26. Europatag der Schulstationen am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth
Am Montag, 05. Mai 2025 fand in der Grünanlage, vor dem Hauptportal des MWG, der 26. Europatag der Schulstationen statt.
Der Veranstalter ist A A T i S e. V. "Arbeitskreis Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule e.V."
Nach einjähriger Pause planten wir 2025 wieder eine Aktion zum Europatag der Schulstationen mit dem Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth und unserem OV B06. Bereits im November 2024 nahmen wir dazu Kontakt mit Herrn Kammerer (Mathe- und Physiklehrer) am MWG auf, mit dem wir 2023 den 24. Europatag erfolgreich organisiert hatten.
Leider teilte uns Herr Kammerer mit, dass er zum Aktionstag Elternzeit geplant hatte. Das Projekt drohte hier zu scheitern, da kein Nachfolger am MWG gefunden werden konnte. Nach einigen Abstimmungrunden mit der Schulleitung konnte nach einigen Wochen Herr Beetz als Nachfolger gewonnen werden, und alles Weitere wurde mit unserem OV über ihn abgestimmt. Parallel übernahm Winni mit Werner DKH4KAV, dem Organisator vom AATiS e.V., das interne Prozedere (Aufnahme in die Schulstationsliste, Logsoftware, Ansprechpartner und Freigaben der Schule etc.).
Bereits am Vorabend des 4. Mai 2025 traf sich das Aufbauteam gegen 18:30 Uhr vor dem Hauptportal des MWG: Christian DN9CS, Christian DB9CR, Friedrich DL4NAX und Winni DO1WS starteten mit dem Aufbau der Antennenanlage. Mit Hilfe eines Wurfsäckchens und der genialen Wurftechnik von Friedrich wurde eine ZS6BKW zügig in den Parkbäumen vor der Schule in luftigen 10-15 m platziert. Erste Abstimmungen zeigten jedoch massive Probleme mit unserem Tuner, über den keine SWR-Abstimmung möglich war. Dank mitgeführter Backup-Hardware von Christian DB9CR konnte der Tuner schnell ersetzt werden, und erste Test-QSOs mit Thomas DG9NAJ ergaben auf dem 40 m Band schließlich einen Rapport von 59 +20. Bereits bei der gesamten Aufbauaktion zeigten einige vorbeilaufende Schüler aus dem Internat Interesse an unserem Tun und führten, als wir schließlich QRV waren, mit Thomas ihre ersten Gehversuche auf 40 m. Nach 2 Stunden war die Anlage betriebsbereit und wir sahen uns gut gerüstet für den Folgetag.
Montag, der 5. Mai, war der große Tag. Die „Task Force“ (Friedrich DL4NAX, Christian DB9CR und Winni DO1WS) war pünktlich um 7:30 Uhr am MWG einsatzbereit. Von den Funkgeräten hatten wir für HF einen ICOM IC-7300 und für FM/Digital ein Anytone 878 UV II Plus verfügbar. Zusätzlich hatten wir als Backup-Antenne noch eine Vertikal für 20 m und eine MC 750 (10-40 m).
Der Ablauf war von Herrn Beetz so organisiert, dass uns ausgewählte Klassenstufen 5.-11. in der Zeit von 7:50-13 Uhr an unserer Station besuchten. Für eine Gruppe hatten wir im Schnitt 20 Minuten Zeit. Zweck dieser Kurzrunden sollte es sein, das Interesse der Schüler an unserer Station zu wecken und sie in den Pausen und „Nachschulzeit“ zu einer aktiven Teilnahme am Funkverkehr zu begeistern.
Nach einigen theoretischen Einführungen (z.B. Wellenausbreitung bei Kurzwelle, Ionosphäre, Rufzeichenvergabe etc.) wurde kurz die Antenne erklärt. Aus den Erklärungen ergaben sich diverse Fragen, z.B. zur Ausbildung zum Amateurfunker, zur Aufgabe des Amateurfunks im Falle von Krisensituationen (Notfunk) etc.
Nach der kurzen Theorieeinführung wurden dann auf den Bändern aktive Stationen gesucht. Gestartet wurde mit CW-Stationen. Die Schüler waren überrascht, wie Friedrich auch schnelle CW-Runden mitschreiben konnte. Dies nahm Christian auf und gab den Schülern mit einer Paddle-Station einen Crashkurs in Sachen Morse-Codes. Am Ende konnten die Gruppen dann 3-5 Buchstaben unterscheiden.
Bei SSB-Stationen hatten die Schüler die Aufgabe, anhand der Sprache (falls sie in Landessprache geführt wurden) oder des Dialekts der Englisch sprechenden QSO-Partner zu erkennen, aus welchem Land die Station war. Leider war aufgrund der Tageszeit wenig Betrieb, insbesondere im SSB. Wir versuchten daher, über unser FM-Handfunkgerät Kontakte über die OV-Frequenzen von B06 und den Repeater DB0BT zu bekommen. Lediglich ein einziges QSO kam darüber zustande.
In unserer Not aktivierten wir daher unseren „Joker“ Thomas DG9NAJ. Dieser führte mit einigen Schülern auf dem 20 m Band einige QSOs. Anhand vorgefertigter Merkblätter wurden hier die Schüler im Schnelldurchgang (von CQ bis 73) in den Aufbau eines QSOs und der Q-Gruppen eingeführt. Aber selbst diese QSOs auf Kurzdistanz zeigten eine sehr schlechte Qualität vom Rapport und viel QRM/QRN. Der aktuelle „Funkwetterbericht“ bestätigte unsere Erfahrung.
Am Ende des Aktionstags hörten wir dann schließlich doch noch schwach eine Schulstation auf 7.170 MHz. Vom RST aber so schwach, dass kein vernünftiger Austausch und damit außerhalb jeder Wertung zustande kam. Schade. Da auch das Interesse der Schüler nach Schulschluss nachließ, machten wir gegen 15 Uhr QRT und bauten unsere Station ab.
Trotz der schlechten Ausbreitungsbedingungen, des mageren Funk-Verkehrs und der wenigen QSOs war es aus unserer Sicht ein erfolgreicher Tag. Einer großen Anzahl an Schülern wurde das Thema Amateurfunk anschaulich vor Augen gebracht, und besonders für die, die einmal die PTT-Taste gedrückt hatten, war es ein Einblick in eine neue Welt.
Wir bedanken uns bei allen, die vor und hinter dem TRX zum Erfolg dieses Tages beigetragen haben. Insbesondere bei: Christian DB9CR, Friedrich DL4NAX, Winni DO1WS, Christian DN9CS und unserer „Jokerstation“ Thomas DG9NAJ.
Datum: 05.05.2025 Winni - DO1WS