6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Alles Gute zum Geburtstag…

(Diese OV-Chronik ist noch unvollständig und wird fortgesetzt. Hilf mit Sie zu verbessern. Schicke Martin, DL1DBR eine E-Mail)

Am Samstag den 5. Dezember 2009 war ich wie viele andere Funkamateure auch  auf dem großen Funkflohmarkt in Dortmund. Dort hatte auch der Distrikt Westfalen Süd einen Stand. Unser Distriktsvorsitzende Ludwig  Kalle, DJ4VF hatte Restexemplare der Chronik zum 40 Jährigen Bestehen unseres Distriktes im Jahre 1991. In dieser wird jeder Ortsverband mit einem kurzen historischen Abriss vorgestellt und im Anhang befindet sich eine Mitgliederliste.

Der Text für unseren Ortsverband O17 beginnt so:

  • O17 OV Soest               Ortsverbandsvorsitzender
  • 50-01-04                       Hans Schulze-Allen, DL3IO
  • 53-05-                           Helmut Kneer, DE9568
  • 57-09-30                       AUFGELÖST
  • 58-11-15                       Jobst-Peter Jahn, DL6EE
  • 59-01-08                       Werner Boldt, DJ4VM †98
  • 61-01-                           Siegfried Weber, (DC8ND)
  • 66-04-                           Friedrich Sennewald
  • 67-03-                           Walter Scholz, DL6AK
  • 67-06-01                       Dr. Werner Boldt, DJ4VM †98
  • 69-09-30                       Walter Weihs, DL1HU
  • 75-11-14                       Hans Werner Dulleck, DJ7MD
  • 86-01-29                       Klaus Jürgen Peter, DD3DM
  • 90-02-28                       Hans Werner Dulleck, DJ7MD

Als sich im Herbst 1958 zehn Interessenten zur Gründung des Ortsverbandes  Soest (O17) im DARC zusammen fanden, lag das wohl unrühmliche, aber leider nicht dokumentierte Ende eines Vorläufers nur ein Jahr zurück. Dem Vernehmen nach hatte die Deutsche Bundespost einige aktive Funkexperimente ohne Lizenz ermittelt. Dieser Vorfall hatte den Ausschluss aller DARC-Mitglieder des OV zur Folge. Einigen weniger belasteten OM wurde der erneute Beitritt zum DARC gestattet.

Der Neubeginn war gleichzeitig der Anfang einer engen Verbindung zwischen der Blindenschule und dem Amateurfunk in Soest, die bis heue andauert. Am 15.11.1958 wurde der Ortsverband offiziell neu gegründet. Gleichzeitig wurde die erste Soester Clubstation, DL0BL, in der Blindenschule in Betrieb genommen. Die Lizenz wurde leider Mitte 1966 zurückgegeben.

Anfang 1969 begann der Ortsverband mit dem Neuaufbau des Amateurfunks an der Schule, so dass unter neuem Clubrufzeichen, DL0FZ wieder Betrieb aufgenommen werden konnte. Inzwischen sprach sich herum, dass regelmäßiger Betrieb an der Clubstation war. Hier sammelten sich dann vor allen Studierende der Abteilung Soest der Uni Paderborn und einige junge Leute. Hier heraus entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit der VHS Soest. Es wurden Afu-Lehrgänge ins VHS-Programm aufgenommen. 

