Die Wurzeln des Amateurfunks lassen sich in Wismar nachweislich bis 1924 (!) zurückverfolgen... !
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"Vor 90 Jahren: Gründung des DASD" Offizielle Würdigung des Ereignisses durch den DARC unter Zuarbeit des Chronisten Gerhard Hoyer, DJ1GE, DARC Distrikt Archiv Hamburg.
Hier der Wortlaut des Original-Manuskripts. (mit frdl. Genehmigung von Gerhard Hoyer, DJ1GE - Danke Gerd !)
Vor 90 Jahren – Gründung des DASD
Am 20. März 1927 fand in Kassel im Rahmen der 3. Kurzwellentagung die Gründung des „Deutschen Amateur - Sende - und Empfangsdienstes“ (DASD) statt, die zum Zusammenschluss aller Kurzwellenamateure deutschlandweit führte und die entscheidenden Impulse für die Weiterentwicklung des Amateurfunks gab.
Nachdem die „Verordnung zum Schutze des Funks“ vom 08. März 1924 zwar Genehmigungen für Sendeversuche in Vereinen und Institutionen, nicht aber für Privatpersonen vorsah, gingen die ersten Aktivitäten zu einer einheitlichen Organisation des Amateurfunks im damaligen Deutschen Reich von dem Stuttgarter Rolf Formis mit der Gründung des Oberdeutschen Funkverbands am 17. Juni.1925 aus. Er erteilte DE-Kennzeichen für Empfangszwecke, vermittelte QSL-Karten und veröffentlichte Mitteilungsblätter. Hier entstand dann der Deutsche Empfangs - Dienst (DED).
Es folgte die 1. Kurzwellentagung am 17. Januar 1926 in Jena mit Gründung vom Deutschen Sende - Dienst (DSD) und Ernennung des bekannten Physikers Prof. Dr. Abraham Esau zu dessen Präsidenten. Auf einer 2. Kurzwellentagung am 04. September 1926 in Berlin wurde als endgültiger Sitz für DED und DSD sowie für einen geplanten deutschlandweiten Verein Berlin vorgeschlagen. Es gab Unstimmigkeiten, es drohte sogar im Verlauf der Tagung eine Zersplitterung des Amateurfunks in Nord und Süd. Der bisher sehr engagierte Rolf Formis gab seine bisherigen Aktivitäten weitgehend auf, sodass eine weitere Tagung erforderlich wurde.
Höhepunkt dieser 3. Kurzwellentagung war dann zweifellos die Gründung des DASD am 20. Märt 1927 unter Einbeziehung von DED und DSD in Anwesenheit von 300 stimmberechtigten Mitgliedern. Berlin wurde als künftiger Sitz bestätigt, der DASD organisatorisch im gesamten Reichsgebiet in 13 Gruppen eingeteilt. Ein wichtiger Tagungspunkt war der damals noch vergebliche Kampf um die Erteilung privater Sendelizenzen. Man beschloss die Herausgabe eines einheitlichen Nachrichtenblattes, die „CQ“, deren erstes Heft schon im Mai 1927 erschien und eine Satzung, die aber erst ab 27. Mai 1928 auf einer Tagung in Dresden festgelegt wurde. Hierin stand u.a.: der DASD verfolgt unter Ausschluss aller politischen und gesellschaftlichen Ziele lediglich wissenschaftliche und sportliche Zwecke, er bildet die deutsche Gruppe der „Internationalen Amateur Radio Union“(IARU).
Ausführliche Informationen zur Entstehung und Weiterentwicklung des DASD enthalten die Bücher „Geschichte des Amateurfunks“ (Körner,1963) und „Amateurfunk im Wandel der Zeit“ (Fendler/Noack, 1986), die weitgehend für diesen Beitrag herangezogen wurden.
Gerhard Hoyer, DJ1GE.