6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Chronik

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Die R29-Story

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Seit es den Amateurfunk in Deutschland gibt, hat es in Wülfrath auch den einen oder anderen gegeben, der über das Radiobasteln zum Amateurfunk gekommen ist. Leider existieren hierüber keinerlei Aufzeichnungen. Erst in den letzten 30 Jahren wurden es mehr, die sich für dieses Hobby interessierten. Die in dieser Zeit in Wülfrath ansässigen Amateurfunker waren bis auf wenige Ausnahmen als Mitglied im Deutschen Amateur Radio Club (DARC) organisiert. Allerdings waren diese Funker, da es noch keinen eigenen Ortsverband gab, in den Ortsverbänden unserer Nachbargemeinden aktiv. Zwei Amateurfunker aus Wülfrath hatten die Idee, alle in Wülfrath beheimateten Amateure zu einem Treffen einzuladen. Am 30.09.1981 war es dann soweit, 18 Funkamateure und 2 Kurzwellenhörer (SWL) hatten sich eingefunden. Die Initiatoren des Treffens Udo Grün DL4JZ und Fred Filthaut DF6JS konnten alle Teilnehmer für einen Zusammenschluss der Wülfrather Funkamateure begeistern. Das Ergebnis dieses Treffens war die Gründung einer "Arbeitsgemeinschaft Amateurfunk" in Wülfrath. Regelmäßige Treffen wurden für jeden 4. Dienstag im Monat vereinbart. Durch entsprechende Beziehungen war auch schnell ein Raum im Gebäude des Hallenbades gefunden, wo sich Funkamateure in geselliger Runde treffen konnten. Eine gemeinsame Kurzwellenfrequenz auf 28.700 KHz, auf der sich die neuen Mitglieder jeden Sonntag um 11 Uhr zum gemeinsamen Klönschnack trafen, trug schnell mit dazu bei, dass sich recht bald ein aktives Vereinsleben entwickelte. Später kam dann noch eine Frequenz auf der Ultrakurzwelle (UKW) auf 144.535 MHz hinzu. Auf dieser Frequenz trifft man sich heute noch, um sich über das gemeinsame Hobby auszutauschen.


Vom "Shack" in die Öffentlichkeit...

Auststellung in der Sparkasse

Wülfraths Funkamateure, die ihr Hobby bis dahin in der Regel im stillen Kämmerlein, auch Shack genannt, betrieben hatten, wollten sich nun auch in der Öffentlichkeit präsentieren. Eine Ausstellung in der damaligen Stadtsparkasse Wülfrath konnte für diesen Zweck nicht besser geeignet sein. Viele Gerätschaften wurden von den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft im Schalterraum der Sparkasse aufgebaut. Zwei Antennen auf dem Dach sorgten dafür, dass auch Funkbetrieb gemacht werden konnte. Viele Besucher waren nicht nur von der Fülle der Gerätschaften angetan, sondern hatten damit auch erstmalig die Möglichkeit, unser in den Augen der Öffentlichkeit befremdliches Tun persönlich in Augenschein zu nehmen. Diese Veranstaltung war auch der Anlass, die bis dahin gut funktionierende Arbeitsgemeinschaft in einen eigenen Ortsverband zu überführen. Am 04.06.1982 wurde der neue Ortsverband Wülfrath R 29 im Beisein der Nachbarortsverbände feierlich aus der Wiege gehoben. Wie es in einem ordentlichen Verein eben zu sein hat, musste auch hier ein Vorstand her. Udo Grün DL4JZ (1. Vorsitzender), Dieter Hatzig DG7EJ jetzt DL4EBW (2. Vorsitzender) , Heinz-Willi Fuchs DL8EAQ (Kassierer) und Friedhelm Filthaut DF6JS (QSL-Manager) haben die nicht immer leichte Aufgabe der Vorstandsarbeit übernommen. Ein eigenes Gründungsdiplom in Form eines Puzzle wurde beantragt.


1. Fieldday

1. Fieldday

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Viele Aktivitäten entwickelten sich, u. a. präsentierte sich der neue Ortsverband im gleichen Jahr noch zum Fieldday (Internationaler Amateurfunkwettkampf unter Feldbedingungen) auf einem abgeernteten Feld eines Wülfrather Landwirtes. Zelte und Antennen wurden aufgebaut. Mit einer bescheidenen Leistung von 10 Watt auf der Kurzwelle gelang es den Mitwirkenden im gesetzten Zeitlimit 320 Verbindungen in aller Welt zu knüpfen. Die Gründung einer eigenen Jugendgruppe sollte ihrerseits frischen Wind ins Vereinsleben bringen, welches auch mit vielen Aktivitäten belohnt werden sollte.


