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Notfunk Aktivitäten

11. Mai 2019 - Notfunkübung

Das Ziel, die Regierung von Oberfranken innerhalb von 2 Stunden schriftlich
mit einer groben Übersicht zur Kommunikationsmöglichkeit versorgen zu
können, wurde erreicht.

Dezentrale Leitstationen in Oberfranken:
DG5NCD (JN59KW) mit 1 OP und Kontakt zu 4 KVBs mit 7 OPs, 4 weiteren netzunabhängige OPs, 3 weiteren netzabhängige OPs
DL8NEW (JO50MD) mit 1 OP und Kontakt zu 0 KVBs, 1 weiterer NUA OP, 0 weiteren NA OP
DK0NA (J050TI) mit 9 OPs und Kontakt zu 2 KVBs mit 6 OPs, 10 weiteren NUA OPs, 8 weiteren NA OPs
DR4W (JN59SV) mit 3 OPs und Kontakt zu 1 KVB mit 5 OPs, 10 weiteren NUA OPs (inkl. Mittelfr. und Oberpfalz), 3 weiteren NA OPs

Dezentrale Leitstation in Mittelfranken:
DK0AN (JN59EM)

Dezentrale Leitstation in Unterfranken:
DK0WUE (JN49XS)

Station an der Regierung von Oberfranken:
DK0BT (JN59SW) mit 3 OPs

Die angeschlossenen KVBs im Einzelnen:

 

  • LRA Bamberg DG3NGB
  • Stadt Bamberg DL5NBS
  • LRA Forchheim, Aussenstelle Ebermannstadt DF1NAB
  • LRA Forchheim DG2NBN + 3 OPs
  • LRA Hof DL0HEL mit 3 OPs
  • Stadt Hof DL0HOF mit 3 OPs
  • LRA Bayreuth DK5NI + 3 OPs

 Gesamtsummen:

  • 7 (von 15) KVBs
  • 70 OPs (inkl. Backup an den Leitstationen)

17. Mai 2025 - Notfunkübung

Bayreuth - Hoch über den Dächern der Stadt, auf dem 594 m hohen Sophienberg, befindet sich die zentrale Not- und Katastrophenfunkstelle für Bayreuth und Oberfranken. Am vergangenen Samstag (17.05.) führten Thomas Huttinger und Martin Riederer eine groß angelegte Not- und Katastophenfunkübung durch, die einen kompletten Stromausfall in Oberfranken simulierte.

Bereits am frühen Vormittag wurde das Notstromaggregat angeworfen, und alle technischen Geräte wurden vom öffentlichen Stromnetz getrennt. Die Funkgeräte und Computer der Notfunkstelle wurden nun ausschließlich während der ganzen Übung durch diese Notstromversorgung und eine permanent geladene Power Station betrieben. Die Übung fand unter dem 40 Meter hohen Funkmast statt, in einem engen Container, der bis auf den letzten Platz mit technischem Funk-Equipment gefüllt war. Dort sitzt Martin Riederer, einer der Koordinatoren:
„Diese Übung steht angesichts des aktuellen Blackouts auf der Iberischen Halbinsel der letzten Wochen unter dem Szenario eines kompletten Stromausfalles in ganz Oberfranken. Wir führen diese Übung einmal jährlich durch, um die Einsatzbereitschaft von Technik und Mensch zu testen und zu verbessern. Hauptaugenmerk lag in diesem Jahr auf dem Test neu installierter Hardware und die Anbindung zu anderen Leitstellen zusammen mit Funkamateuren in ganz Franken. Alle Funkamateure sind nach § 2 Nr. 2 des Amateurfunkgesetzes verpflichtet, in Not- und Katastrophenfällen zu unterstützen. Viele von ihnen nehmen regelmäßig an internationalen Wettbewerben teil, bei denen es auch darum geht, unabhängig vom Stromnetz mit portablen Antennen innerhalb von wenigen Stunden so viele internationale Funkverbindungen wie möglich herzustellen."

