Sizilien: 1 Tag – 3 Sota Erstaktivierungen als IT9/DL8DBW/p

Die Idee war, dem trüben Herbstwetter zu entkommen, und somit ging es mit einer Billigairline Ende Oktober 2013 nach Sizilien. Da ich seit über einem Jahr dem Sota-Fieber verfallen bin, sollte auch hier das Hobby nicht zu kurz kommen. Neben anderen Aktivitäten auf der Insel war ein Sota Tag eingeplant.

Sota scheint auf Sizilien, der Insel der Berge, noch nicht verbreitet zu sein. Gerade einmal 13 Gipfel sind verzeichnet. Von diesen ist bisher erst ein Berg aktiviert worden. Aufgrund des eingeschränkten Gepäckgewichts der Airline wurde ein Yaesu Ft-817ND mit zusätzlichem LiPo-Akku, eine Yaesu ATAS-25 Antenne mit Stativ und 10 m Koaxkabel eingepackt. Das zusätzliche Amateurfunk-Gepäck liegt bei weniger als 3 kg.

Am 31.Oktober 2013 soll es von unserem Urlaubsort Nähe Giarre an der Ostküste von Sizilien Richtung Ätna gehen. Das Wetter im Tal ist sonnig und die Temperatur liegt bei optimalen 20 °C am Morgen. Am Ätna ziehen jedoch dichte Wolken auf.

Monte Serra Pizzuta Calvarina (I/SI-312)

Zunächst geht es über schmale Bergstraßen nach Zafferana Etnea und von dort aus über eine breit ausgebaute Straße in Richtung Talstation Ätna Süd - Rifugio Sapienza. Nach 1 Stunde parken wir am Fuß des Monte Serra Pizzuta Calvarina. Der 1702 m hohe Monte an der Süd/Südostflanke des Ätna besitzt einen hufeisenförmigen Krater. Er ist überwiegend von Vegetation überzogen und liegt kurz unterhalb der Baumgrenze. Er ist umringt von Lavaströmen aus den Jahren 1766 und 1892. Der Aufstieg erweist sich als nicht schwierig. Auf dem Gipfel erwartet uns eine unglaubliche Aussicht: In einer Richtung tief unten das Meer, dazwischen die sehr grüne Ebene mit verschiedenen Städten und auf der anderen Seite der nun freie Gipfel des leicht rauchenden ca. 3300 m hohen Ätna. Nach kurzem Aufbau suche ich eine freie Frequenz auf 20 m und sende einen Spot via SMS. Aufgrund des Lipo Akkus kann ich mit 5 Watt senden. Um 11 Uhr UTC rufe ich CQ Sota IT9/DL8DBW/p und das Pile Up geht los. In den nächsten 20 min sammeln sich 23 SSB QSOs von Europäischen Stationen im Logbuch. Nach einem Wechsel ins 40 m band höre ich nur italienische Stationen, welche sich in Landessprache unterhalten. Selbst nach Setzen eines Spots und längerem Rufen kommt keine weitere Station auf diesem Band ins Log.

Monti Silvestri (I/SI-313)

Weiter geht es Richtung Talstation Ätna Süd, Rifugio Sapienza. Nach 10 min Fahrt erreichen wir den großen Platzplatz an der Station und sind direkt am Fuß des Monti Silvestri. Die Schlackekegel nahe der Seilbahnstation entstanden bei einer Eruption im Jahre 1892. Hier, oberhalb der Baumgrenze, befinden wir uns in der Vulkan-Wüste. Der steile Pfad zu dem höchsten der Schlackekegel führt uns in 20 min über tiefe, rutschige Asche auf 2002 m über NN. Von hier hat man wieder einen schönen Ausblick auf die tiefer gelegenen Krater, das Meer und den Hauptkrater des Ätna.
Zwischenzeitlich hat sich das Wetter verschlechtert. Es ist nun sehr windig geworden und die Temperaturen liegen in dieser Höhe unerwartet niedrig. Das Antennenstativ muss mit Steinen beschwert werden. Um 12:40 UTC der 1. CQ Ruf auf 20 m in SSB, welcher ein starkes Pile Up hervorruft. Die Rufzeichen sind aufgrund der starken Windgeräusche schwer aufzunehmen. 28 QSOs auf 20 m in nur 15 min stehen später im Logbuch.

Monti Rossi (I/IS-309)

Über die Bergstraße geht es Richtung Nicolosi zurück ins Tal. Die Krater des Monti Rossi liegen auf der Höhe der Ortschaft Nicolosi und damit an der Basis des eigentlichen Vulkans. Entstanden sind sie im 16 Jahrhundert. Von der Ortschaft aus laufen wir zum Gipfel. Der Kraterkegel ist stark bewaldet, und wir bauen die Station zum dritten Mal an diesem Tag auf einem Kratergrat auf, 950m über NN. Der Lipo Akku ist leer und nun ist nur noch der interne Akku verfügbar. Dies bedeute, dass die Sendeleistung nur noch 2,5 Watt beträgt. Dennoch können in den nächsten Minuten 12 Stationen erreicht werden.

Ein erfolgreicher Tag für mich. Ich hoffe, dies bei einem meiner nächsten Urlaube wiederholen zu können!