DX-Expedition nach 4S7-Sri Lanka

DX-Expedition nach 4S7-Sri Lanka

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QSL-Karte DX-Expedition
Mann im Mast

Oft stellten sich Wülfrather Funkamateure im Wettbewerb, dass absolute Highlight war 1993 die Teilnahme am WWDX-Contest in Sri Lanka unter dem Rufzeichen 4S∅DX. Lange schon brannte bei einigen Wülfrather OM's und YL's die Sehnsucht, einmal von einem exotischen QTH an dem alljährlich stattfindenden WWDX-Contest teilzunehmen. Aus HB∅ heraus war der OV ja schon lange aktiv. In den frühen 90er Jahren wurde dann aus dem Wunsch plötzlich eine greifbares Ziel, weil Karl Tipp DJ8CV (†), als Mitglied des OV, sehr enge Verbindungen nach Sri Lanka pflegte. Nach monatelangen Vorbereitungen war es dann im Oktober 1993 so weit. Eine Crew von 9 Leuten machten sich am 24.10.1993 mit 450 Kg Ausrüstung auf den Weg nach Sri Lanka. Eine Plantage für King-Coco-Nuts in der Nähe von Avissawela sollte für 3 Wochen unser QTH sein.

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Ausrüstung: 2 x TS 940S incl. Antennentuner, 1 x TS 850S incl. Antennentuner,1 x L4B, Dipole  160, 80,  40,  20,  15 (bis auf den 160‘er alle Invert.) eine Full-S-Vertikal für 80 und 40, 1 Beam 3 Elem, 3 Band bis 300 Watt, ca. 9 Meter hoch - Mast, 1 Beam 3 Elem, 3 Band in einer Palme, 1 Vertikal R5 für 20,  15 und 10 Meter.


CQ WW-DX-Contest in HBØ Liechtenstein

CQ WW-DX-Contest in HBØ Liechtenstein

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HBØ QSL-Karte von der Parsüla Alm (1200m)
In den Wolken
Blick über das Rheintal
Mastaufbau
Diethelm DJ2YE im Shack
Verdiente Pause

Zusammen mit dem Ortsverband Neanderthal R09, unter dem Rufzeichen HBØ/HB9AON, haben Funkamateure aus Wülfrath 28 mal am WWDX-Contest, aus dem Fürstentum Liechtenstein teilgenommen. Die Parsüla-Alm, ein QTH 1200 m ü. NN, hoch oben über dem Rheintal, war nicht nur funktechnisch ein Traum. In den ersten Jahren fing alles mit einer Station und einigen Drahtantennen ziemlich harmlos an. In den darauf folgenden 25 Jahren entwickelte sich das Ganze von Jahr zu Jahr zu einer immer größeren Materialorgie, bis  zum Schluss 6 komplette Stationen mit Operator im Einsatz waren. Die 6 Stationen waren die eine Sache, die Antennen eine andere. In dem doch für Flachländer sehr steilen und somit schwierigen Terrain, war der Aufbau der Antennen nebst Masten, eher etwas für Bergziegen, wenn die einen Schraubenschlüssel hätten halten können. Für die Aufbau-Crew war es jedes Mal eine Woche Schwerstarbeit unter schwierigen Bedingungen.


Hilfsgüter für YO Rumänien

Hilfsgüter für YO Rumänien

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Funkfahrzeug
Transceiver auf der Rückbank
Mobilstation YO/DL1EIJ/m
YO/DL1EIJ/m im QSO

Wülfrather Funkamateure waren von 1990 - 1994 maßgeblich am Gelingen vieler Hilfsgütertransporte nach Rumänien beteiligt, in dem sie eine permanente Funkbrücke zum Hilfsgüter - Konvoi der Rumänienhilfe Wuppertal unterhielten. Mit beispielosem Einsatz unterhielt DL8EAQ Heinz-Willi (†) über Jahre hinaus die Funkverbindung nach YO, in einer Zeit, als telefonieren in YO noch nicht selbstverständlich war, und ein Telefongespäch ins Ausland Tage vorher hochbürokratisch angemeldet werden musste. Ob es Telefonketten waren, die er organisierte, um die daheim gebliebenen Angehörigen der Mitfahrer immer auf dem neuesten Stand zu halten, oder Bundesligaergebnisse, die er an die Mitfahrer weitergab. Jede freie Minute hat er die Frequenz um die 14.290 Mhz abgehört, um da zu sein, wenn aus der einen oder anderen Richtung etwas anlag.