Die Übung folgte nach einem detaillierten Plan entsprechend der realen Situation bei aufwachsenden Schadenslagen.  Ab 13 Uhr konzentrierte man sich auf Bayreuth und dessen Landkreis, ab 14 Uhr wurde es überregional und damit alle oberfränkischen Landkreise und kreisfreien Städte einbezogen. Weltweit wurde dann ab 16 Uhr über Kurzwelle und einen geostationärer Amateurfunksatelliten über dem Indischen Ozean geübt.

Dank des guten Wetters konnten einige Tische außerhalb des Containers aufgestellt werden, die voll von Laptops und Funkgeräten waren. Hier überwachte Thomas Huttinger den Chat- und Mailverkehr per Laptop auf UKW, der neben der reinen Sprachübertragung eine immer wichtigere Rolle übernimmt.

Zeitgleich fuhren Christian Riede, Harald Pfeffer und Winfried Schneider vom lokalen Amateurfunk Club Bayreuth zu verschiedenen kritischen Infrastukturpunkten in Bayreuth, vornehmlich Feuerwachen und Krankenhäuser. Einige Feuerwachen dienen als sogenannte Leuchttürme im Notfall auch als Sammel- und Kommunikationspunkte für alle Bürger. Mit Hilfe von tragbaren Stationen wurde Kontakt über den Sophienberg hergestellt und die jeweilige Übertragungsgeschwindigkeit gemessen.  Von den technischen Anforderungen haben die Hochgeschwindkeitsgeräte, wie man sie für die schnelle Übermittlung von größeren Datenmengen benötigt, das Problem, dass zwischen der portablen Station und dem Funkturm am Sophienberg keinerlei Hindernisse wie Gebäude oder Bäume stehen dürfen, die diese Verbindung stören könnten. „Da gibt es schon noch einige Standorte und damit auch Behörden in Bayreuth, die dadurch bisher vom Not- und Katastrophenfunk ausgeschlossen sind“, erklärte Christian Riede. „Wir reden hier von insgesamt 11 systemrelevanten Stellen in Bayreuth. Zentrale Rolle spielt hier für uns das Rathaus Bayreuth, über das eine Anbindung und Schließung der Funklücken erfolgen könnte. Alle abgeschnittenen Stellen hätten hier direkten Zugang über das Rathaus.  Die Pläne eines neuen Funkrelais am Dach des Rathauses liegen der Rathausverwaltung bereits vor. Nach einem positiven Entscheid werden wir die Anbindung der verbleibenden Stellen zügig auf den Weg bringen.“

So zieht Martin Riederer am Ende der Übung als Resümee: "Die Übung war ein wichtiger Test für die Einsatzbereitschaft des Notfunks Bayreuth und zeigte einmal mehr die Bedeutung des Amateurfunks in Krisensituationen. Die Not-und Katastropheninfrastuktur rund um Bayreuth funktioniert, wenn auch es noch Verbesserungspotential gibt.  Es wurden von uns alle "geplanten" Kanäle bedient. In Summe wurden ca. 50 Verbindungen über Sprechfunk auf UKW terrestrisch, Kurzwelle terrestrisch und auch über Satellit getätigt. Hinzukommen etwa 50 Mails und Chats, ebenfalls über UKW und Kurzwelle.“

1. Bild: Blick auf den 40 m hohen Funkmast am Sophienberg der Not-und Katastrophenfunkstelle Bayreuth und Oberfranken (Rufzeichen DR4W).
2. Bild:  Koordinationsleiter Martin Riederer im Gespräch mit einem Funkamateur am Landratsamt Forchheim.
3. Bild: Thomas Huttinger nimmt per Sprechfunk Kontakt zu anderen Funkamateuren in ganz Oberfranken auf und sammelt per Laptop Chats und Mails.
4. Bild: Am Gelände der Feuerwehr Laineck testet Winfried Schneider mit einer portablen Amateurfunkstation die Hochgeschwindigkeitsverbindung zum Sophienberg

Datum: 24.05.2025 Winni - DO1WS

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