funkamateure zu verstehen. Wir haben Technik die im Regelfall auch noch bei größeren Stromausfällen oder Schadenslagen eine Kommunikation ermöglicht. Diese Technik können wir im Notfall für unsere Nachbarn und unser soziales Umfeld zur Verfügung stellen, um Hilfe zu rufen und Nachrichten z.B. an Verwandte zu übermitteln.
Internationaler Notfunk
Der DARC ist Mitglied in der International Amateur Radio Union (IARU), welche unter Mitwirkung aller Mitglieder ein entsprechendes Reglement für den Internationalen Notfunk aufgestellt hat.
Details sind auf der Seite der IARU zu finden:
Eine deutsche Übersetzung der IARU Notfunkprozedur ist als direkter Link hier zu finden: https://www.iaru-r1.org/wp-content/uploads/2019/09/IARU_Notfunkprozedur.pdf
Notfunkkonzept des DARC e.V. - Wir können helfen!
Das Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 war eines der größten Naturereignisse, die Deutschland in den letzten Jahren erlebt hat. Dir schweren Zerstörungen im Ahrtal sorgten nicht nur für sehr viel Leid in der Bevölkerung, sondern zerstörten auch grundlegende Infrastruktur binnen Minuten. Neben Strom und Trinkwasser war auch die Kommunikation der Bevölkerung und von kritischen Infrastrukturen sowohl über Mobilfunk wie auch über Festnetz massiv beeinträchtigt. Für uns als DARC e.V. stellte sich im Nachgang die Frage, ob und wie wir hätten der Bevölkerung besser helfen können. Hierzu galt es jedoch als Erstes die Ausgangssituation gründlich zu erfassen und uns auch mit unbequemen Wahrheiten der Vergangenheit auseinander zu setzen.
Um sich auf etwas vorbereiten zu können, muss als erstes bekannt sein, auf was man sich überhaupt vorbereiten möchte. Hierzu gehört auch, die Rahmenbedingungen für ein solches Szenario zu kennen, um die Möglichkeiten der Funkamateure realistisch einschätzen zu können. So wurden im Laufe des Prozesses mehrere Szenarien geprüft, inwieweit Funkamateure in der Lage sind, in einem solchen Szenario sinnvoll zu unterstützen. Dies führte zu einer sehr kurzen Liste mit zwei Szenarien und den Aufgaben, denen sich Funkamateure in diesen Szenarien stellen müssen. Einhergehend mit der Diskussion um die Szenarien und Aufgaben war auch eine Diskussion darüber, welche Techniken überhaupt zum Einsatz kommen können und sollen.
Damit unsere Mitglieder auch das volle Potenzial der Technik ausschöpfen und sich im Notfall richtig verhalten können, bedarf es vonseiten des Vereins weiterer Angebote. Angebote zur Aus- und Fortbildung, damit wir allen interessierten Mitgliedern das notwendige Wissen an die Hand geben um im Notfall sicher und zielführend zu handeln.
Mit dieser Webseite haben wir sicherlich noch nicht alle Fragen beantworten können, daher haben wir einen Bereich "FAQ" eingerichtet, in welchem wir die häufigsten Fragen, die an uns herangetragen werden, beantworten.
Welfare Traffic lässt sich schlecht planen, und das soll er auch nicht. Welfare Traffic wird sich in der Schadenslage völlig automatisch entwickeln, um Absprachen untereinander zu treffen oder Nachrichten für Dritte (z.B. mit Informationen von und für Angehörige) zu übermitteln. Wie es der Begriff "Welfare" schon ausdrückt, handelt es sich um die persönliche Fürsorge.