Bis heute, 25 Jahre danach, unterstützen und begleiten Wülfrather und Wuppertaler Funkamateure die Hilfsgüterfransporte der Rumänienhilfe Wuppertal. In diesen 25 Jahren hat sich die Kommunikationstechnik so rasant entwickelt, dass es heute jedem Mitfahrer möglich ist seinen ganz privaten Kontakt via Smartphon in die Heimat aufzubauen. Unverzichtbar bleiben aber die Funkverbindungen zwischen den einzelnen Fahrzeugen, denn die Straßen sind zwar in all den Jahren besser geworden, aber nicht unbedingt sicherer. 

[mehr...] Der 2. Hilfsgütertransport 1990

[mehr...] Der 37. Hilfsgütertransport 2013

[mehr...] Der 38. Hilfsgütertransport 2014


Funkkontakte unter dem "Türkischen Halbmond"

Funkkontakte unter dem "Türkischen Halbmond"

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Ankunft mit einer Transall in Batman (Türkei)
Fahrt auf dem Landweg zum Camp 4 alpha (Irak)
Die Mainstreet im Feldlazarett des Flüchtlingscamps
Lazarettzelt
Die Intensivstation
Die Funkstation im Verwaltungszelt
Pappkarton statt Kinderbett
Ankunft von Hilfsgütern
Essenausgabe für Helfer in der Feldküche
Wasserstelle im Camp
Kochstelle im Camp
DL1EIJ in der Lazarett-Kommandozentrale (Funkstation)

Einsatz von Wülfrather Funkamateuren in der damals noch handylosen Welt. Auch damals schon schaute die Welt gebannt und voller Sorge in den Irak und nach Kuwait. Tausende von Flüchtlingen suchten Zuflucht  vor den Schrecken des 1. Golfkrieges (1991) im Nordirak. An der Grenze zur Türkei hatten sich in kürzester Zeit riesige Flüchtlingslager mit ca 240.000 Menschen gebildet.

Eine große Welle der Hilfsbereitschaft erfasste auch Deutschland, so dass auch die damalige Bundesregierung sich entschlossen hatte, humanitäre Hilfe in Form von Menschen und Material in den Irak zu entsenden. Hierunter war  u. a. auch ein Wülfrather Funkamateur (DL1EIJ). Der Auftrag dieser Kommunikationseinheit lautete, die Funkverbindung aus einem Feldlazarett mit ca. 80.000 Flüchtlingen zum Basislager in Batman/Türkei und zur Heimat sicherzustellen. Alle Funkverbindungen liefen damals in der Betriebsart AMTOR. Das Equipment bestand aus einem Kenwood Tranceiver TS940 einer FD4 als Antenne. Ein XT-Computer mit einem KAM-Interface sorgte für die AMTOR-Übertragung. Den Funkern im Einsatz des DRK, kam  die Aufgabe zu, auf den  Frequenzen des Internationalen Roten Kreuz (IRK), Lageberichte, Meldungen und Nachschubanforderungen via AMTOR an die Einsatzleitung im Basislager von Batman zu übermitteln. Dort wurde dann entschieden, ob der "Funkspruch" direkt bearbeitet werden konnte, oder ob er an die DRK-Leitstelle nach Meckenheim weitergeleitet werden musste. In Meckenheim unterhielt das DRK eine KW-Feststation mit einer Ausstattung, die jedes Amateurfunkerherz hätte höher schlagen lassen. Behandlungsanfragen, für dringend notwendige medizinische Behandlungen in Deutschland gingen den gleichen Weg, wurden allerdings via Meckenheim an das "Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland" weitergeleitet. Täglich suchten ca. 1000 verletzte oder erkrankte Personen im Feldlazarett von Camp 4 Alpha Schutz und medizinische Hilfe.


