Fotos: Dieter DK1IJ

Hier findet Ihr noch ein Video von Tobi.

Draußen im Grünen – bei Sonne, Wind … und Regen

Das 11. Antennentestwochenende am letzten Aprilwochenende ist nun auch schon wieder "Geschichte". Auf dem weitläufigen Bundeswehr-Übungsgelände "Große Höhe", Platzteil "i" herrschte das komplette Wochenende über großer Andrang. Insgesamt konnten dieses Mal über 80 Teilnehmer und Tagesbesucher gezählt werden. An den beiden Nächten träumten jeweils über 20 Übernachtungsgäste vor Ort in den eigenen Wohnwagen, Wohnmobilen, Zelten und Autos. Für nötige Bedürfnisse stand zusätzlich eine mobile Kunststoff-Badezimmer-Behausung, landläufig als "Dixi" bekannt am Rande des Geländes bereit - nachts fachmännisch durch Manni (DG1BM) mit Malawi-erprobter Beleuchtungstechnik illuminiert. Die Hauptsäulen in der Organisation waren - eigentlich wie immer - Dieter (DK1IJ), Tobi (DG9BFP) und Klaus (DO1KF). Hermann (DJ4SQ), Dieter (DL2FB) und Bernd (DO5BGL), der von der Feuerwehr erneut einen großen Drehstrom-Generator beschaffen konnte, unterstützten extra bei Auf- und Abbau. Ohne Jens Pferdeanhänger und die Lagermöglichkeiten wären der Transport und die Aufbewahrung des umfangreichen Materials unmöglich gewesen. Vielen, vielen Dank für Euer Engagement!

Leider wollte in diesem Jahr Petrus mal wieder eine Extrawurst gebraten haben. Dass er sie nicht bekam, ließ ihn dann ziemlich sauer werden, was sich - neben einzelnen Sonnenphasen - in kalter Witterung und ungezählten, lang andauernden Regenschauern äußerte. Dementsprechend fiel dann leider der ein oder andere praktische Versuch bzw. die dazugehörige Messung - im wahrsten Sinne des Wortes - ins Wasser. So waren die Zelte bis zum Ende des Nordsee-Rundspruchs am Sonntagmittag noch feucht und ließen für die Einlagerung Böses ahnen. Doch kurz danach kam endlich die Sonne hervor, und nach einigen temporären Neuausrichtungen der Zelte in Richtung kräftig strahlender Wärmequelle, war es möglich, alles trocken zusammenpacken zu können. Glück gehabt.

Dieses Jahr gab es sogar zwei "Vorträge im Zelt". Am Freitagabend referierte Tobi (DG9BFP) im voll besetzten Auditorium über das Thema "eingegrabene Yagi" und am Samstagabend entführte uns Sven (DC4BA) in einem fachlich fundierten und ausgezeichneten Vortrag zum Antennenanalyzer FA-VA5, den der Ortsverband seit kurzem erworben hat und auch an OV-Mitglieder ausleiht.

Das Antennentestwochenende verdiente trotz allem auch in diesem Jahr wieder vollumfänglich zu recht seinen Namen:

Matze (DL9BQ) und Jan (DJ1AN) testeten erfolgreich den Funkbetrieb über "QO-100", den geostationären Es-hail2-Satelliten in mehreren Modi (Sprech- und Digitalfunk). Für eine temporäre WLAN-Verbindung hatten sie zuvor erfolgreich eine Richtfunkstrecke zur Fachhochschule Bremen nach DB0HFT errichtet.

Die am Freitag von Tobi aufgestellte, vertikal polarisierte 7-Element-Yagi für das 40m-Band und eine Vergleichsantenne (Vertikal mit elevated Radial) beschäftigte uns das ganze Wochenende über. Eine ausgeprägte Richtwirkung konnte im Europa-Funkverkehr leider nicht festgestellt werden, und nachts herrschten für DX an diesem Wochenende wohl keine guten Bedingungen. Prof. Michael Hartje (DK5HH) und Sven (DC4BA) untersuchten die Antenne am Samstagnachmittag mit dem FA-VA5 und stellten fest, dass sie ungefähr 200 kHz zu tief liegt, also gekürzt werden müsste. Es liegt also nahe, die Versuche mit derselben Antenne beim nächsten Antennentest fortzuführen.

