HAM-RADIO 1984
Auch 1984 klappte es mit dem YL-Info-Stand unter der Besetzung von Zita, DL4GA, und mir, DF5MU, tadellos; alles lief wie am Schnürchen – wie all die Jahre zuvor. Schließlich bekommt man mit der Zeit eine gewisse Routine. Obwohl gegenüber des YL-Info-Standes die allgemeine Information vom OV Friedrichshafen parallel läuft, scheint es so zu sein, dass sich von Jahr zu Jahr mehr Männer bei der Damen-Info Auskünfte holen. Doch Zita und ich haben diesen Trick längst durchschaut. In der YL-Ecke geht es immer heiter und turbulent zu, sie ist immer voll besetzt und da liebäugelt so mancher OM über die Schulter von Zita und mir. Jeder von uns trägt ja ersichtlich sein Rufzeichen, damit ein Versteckspielen gar nicht erst auftaucht. Für viele dieser OMs, die sich nach einer QSO-Partnerin bei uns umsehen oder anfragen, ist es eine Erstbegegnung, obwohl man sich über den Äther vielleicht schon viele Jahre kennt. Hier an diesem Stand übertrifft die männliche Neugier bei weitem die der Damen.
In der YL-Ecke wird der kleine Durst gelöscht und so manches Kuchenstückchen wandert in einen leergelaufenen Magen. Und diejenigen, deren Füße sie nicht mehr tragen, finden bei uns eine kleine Ruhepause. Weil der Wettergott mit seiner Brauseanlage nicht gerade spärlich umgegangen ist, die vielen Ausflüge nicht wie sonst in Anspruch genommen wurden, hatten wir in der YL-Ecke alle Hände voll zu tun. Neben der Information läuft die Werbung für das YL-Info-Heftchen, welches immer wieder neue Abnehmer findet.
Am Samstag hatten wir Besuch von DF1LV der lieben Christel mit OM Lothar, DF1LU, und den beiden Kindern. Sie haben diese weite Reise von Kiel nach Friedrichshafen nicht gescheut, obwohl – wie sie sagte – die Fahrt mit einigen Komplikationen verbunden war, also eine Strapaze für alle. Sie brachte eine Menge Prospekte und Hefte mit, die wir gleich zu offerieren versuchten. …..
Zum YL-Treff am Samstag Nachmittag, der jedes Jahr neuen Anklang findet, kann man nur von Erfolg sprechen. Lediglich die Räumlichkeiten hat man von der Messeleitung umdisponiert und so hatte Zita keine Gelegenheit mehr, die Tische freundlich zu dekorieren. Doch tat dies dem Zusammensein keinen Abbruch. DL4GA konnte wieder einmal mit seltenen Gästen für Applaus sorgen, nämlich eine YL aus Columbien und eine aus Sri Lanka, die in ihrem Heimatsari eine Augenweide für uns alle war.
Wie schon viele Jahre kamen die treuen YLs aus Österreich, Schweiz, Niederlanden, Luxemburg und Schweden. Über die Souvenirs, die DL4GA, jährlich aussucht und besorgt, möchte ich hier einmal besonders berichten. Die Zinnbecher, die Gläser für die ausländischen Gäste und die Souvenirs, die auf den Tischen für jede Teilnehmerin bereit liegen – alle mit dem HAM-RADIO-Emblem versehen – bedürfen manchmal langwieriger Verhandlungen und Vorbereitungen, gehen auch nicht immer reibungslos vonstatten. Als Mitglied des OVs weiß ich, wie viel Mühe Zita immer aufwendet und alles im Alleingang. Als einzigen männlcihen Gast durften wir zur Überraschung den Euch schon längst bekannten Urwaldarzt Patro Dr. Alexander Bendoraitis aus Bolivien vorstellen. Zum Schluss erlaube ich mir ein paar Blicke hinter die Kulissen zu werfen und möchte einmal in ein paar Sätzen die Leistung von DL4GA durchleuchten. Da kommt der Kinderhort auf der HAM-RADIO zur Sprache. Dieser ist immer gut belegt und wird zur vollsten Zufriedenheit geführt. So mancher müsste auf die Reise verzichten, könnte er nicht die Kinder in liebevolle Obhut geben. Die kleine Küche, die um die YL-Ecke liegt, ist mit 3 – 4 YLs besetzt. Da geht es 3 Tage hektisch zu, es sind nur ein paar Quadratmeter Raum, in dem sich alles abspielt, wobei Geschirr eingenommen wird, vom großen Kühlschrank, nicht zu vergessen die Abwaschanrichte, ein Tisch mit Rechaud und Kaffeemaschine als wichtigste Geräte. Über 10 kg Kaffee werden in diesen drei Tagen versprudelt. Das Team von YLs macht kein Hehl daraus, sie stehen 3 Tage von 09:00 – 18:00 Uhr voll im Stress. Wenn man diese Rufzeichen auch nicht in der Luft hört – aber alle Jahre sind diese YLs bei der HAM-RADIO voll im Einsatz. Dieses ebenso natürlich auch bei Fielddays oder Nikolausfeiern. Sie haben ein großes Lob verdient, denn man bekommt sie selten zu Gesicht. Auch diese Organisation haben wir allein Zita zu verdanken, sie hat uns alle im Griff. Diese große Kameradschaft der YLs möchte ich hier einmal besonders unterstreichen. Nur mit solchen Idealisten lassen sich die Probleme lösen, sie geben sich mit einem Applaus und Dankeschön zufrieden. So hoffen wir, dass uns allen DL4GA unsere liebe Zita, die mit ihrer Familie und diesem ausgedehnten Hobby des Amateurfunks voll ausgelastet ist, noch lange erhalten bleibt.
Es lebe der YL-Info-Stand, er ist längst ein Bestandteil der HAM-RADIO geworden.
Marion, DF5MU
Quelle: DL-YL-Informationen Nr. 3/1984