Funkbrücke nach Ames/Iowa USA

Funkbrücke nach Ames/Iowa USA

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Bericht: Westdeutsche Zeitung vom 11.10.2004

Am 01.Oktober 2004 sind 19 Schüler des Gymnasium Wülfrath zu einem Schüleraustausch nach Ames in Iowa abgereist. Bei einem ersten Kontakt mit den amerikanischen Gastfamilien in Ames stellte sich schnell heraus, dass einer der Gast-Väter und seine Tochter, Schülerin der Ames - Highschool, begeisterte Funkamateure sind. Bei Stefan Wenzlawiak, der sich z. Zt. ebenfalls in Ames aufhält und dessen Vater ein nicht minder begeisterter Funkamateur in Wülfrath ist, reifte daraufhin schnell eine Idee. Inspiriert vom Hobby seines Vaters, kam ihm die Idee eine Funkbrücke zwischen den beiden Schulen aufzubauen. George Osters aus Ames (NP2N/WØ) und Hans-Georg Wenzlawiak (DK5EZ), haben diese Funkbrücke mit ihrem technischen Equipment und ihrer Funk - Erfahrung begleitend unterstützt. Auf der Wülfrather Seite, wurde eigens zu diesem Zweck bei der RegTP ein besonderes Rufzeichen beantragt, damit sich über die weite Distanz Schüler mit Mitschülern oder Eltern mit ihren Kindern über Kurzwelle unterhalten konnten.


Chronologie der ersten 25 Jahre...

Chronologie der ersten 25 Jahre...

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1981 Gründung der Arbeitsgemeinschaft

4.6.1982 Gründung des OV R29

5./6.7.1982 erster UKW Fieldday

1982 Lizenzkurs in der Volkshochschule Wülfrath

21./22.8.1982 Stadtfest Gut Büschgen (Bauer Hinzen Reibekuchen )

1. SSB Fieldday Sept.1982 auf einem Feld von Bauer Hinzen

1983 Fasching im Keller unter der Sporthalle

1983 Anja Fuchs wird jüngste Amateurfunkerin in DL

12./13.03.1983 Austellung Oceanic im PLH-Wülfrath Amateurfunkpräsentation

3.-4.9.83 SSB-Fieldday auf dem Feld Am Wasserturm

1984 Karneval Rohdenhaus

1984 Pfingstausflug in die Eifel nach Büscheich

1984 Stadtfest und Bahnhofsfest Hofermühle

Juni 1983 Flohmarkt im Keller der Sporthalle

Ab 1983 WWDX Conteste von HB0 (Lichtenstein) mit R09/R29

Distriktversammlung Rohdenhaus

Aktionen um die Städtepartnerschaft Ware

23.3.1985 Ozeanic 85 Amateurfunkpräsentation

16.05.1985 Radtour OV R29 Maiersberg -Angerbachtal

26.05.1985 Pfingsten R29 Ausflug in die Eifel nach Büscheich

01.06.1985 Infobörse vor der Sparkasse mit Funkverbindungen in alle Welt

1985 Stadtfest und Bahnhofsfest Hofermühle

1985 SSB-Fieldday

1985 Weihnachtsfeier mit Weihnachtsmann Gasthof Becker

1985 Poltern bei DK8EY Christof Hüttten

04.05.1986 UKW Contest Wilde Wiese Sauerland

1986 Ausflug zum Freilichtmuseum Cloppenburg

01.-03.Mai 1987 UKW Contest Wilde Wiese

1987 Ausflug nach Arnsberg zum Rittermahl und Besuch einer Tropfsteinhöhle (Attendorn)

1987 Fieldday SSB Asbruch

1987 25 Jahre Distrikt Nordrhein Aktion an der Bernsmühle Velbert

1988 Himmelfahrt Fahrradtour Angerbachtal

1988 Ausflug Pfingsten nach Fürstenau

10.06.1989 Distrikt-Fuchsjagd

1989 Fieldday KW und UKW mit Wohnwagen

Funkverbindung mit dem Vatikan

1990 - 1994 Hilfstransporte nach Rumänien mit Funkunterstützung

TdoT an der Realschule mit Arbeitsgruppe Amateufunk R09 und R29

1993 WWDX Contest Sri Lanka

Ausflugsfahrt zum Freilichtmuseum Cloppenburg

2002 Jubiläumsausflug ins Freilichtmuseum Hagen zum 20-jährigen Jubiläum

17.05.2003 Ausflugsfahrt zur Maier Werft nach Papenburg DVD-Film DL4EBW

 


Pressestimmen

Pressestimmen

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Presseberichte 1981-1982.pdf 7.20 M
Presseberichte 1983-1984.pdf 5.97 M
Presseberichte 1985-1987.pdf 5.87 M
Presseberichte 1988-1989.pdf 3.85 M
Presseberichte 1990-2004.pdf 0.92 M
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