I18 goes Mobilfunkübung

    6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

    I18 goes Mobilfunkübung

      I18 goes Mobilfunkübung

       

      War es am Ende eine "Schnipseljagd" oder eine "Schnitzeljagd" ... oder steckte am Ende womöglich doch mehr dahinter? Na, jedenfalls hatte das Vorbereitungsteam ein paar sehr gute Einfälle, diese im Ortsverband erstmalig veranstaltete Aktivität entsprechend anspruchsvoll vorzubereiten. Auf die Einladung sich in Zweiergruppen zu melden, kamen aus dem OV immerhin vier Mannschaften zusammen. Zwei weitere Teams aus Nachbar-Ortsverbänden mochten letztlich doch nicht antreten.

      Treffpunkt am Samstag, 21. März 2015 um 10 Uhr war eine wenig genutzte Sackgasse im Delmenhorster Ortsteil Stickgras. Pünktlich trafen alle Gruppen ein. Alsdann erfolgte das allgemeine Briefing und die Übergabe von Unterlagen. Um was ging es an diesem Samstag denn nun genau?

       Vom Vorbereitungsteam war ein Parcours erarbeitet worden, an dem sich acht Stationen wie an einem Band im Raum Delmenhorst/Ganderkesee aneinanderreihten. Für die Aufgaben selbst waren je 20 Minuten Zeit veranschlagt, für die Fahrten zum nächsten Ziel 10 Minuten. Doch davon wussten die Teilnehmer natürlich nichts. Sie erhielten bei der Einweisung eine Reihe von verschlossenen Briefen, auf denen ein sechsstelliger Buchstabencode vermerkt war. Nun galt es, für die kommenden Stunden mit der Leitstation DK0FC mit Andreas (DF7BN) und Tobi (DG9BFP) am Mikrofon, eine permanente Funkverbindung auf unserer 2m-OV-Direktfrequenz 145,325 MHz zu halten. Jedes Mal, vor Verlassen des Standortes, bei Erreichen eines neuen Standortes und nach Lösen einer Aufgabe, musste dies per Funk immer sofort der Leitstation aufgezeigt werden, die darüber akribisch Buch führte. Außerdem, zu individuell definierten Zeiten, hatten die Mobilstationen untereinander ebenfalls Funkkontakt aufzunehmen und  sich gegenseitig vorgegebene Wörter zu buchstabieren (Beispiel:  "Huth-Kuehn-Oszillator" oder "Qualitaetsguetesiegel" usw.).

      DK0FC schickte die vier Gruppen mit "A-K-C-Y-A-Y", "B-Z-H-T-A-S", "C-C-L-U-A-W" und "D-M-D-F-A-X" auf die Reise. Die entsprechenden Briefumschläge wurden geöffnet. Darin enthalten war die Ortsangabe zur ersten Aufgabe. Wie war beispielsweise der weitere Ablauf für Mobilfunkgruppe 2?

      Die erste Aufgabe wartete bei Ingmar (DO2IH) zu Hause im Garten. Der hatte mit seinem Sohn und dessen Freund versucht einen Antennenmast aufzurichten, wobei dieser unkontrolliert umgestürzt  und beide Kinder erheblich zu Schaden gekommen waren. Der eine war ohne Bewusstsein, der andere hatte stark blutende Wunden (realitätsnah geschminkt). Wie gut, dass umgehend Hilfe kam. Die Lösung: Stabile Seitenlage und einen Druckverband. Im Anschluss gab es von Ingmar eine Bewertung und er zeigte noch einmal die richtige Anwendung der stabilen Seitenlage. Wie gut, dass der OV Ende April an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnimmt.

      Die zweite Aufgabe führte zu Gerd (DJ6LT), der zusammen mit Manni-Malawi (DG1BM) eine kleine elektronische Schaltung mit Batterie, Vorwiderstand, Diode und Leuchtdiode vorbereitet hatte. War die Funktion der Schaltung gegeben? Welcher/welche Fehler lagen vor? Wie musste die Schaltung verändert werden, damit die Leuchtdiode leuchtete? Dass die Einbaurichtung von Diode und Leuchtdiode beide falsch waren, war aber auch so gemein.

      Die Aufgabe drei führte zu Hermann (DJ4SQ) nach Ganderkesee in seinen Garten. Der wollte mit DK0FC eigentlich auf 10m ein Funkgespräch führen. Aber irgendwie war der an einem Mobilmast befestigte Drahtdipol falsch bemessen. Mit einem MFJ-Analyzer und Zentimetermaßband ließ sich dieser Umstand dann doch recht schnell beheben und das Funkgespräch erfolgreich führen.

