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Dr. Lothar Wilke, DL3TD, silent Key

Mit Trauer und Bestürzung musste der DARC e.V. erfahren, dass der Referatsleiter für DX und HF-Funksport, Dr. Lothar Wilke, DL3TD (58), in der Nacht auf Donnerstag, dem 7. April, bei einem Wohnungsbrand ums Leben gekommen ist. Seine Frau und mehrere weitere Bewohner des Hauses liegen mit einer Rauchvergiftung im Krankenhaus.

OM Lothar war nach dem Mauerfall maßgeblich am zusammenwachsen des RSV und des DARC beteiligt. Als erfahrener Contester war er unter anderem auch für die Erfolge von DA0HQ mit verantwortlich.

Wir verlieren mit Lothar einen engagierten Mitarbeiter im DX und HF-Funksport Referat. Das Mitgefühl des Vorstandes und aller DARC-Mitglieder gilt in diesen schweren Stunden auch seiner Familie.

Anlässlich dieser traurigen Nachricht schreibt Referatsmitarbeiter Andreas Hahn, DL7ZZ, an die Redaktion: „Für mich war er Idol, Vorbild, Gesprächspartner und nicht zuletzt Freund. Als 12-jähriger war ich begeisterter SWL und träumte davon, irgendwann einmal an der Seite der erfolgreichen Contester aus Ilmenau funken zu dürfen. Y34K war stets ein Markenzeichen, geprägt durch das Gespann Weißleder – Wilke – Henning funkte sich das Team in die Weltspitze. Nach dem plötzlichen Tod Dr. Horst Weißleders, DL5YY, im Jahre 2006 und diesem großen Verlust seinerzeit, reißt nun der unfassbare Tod Lothars ein großes Loch in die Amateurfunklandschaft unseres Landes und der ganzen Welt.

Was bleibt, sind die Gedanken zurück an gemeinsam Erlebtes. Als ich 1999 zum ersten Mal nach Ilmenau fuhr, um beim CQWWDX-Contest mitfunken zu dürfen, wusste ich nicht wirklich, auf was ich mich einlasse. Ich lernte eine wohl organisierte Truppe kennen. Bis zur letzten Minute vor Contestbeginn wurde geschraubt und getestet. Lothar war immer ein Macher, einer, der eine Mannschaft antreiben konnte. Mir kommen die Bilder in den Sinn, die ein Fernsehteam während einer IARU-HF-WM aufnahm, als OM Lothar Falk Weinhold, DK7YY, im Eifer des Contestgefechts mit Händen wild gestikulierend auf ein neu zu arbeitendes Rufzeichen hinwies. So habe ich ihn oft erlebt, wenn es um wichtige Punkte im Wettbewerb ging. Nicht nur als Neuling konnte ich mir immer eines Blickes oder auch eines Mithörers sicher sein. Lothar stand hinter mir, legte schon mal die Hand wieder an den Antennenumschalter oder zeigte auf einen neuen Multi im DX-Cluster. Für ihn stand der Erfolg stets an oberster Stelle. Aus Niederlagen wurden Rückschlüsse gezogen und Veränderungen herbeigeführt. Lothar bereitete Conteste sehr akribisch vor. Das sonderbare Gefühl, das sich schon Tage vor einem Wettbewerb einstellt, kannte er nur zu gut. Als Freund gab er mir den einen oder anderen Rat. Man konnte ihn um Hilfe bitten und fand in ihm einen Zuhörer, Ideensammler und hilfsbereiten Funkamateur. Diese Gespräche werden mir fehlen. Sprachlos, fassungslos und machtlos bleibt man zurück. Mein Beileid und Mitgefühl sind bei seiner Familie.“


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