Die Gruppe um den Bremer Hackerspace experimentierte mit einer mit Dachkapazität beaufschlagten Vertikal und einem Dipol als Vergleich. Die Vertikal - ausgelegt für das 80m-Band - spielte jedoch besser auf 40m, sodass wohl auch hier zukünftig weitere Modifikationen und Versuche notwendig sind.

Aus dem Raum Hannover reiste Reiner (DO1RWG) an, der im Vorfeld mit OV-I18-Mitglied Michael (DF2BR) Kontakt aufgenommen hatte. Reiner hatte diverse Antennenselbstbauten mitgebracht, die nun den Samstag über ausgiebig untersucht und gemeinsam getestet wurden.

Dieter (DL2FB) testete seine für zu Hause vorgesehenen QRP-Geräte und musste dann einräumen, dass sie voll funktionsfähig waren. Sein Fazit: Nun dürfte klar sein, dass der Grund schlechter Empfangssignale von Problemen mit der heimatlichen Antenne herrührt und nicht am Equipment liegt.

Auch Manfred (DL8BDD) nutzte die Gunst der Stunde, um im störungsfreien Umfeld ausgiebig ebenfalls seine Funkgeräte in der Praxis zu testen.

Darüber hinaus konnte man diverse weitere Antennen besichtigen, die ebenfalls temporär errichtet und nun getestet wurden.

Der regionale Rundfunksender "Radio-90-vier" war Samstag auch vor Ort und führte einige Kurzinterviews. Die Aussendung erfolgte vormittags am 1. Mai, wie Bernd (DH6BAJ) berichtete.

Danke an Harald (DO9PT) und Christoph (DH4BAE), denn sie holten jeweils die bestellten Nackensteaks (insgesamt 190 Stück) vom Elmeloh-Grill ab. Ein großes Dankeschön auch an Thorben (DB1BAC), der trotz starker Erkältung und beruflichen Erfordernissen seine gegebene Zusage einlöste und am Samstag- und Sonntagmorgen pünktlich für frische Brötchen und den obligatorischen "Mettigel" sorgte.

Das Orga-Team um Verpflegung und Getränke lief das gesamte Wochenende über permanent auf Höchsttouren. Eigentlich ist das alles mit der geringen Zahl an Akteuren gar nicht zu meistern. Dass es trotzdem klappte, waren Dieters und Klaus' Verdienst. Kaffee kochen, Tische morgens von den Hinterlassenschaften der vergangenen Nacht befreien, die Salat- und Beiwerkbuffets dekorieren, heißes Wasser für den Abwasch vorbereiten und oft auch noch das dreckige Besteck abwaschen, und ... und ... und. Aber das selbständige Abräumen des benutzten Geschirrs klappte diesmal gut, einschließlich der sortierten Abfallentsorgung mit einem separaten, "gelben Sack" zur Reduzierung des Restmülls.

Was einmal recht überschaubar OV-spezifisch begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem überregional wirkenden Magneten entwickelt, der nicht nur Interessenten aus dem Distrikt anzieht, sondern auch in die Distrikt-Nachbarschaft hinein wirkt. Neben Teilnehmern und Tagesbesuchern aus 11 Nordsee-Ortsverbänden, Funkkursteilnehmern des Bremer Hackerspace sowie noch-nicht-lizenzierten-Funkinteressierten reisten auch Funkamateure aus Hannover (Distrikt H) und Bocholt (Distrikt N) an. Auch dieses elfte I18-Antennentestwochenende war ein toller Erfolg für alle Teilnehmer und muss - nein wird - im nächsten Jahr ganz bestimmt seine weitere Fortsetzung finden.

Günni, DL9BCP
OVV I18