OVVe:

  • 58-11-15           Jobst-Peter Jahn, DL6EE
  • 59-01-08           Werner Boldt, DJ4VM †98
  • 61-01-               Siegfried Weber, (DC8ND)
  • 66-04-               Friedrich Sennewald
  • 67-03-               Walter Scholz, DL6AK
  • 67-06-01           Dr. Werner Boldt, DJ4VM †98
  • 69-09-30                      
  • bis
  • 75-11-14           Walter Weihs, DL1HU

Soweit die Chronik des Distrikts Westfalen Süd. Es gibt leider beim OV keine Unterlagen über diese Zeit, weder Mitgliederlisten noch Protokolle oder Fotos. Wir wissen nicht welche Veranstaltungen oder Aktivitäten   im Ortsverband stattfanden oder wo die OV-Versammlungen durchgeführt wurden. Es fällt aber auf, das unter den ersten Ortsverbandsvorsitzende sehr viele SWLs waren. Mir wurde einmal erzählt dass die Aktivitäten im Ortsverband zu Mitte der siebzieger Jahre des vergangenen Jahrhunderts über Jahre komplett eingeschlafen waren. OVV war damals der bekannte Soester Buchhändler Walter Weihs, DL1HU der sein Geschäft in Soest am Markt hatte. Dorthin brachten die aktiven OMs ihre QSL Karten und holten eingegangene Karten ab.

Welche neuen Erkenntnisse gibt es über die OV Auflösung 1957? Mitglieder des Ortsverbandes haben wohl einen Radiosender betrieben auf dem sie Schallplatten abgespielt haben. Ein zu damaligen Zeiten sehr beliebtes Hobby was auch später noch oft von angehenden Funkamateuren gemacht wurde. (z.B. DG7DU oder „Radio Sunrise“)

Warum hat der DARC aber den OV aufgelöst? Wenn man in die Unterlagen schaut stellt man fest dass die OV Führung keine Lizenz hatte. Wenn aber die Führung ebenfalls in die Schwarzsenderei verwickelt war und deshalb aus dem DARC ausgeschlossen wurde dann macht die OV Auflösung Sinn! Ein Ortsverband ohne Führung geht nicht. Der nachfolgende OVV Jobst-Peter Jahn , DL6EE war nach meinen Infos der Sohn eines Fabrikbesitzers und hat erst nach der „Schwarzsender Affäre“ seine Lizenz gemacht.

 

Am 14.11.1975 wurde Werner, DJ7MD der neue OVV vom Ortsverband Soest. Man traf sich zu dieser Zeit an der Blindenschule oder in der damaligen Marienschule. In Sommer 1978 erhielt der OV die Möglichkeit, zwei Räume im Dachgeschoss einer ehemaligen Hausmeisterwohnung dort zu beziehen.  Mit einem nie wieder erlebten Einsatz gelang der Ausbau der Räume und die Vorbereitung zum 20 jährigen Jubiläum des Ortsverbandes. 13 Jahre lang war die ehemalige Wiesenschule am Bahnhof das Domizil für der OV Soest. Seit 1978 beteiligt sich der OV an regionalen Veranstaltungen. Zweimal erregte ein 40 m hoher Mast aufsehen bei den Soester Bördetagen.  Es wurden regelmäßige Lizenz- und Morsekurse abgehalten.  Im Jahre 1979 überlegte man was man für die Nachwuchsgewinnung tun könnte. Im Herbst des Jahres lud man über die Zeitung interessierte zu Lötübungen und Bastelstunden für Elektronik ein. Schon damals war der Dienstag der Tag an dem die Lizenzkurse und anderen Aktivitäten stattfanden. Jeden vierten Mittwoch im Monat  war immer OV Versammlung weil dann die QSL Karten aus Baunatal gekommen waren. Sonntags morgens traf man sich regelmäßig zum Frühschoppen. In der Nacht vom 29./30.04. 1981 wurde in die Clubräume  eingebrochen. Entwendet wurde ein 2-m-Transceiver Yaesu FT 225 RD mit der Geräte-Nummer 8 K 040 963. Da muss sich jemand sehr gut ausgekannt haben. Im Jahre 1981 spaltete sich die Aktivitätsgruppe Werl vom OV ab und gründete einem Eigenen OV, den Ortsverband Werl O49.