      Aufgabe vier fand auf dem Schlutter Berg statt. Bei Ankunft forderte die Leitstation auf, einen weiteren Briefumschlag zu öffnen. In ihm fand sich das Foto eines Baumes mit Blick auf ein Feld im Hintergrund. Die Aufgabe etwas erschwerend war, dass der Baum Teil eines kleinen Waldes war. Wer aber schon einmal am "OV-Jahresausklang im Wald" teilgenommen hatte, sollte den Baum relativ schnell finden. Die eigentliche Frage lag einige Meter östlich davon in einem kleinen Plastikröhrchen versteckt und handelte von parallel und in Reihe geschalteten Widerständen, deren Spannungen und Ströme. Für diejenigen, die etwas Probleme mit den Himmelsrichtungen hatten, gab es eine weitere Frage entgegengesetzt an gut sichtbarer Stelle. Zwei Gruppen fielen darauf herein, lösten aber die mathematisch schwierigere Aufgabe ("Bauer Piepenbrink hat auf seinem Hof 1280 Tiere ....") richtig, was ihnen immerhin auch ein paar Punkte einbrachte.

      Bei Aufgabe fünf im Deichhorst-Center mussten - ebenfalls mit zweitem Briefumschlag -  verschiedene Öffnungszeiten ermittelt und der Frage nachgegangen werden, welches von einer Reihe Geschäften an einem bestimmten Wochentag am längsten/kürzesten geöffnet hat. Damit nicht immer nur dieselben Geschäftsleute genervt wurden, erhielten die Gruppen natürlich unterschiedliche Aufgaben. Bei über 20 verschiedenen Geschäften, die sich im Center verteilten, war das dann auch nicht so schwierig ... zumindest bei der Auswahl (hihi).

      Norbert (DL3BAQ) wartete zu Hause ungeduldig mit der Aufgabe sechs. Irgendwo in seinem Garten war er versteckt, der Fuchs und wollte - nein, musste gefunden werden. Ein 2m-Peiler jedenfalls lag griffbereit. Zur Finte ragte gut sichtbar eine Antennenattrappe aus dem Bäumchen am zentralen Fischteich. Wer nun dachte, "Fuchs finden und schnell weiter ..." wurde jäh enttäuscht. Da wartete doch tatsächlich noch eine weitere, kleine Aufgabe beim Sender mit der einfachen Fragestellung: "Welche von den zehn  angegebenen Ländern haben den EURO als Zahlungsmittel"? Wie gut, dass die Liste aus Amateurfunkrufzeichen bestand und alle so sattelfest mit den Präfixen waren!? Auch bei T7 (San Marino) - wo man übrigens ebenfalls mit EURO bezahlt.

      Bei Aufgabe sieben ging es zu Christoph (DH4BAE), der von Bernd (DO5BGL) tatkräftig unterstützt wurde. Zunächst ging es sehr einfach los, indem 2 Feldtelefone miteinander zu verbinden und dann mit beiden Partnern der Mobilfunkgruppe zu besetzen waren. Während dann die "Sendestation" ein Foto erhielt, dass es zu erklären galt, erhielt die "Empfangsstation" einen ganzen Beutel unsortierter Legosteine verschiedenster Größen und Farben. Für jeden, der diese Aufgabe zu einfach fand, werden wir uns bemühen, beim nächsten Mal eine etwas herausfordernde Figur zu wählen.

      Die Aufgabe acht führte dann ins Zentrum Delmenhorsts an die Graft. Wieder mit einem weiteren Aufgabenumschlag versehen galt es danach, ein paar Jahreszahlen auf einer steinernen Tafel herauszufinden, die in einem Bild unkenntlich gemacht waren, und aus der Legende des metallenen Graftmodells bestimmte Buchstaben zu suchen, die dann zu einem neuen Wort führten.

      Um 15 Uhr war die I18-Mobilfunkübung beendet und es strömten alle Teilnehmer und Unterstützer zum OV-Lokal nach Ganderkesee, wo eine gemeinsame Kaffee- und Kuchentafel wartete. Bei der Auswertung zeigte sich, dass alle Gruppen ziemlich gleichauf lagen. Mit 0,5 Punkten hatten Thorben (DO3TD) und Dani (DO2DYL) dann eine Nasenspitze Vorsprung vor allen anderen und konnten ein Antennenbuch als Siegprämie entgegennehmen. Alle - sowohl Teilnehmer als auch Helfer - erhielten abschließend zum Dank eine Erinnerungsurkunde. Besonderer Dank geht an Andreas und Tobi, die die funktechnischen Zügel an DK0FC jederzeit voll im Griff hatten, aber zum Ende auch ziemlich geschafft waren.

      Wie man den vielen Kommentaren und Meinungen entnehmen konnte, dürfte schon jetzt eines sicher sein: Da wird es eine Fortsetzung geben müssen!

      Günni, DL9BCP

       

      Fotos: diverse Quellen

       

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