World Games - Weltkulturerbe - Friedensnobelpreis
Ideen eines Duisburger Funkamateurs
Der 58-jährige Duisburger Funkamateur Johannes Amchewicz - bei seinen Funkfreunden besser unter
seinem amtlichen Rufzeichen DK8JB bekannt - feiert sein 40-jähriges Jubiläum. Er trat zum 1.1.1972 dem
Deutschen Amateur Radio Club e.V. bei und legte Anfang April seine Lizenzprüfung vor der
Oberpostdirektion Düsseldorf ab. Im damaligen Ortsverband Meiderich war er 2 Jahre lang stellvertretender
Ortsverbandsvorsitzender. 1980 leitete er eine Funkexpedition nach Genf. Dort hat die International
Telecommunication Union ihren Sitz. Funkmäßig zählt sie als eigenes Land und ist deshalb bei den
Funkamateuren mit ihrer Clubstation 4U1ITU begehrter Funkpartner. Beim CQWWDX-Contest - der
inoffiziellen Weltmeisterschaft der Funkamateure - konnten so ca. 3.000 Funkverbindungen getätigt
werden. Am 23. Dezember 1989 fuhr Johannes mit dem DRK nach Rumänien zu einem Hilfseinsatz, der
dann bis zum 31. März 1990 dauern sollte. Dort wurde er für das Internationale Rote Kreuz als Funker
tätig. Durch seine Kontakte zu den Funkamateuren der „Medical Assistance Radio“-Gruppe konnte er u. a.
die Spende eines Röntgengerätes sowie die Lieferung eines lebensrettenden Medikamentes nach Rumänien
vermitteln. Im Mai 1991 war er bei einem DRK-Einsatz im Rahmen der Kurdenhilfe im Grenzgebiet
Türkei/Irak wieder als Funker gefragt. Von März bis Juli 1992 folgte ein Einsatz bei der DRK-
Hauptfunkstelle DEK88 in Meckenheim als Verbindung mit einer Delegation in Syrien. Während seiner
anschließenden Zeit im „Arbeitsstab ehemaliges Jugoslawien“ (29.7.92 - 31.12.93) hat er sich ausbedungen,
morgens von 08.45 Uhr bis 09.30 Uhr unter DLØRK an der MAR-Runde mitzumachen. Dabei konnte er am
12. August 1992 einen Amateurfunk-Notruf aus dem gerade von einem Erdbeben erschütterten Kirgistan
aufnehmen. Als Ergebnis davon wurde eine umfangreiche Hilfslieferung des DRK im Wert vom DM
300.000 veranlaßt. In der Clubzeitschrift „cqDL“ meldete er sich mit Leserbriefen und einer
Buchbesprechung zu Wort, in einem Heft des „Arbeitskreis Amateurfunk und Technik in der Schule“ wurde
ein Fachaufsatz abgedruckt und in der amerikanischen Fachzeitschrift „CQ“ wurde er für seine
funkerische Leistung lobend erwähnt. Für seinen neuen Ortsverband Duisburg-Huckingen hat er die
schriftlich vorhandene Chronik ins internetfähige HTML-Format umgesetzt und auch viele Jahre als
Webmaster betreut. Die Chronik auf DVD umfaßt zur Zeit ca. 38.000 Dateien mit 10.000 Bildern. Dabei gibt
es zu jedem bekannten Gesicht auf den Bildern einen Hot-Spot, bei dessen Überfahren mit der Maus der
Name und das Rufzeichen angezeigt werden. Zu den „World Games“ 2005 in Duisburg hat er eine
Ausstellung der Funkamateure am Wedau-Station initiiert und mitorganisiert. 14 Tage lang war er von früh
bis spät am Stand anzutreffen. Seine Idee, sich sich um Aufnahme des Amateurfunkpeilens in die Liste der
Worldgames-Sportarten zu bemühen, wurde offizielle Verbandspolitik. Johannes wurde 6 mal als bester
SSB-DXer (Weitverkehrs-Sprechfunker) vom Distrikt Ruhrgebiet mit dem Goldenen Mikrofon
ausgezeichnet. Auf der Distriktsversammlung am 10. November 2007 in Essen wurde ihm in Anerkennung
und Würdigung seiner Verdienste um den Amateurfunk im DARC-Distrikt Ruhrgebiet vom
Distriktsvorsitzenden Heinz Sarrasch, DJ7RC, die Distrikts-Ehrennadel verliehen. Nach Aufgabe der
kommerziellen Morsetelegrafie startete er 2008 einen Aufruf mit dem Ziel, CW durch die UNESCO als
immaterielles Weltkulturerbe anerkennen zu lassen. Diese Idee wurde als DARC-Antrag auf der IARU-
Region-1-Konferenz 2011 in Sun City in Südafrika einstimmig ohne Enthaltung angenommen. Mit dem
„Arbeitskreis Weltkulturerbe Morsetelegrafie“ bemüht er sich nun um ein internationales Netzwerk zur
Durchsetzung dieses Ziels. Sein Traum ist aber der Friedensnobelpreis für den Amateurfunk,
repräsentiert durch die International Amateur Radio Union. Wer hat über Grenzen, Ideologien und
Generationen hinweg mehr für die Völkerfreundschaft geleistet? Der Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter
ist Funkamateur (KB5DQM) und vorschlagsberechtigt ... Bis dahin ist er weiterhin ehrenamtlich als
Kassierer für den Ortsverband, für das Callbook - dem „Telefonbuch“ der Funkamateure - sowie als
Redakteur und Editor des DX-Mitteilungsblattes für Funkamateure weltweit tätig. Er wird weiterhin an
Fielddays sowie Amateurfunk-Ausstellungen teilnehmen und dabei Kindern und Jugendlichen zum Kinder-
Morsediplom verhelfen. Seinen Funkfreunden mit Hang zum Großen bietet er mit seiner kleinen Firma
XXL-Maps seit 2010 übergroße Spezialkarten an.