Im Jahre 1984 hatte Reinhard Müller (heute: DH6DAO) von der DPSG Soest eine Idee: Man müsste am Jamboree an the Air, dem Pfadfinder Treffen auf den Ätherwellen, teilnehmen. Dazu suchte er den  Kontakt zu den Soester Funkamateuren. Am dritten Wochenende im Oktober trafen sich deshalb die Funkamateure und Pfadfinder in den OV-Räumen um am JOTA teilzunehmen.

JOTA 1984: von links: Herr Knaden , Reinhard jetzt DH6DAO
JOTA 1984: Werner, DJ7MD in Funkbetrieb

Auf den Bildern sieht man sehr schön wie die OV Räume aussahen.

Im Laufe der Jahre  konnte ein weiterer Raum der Hausmeister Wohnung unter dem Dach der ehemaligen Wiesenschule für die OV-Arbeit gewonnen werden. Die Räume wurden in Eigenleistung renoviert und für den Amateurfunklizenz Unterricht brauchbar gemacht. Diese Ausgaben belasteten die Kasse des OV Soest sehr. Anfang des Jahres 1984 waren nur noch etwa 150 DM in der Kasse. Es wurde dann zu Spenden aufgerufen und es konnte in kurzer Zeit über 700 DM an Spenden bei den Mitgliedern eingesammelt werden. Für den Funkbetrieb waren zu dieser Zeit 4 Antennen installiert:

  • 1 FB 33 von Fritzel für 20/15/10 m
  • 1 14 Element Parabeam von J-Beam für 2 m
  • 1 70 cm Helical Antenne mit zirkularer Polarisation für Satellitenbetrieb
  • 1 liegende Ganzwellenschleife für 80/40 m

Anfang der achtziger Jahre gab es einen Tag der Offenen Tür aller Gruppen die in der alten Wiesenschule waren. Neben Funkbetrieb gab es ATV Übertragungen aus der Schule durch Willy(DG7DU sk) nach Karl, (DC4DR). Diese Aktivität wurde auch im Soester Anzeiger erwähnt.

Ein Problem waren die Funkstörungen durch den nahegelegenen Bahnhof mit seinen Oberleitungen. Der OV-Kanal war auf der 2 m Frequenz 144875,00 MHz FM. Leider gab es an Funkgeräten nur ein altes KF-160 Taxifunkgerät mit einem Quarz für den OV Kanal. Für Funkbetrieb mit den Clubrufzeichen DK0IA mussten die Mitglieder ihre eigenen Geräte mitbringen. Eigentlich schade, denn so konnte man den Newcomern nicht die Faszination Amateurfunk nahe bringen. Regelmäßig gab es Ausbildungskurse. So waren im Jahre 1984 bei DJ7MD und DL8DAN 10 Leute in der Grundausbildung.

In November 1985 starb überraschend der stellvertretende OVV Herbert, DL8DAN. Bei den Neuwahlen am 29.1.1986 wurde Klaus, DD3DM OVV und Peter DC5DD Stellvertreter.

Der OV hatte zu dem Zeitpunkt 57 Mitglieder, darunter 13 Neuaufnahmen. (Heute würde man bei so vielen Neuen einen Preis vom DARC bekommen.) Acht Mitglieder hatten frisch die Prüfung bei der Oberpostdirektion in Dortmund bestanden. Im Laufe des Jahres wanderte die OV-Frequenz durch die Änderung des 2 m Bandplans auf die Frequenz 144825,00 MHz. Im Herbst 1986 veranstaltete man einen Fieldday auf der Haar.

Fieldday 1986: Martin, DL8DBJ versorgt uns mit Würstchen.
Antennen, Zelte und Wohnwagen auf der Haar in der Nähe von Günne.
OMs am Wohnwagen (von links: Ludgar DC0DD Lothar, DD7DR, Martin, DG4DAR und Hermann, DG5DT

Am dritten Oktober Wochenende 1986 war wieder das Jamboree on the Air mit den Pfadfindern in den Clubräumen in der alten Wiesenschule. Neben der DPSG Soest war auch eine andere Pfadfinder Gruppe eingeladen. In der „Vor Internet und Handy Zeit“ war Kommunikation über Funk noch eine faszinierende Sache.


