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Erde-Venus-Erde-Experiment der AMSAT-DL erfolgreich

Am 25.03.2009 erreichte das Team der deutschen Raumfahrtorganisation AMSAT-DL einen weiteren Meilenstein auf dem Weg einer eigenen Sonde zum Mars. Von der Boden- und Kontrollstation bei der Sternwarte Bochum wurden Funksignale zur Venus geschickt. Nach fast 100 Millionen Kilometern zurückgelegter Strecke und rund 5 Minuten Laufzeit, wurden sie als Echo von der Venus-Oberfläche wieder in Bochum empfangen. Damit ist es erstmalig in Deutschland gelungen, Echos anderer Planeten zu empfangen. Zugleich ist dies die größte Entfernung, die jemals im Amateurfunk überbrückt wurde, über einhundert Mal weiter als bei EME-Reflexionen.

Beim Empfang der EVE-Reflexionen wurde FFT-Technik mit einer Integrationsdauer von 5 Minuten angewendet. Bereits nach einer Integrationszeit von 2 Minuten waren die reflektierten Signale deutlich zu sehen. Trotz Schauerwetter konnten die Signale von der Venus ab 10:38 UTC bis zu ihrem Untergang am Abend mit der 20-m-Antenne durchgehend empfangen werden. Der im aktuellen AMSAT-DL-Journal beschriebene Hochleistungssender hat damit als eine der letzten wichtigen Schlüsselkomponenten für die geplante P5-A Mars-Mission der AMSAT-DL seine Feuertaufe bestanden. Mit dem Empfang der eigenen Venus-Echos ist die Kommandostation zur Steuerung der Mars-Sonde einsatzfähig, und das AMSAT-Team steht in den Startlöchern, die P5-A Raumsonde zu bauen. Um den konkreten Bau und den Start zu finanzieren, versucht die AMSAT-DL derzeit unter anderem von dem DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) finanzielle Unterstützung für die nur noch fehlenden rund 20 Mio. EUR zu erhalten. Die AMSAT-DL möchte u. a. aufzeigen, dass mit ihrem Ansatz kostengünstige interplanetare Raumfahrt machbar wird.

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