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      ERS-2: Zeitpunkt für Wiedereintritt abhängig von Sonnenaktivität

      Teams im Europäischen Raumfahrtkontrollzentrum der ESA in Darmstadt überwachen den Wiedereintritt des zweiten europäischen Fernerkundungssatelliten ERS-2. Mit einem Wiedereintritt wird aktuell für den 21. Februar 2024 12 Uhr MEZ gerechnet, +/- 12 Stunden. Man geht davon aus, dass der Satellit in rund 80 km Höhe auseinanderbricht und verglüht. Einzelne Bruchstücke könnten es jedoch bis zum Erdboden schaffen. Der Satellit hat eine Gesamtmasse von 2493,56 kg.

      Bei inaktiven Satelliten ohne Resttreibstoff an Bord wird die natürliche Wiedereintrittszeit stark von der Sonnenaktivität beeinflusst.

      Kommt es wie aktuell aufgrund des nahen Sonnenfleckenmaximums häufiger zu starken Eruptionen und Sonnenstürmen, kann sich die Dichte der Atmosphäre verzehnfachen, so Delores Knipp, Weltraumwetterexpertin an der University of Colorado in Boulder: "Wir haben schon erlebt, dass sich die Atmosphäre um 1000 Prozent ausdehnt." Dadurch werden die Satelliten stärker abgebremst, es kommt vorzeitig zum Absturz. Die Vorhersagen der Wiedereintritte werden vom ESA Space Debris Office ständig aktualisiert und sind öffentlich zugänglich.

      Der letzte Wiedereintritt eines Amateurfunk-Satelliten in die Erdatmosphäre fand Anfang Februar statt. Fox-1D, der als AMSAT-OSCAR 92 (AO-92) bezeichnet wurde, war etwas mehr als sechs Jahre in der Erdumlaufbahn. AO-92 war ein 1U CubeSat, der von AMSAT entwickelt und gebaut wurde. Er verfügte über einen Einkanal-Transponder für den FM-Modus U/V und einen L-Band-Konverter (das AMSAT L-Band Downshifter-Experiment), mit dem der FM-Transponder auf einen Uplink im 23-cm-Band umgeschaltet werden konnte. Zusätzlich zu den Transpondern trug der Satellit wissenschaftliche und technische Nutzlasten.

      Der Satellit arbeitete über eine einzelne Peitschenantenne im 70-cm- und 23-cm-Band (Uplink) sowie über eine Antenne für das 2-m-Band (Downlink). In jeder Hinsicht war AO-92 ein äußerst erfolgreicher Amateurfunk-Satellit, der den Universitätspartnern der AMSAT Vorteile in den Bereichen Bildung und Forschung bot und mehrere Jahre lang zuverlässige FM-Kommunikation für Amateure ermöglichte. Seine Nutzungsdauer übertraf bei weitem die durchschnittliche Betriebsdauer kommerzieller oder universitärer CubeSats.


      (Die Abbildung zeigt ERS-2 / Credit: ESA) 

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