Bilder und Text: DL1DBR

 

Von links: Reinhard (später DH6DAO) Elisabeth (DL3DE) und Ludgar (DC0DD)
Die Pfadfinder Gruppen mit Andreas(DG9DI)

Zusammenfassung

To top

In Kürze: Die Geschichte des OV Soest O17

  • 2011 März: Neuwahl des OVV, des Stellvertreters und Kassierers bei der Jahreshauptversammlung.
  • 2010 Dezember: Elektronikbasteln mit Jugendlichen am Archi-Gymnasium im Rahmen des Schul-Weihnachtsmarktes.
  • 2009 Februar: Wir wählen OVV und Stellvertreter neu. Oliver, DL1OLI ost OVV, Stellvertreter ist OM Martin, DL1DBR.
  • 2008 Wir feiern 50 Jahre OV O17 Soest! Der Sonder-DOK (50O17), der von verschiedenen OM und YL "on the air" gebracht wird, machen das im "Äther" publik. Der Sonder-DOK galt bis Ende Dezember 2008.
  • 2007 Die Stadt Soest stellt den Vereinen keine Räume mehr zur Verfügung. Wir haben Glück und kommen in der Fachhochschule Soest (eine Abteilung der Gesamthochschule Paderborn) unter.
  • 2006 Die Stadt Soest kündigt "unsere" Clubräume in der Brunoschule an der Niederbergheimer Straße. Wir mussten raus und sind zeitweise "heimatlos".
  • 2005 Teilnahme am Stadtteilfest und an der Ferienspaßaktion der Stadt Soest. Wir basteln mit 12- und 13-jährigen Kindern und stellen unser Hobby vor.
  • 2002 Funkamateure in der Uni Soest: 3-tägige Teilnahme an der Ausstellung alter Radios in dem Technischen Museum an der Uni. Wir stellten alte und neue Funkgeräte vor und zeigten weltweiten Funkbetrieb.
  • 2001 Teilnahme an Veranstaltungen wie Stadtteilfest etc. zur Nachwuchsgewinnung.
  • (Lötaktion für Kinder).
  • 1998 40 Jähriges Bestehen des OV Soest mit Aktivitätsmonat: ca 1000 Funkverbindungen im Oktober.
  • (Sonder DOK 40SO) mit speziellen QSL-Karten.
  • 1997 Ohne direkten Bezug zum Hobby, dennoch interessant: Besuch der Möhnetalsperre. Diese wurde gerade renoviert und wir konnten einige Stollen im Innern der Sperrmauer besichtigen.
  • 1996 Funkamateure besuchen das WDR-Sendezentrum. Große Röhren und hohe Sendemasten konnten die Funkamateure in Langenberg bestaunen. Ein interessanter Nachmittag, der uns lange in Erinnerung bleibt.
  • 1992 JOTA und Einweihung der neuen Clubräume am 17.Oktober. Zu diesem Ereignis konnten Gäste der Stadt Soest begrüßt werden.
  • 1991 Umzug der Clubräume von der Wiesenschule in die Brunoschule in Soest. In Eigenleistung wurde alles renoviert.
  • 1990 Besuch von Norddeich-Radio und des Feuerschiffes "Deutsche Bucht" in Bremerhaven.
  • 1988 Fahrt zum Afu-Zentrum und zum Max-Plack-Institut für Ionosphärenforschung in Braunschweig. Zur Fotogalerie
  • 1987 Gründung der Jugendgruppe in Soest
  • 1984 Erstmalige Teilnahme des OV Soest am Jamboree On The Air (JOTA)
  • 1978 Der OV bezieht Clubräume in der Wiesenschule.
  • 1958 Gründung des OV Soest im Deutschen Amateur Radio Club e.V..
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