Die Chronik vom OV Bottrop

Der Ortsverband Bottrop L 26 in den Jahren 1947 bis 1987.

Wie von unserem OM Alfred Pieper (später DL3AV) nachweislich belegt werden kann, war bereits im Jahre 1938 Dr. Paul Greif (D3FMH) als erster Funkamateur in Bottrop tätig. OM Greif war zu dieser Zeit gleichfalls Landesverbandsführer des DASD für den Bereich Westfalen und gab somit Anregung für die Entwicklung des Amateurfunks in der Stadt Bottrop und der umliegenden Region.

Als weiterer Bottroper trat Alfred Pieper im Juli 1940 mit 18 Jahren dem DASD-Landesverband Westfalen bei. Eine Ausbildung im Lesen und Geben von Telegrafiezeichen schloß sich an. Wie Alfred weiter berichtet, war den Jungamateuren während des Krieges nur das Hören auf der Kurzwelle erlaubt. Diese Hörtätigkeit wurde von Alfred auch während seines Einsatzes als Beobachtungsfunker auf der Marine-Peilhauptstelle Stavanger weitergeführt. Nach der Heimkehr aus der Gefangenschaft, Ende August 1945, nahm Alfred alsbald wieder Verbindung zu ehemaligen DASD-Mitgliedem auf, um für sein Hobby Amateurfunk einen neuen Anfangspunkt zu finden. So bekam er Verbindung mit dem damaligen Ortsverbandsführer des Ortsvereins Bochum, Adolf Schmidt (später DL1NR), unter dessen Leitung Alfred vor einem Prüfungsgremium am 10. August 1947 die DE-Prüfung ablegte und sodann die DE-NR. 8221 erhielt.

Bereits zu dieser Zeit war Alfred Mitglied in der WBRC/Shortwave Section und dem Ortsverband Bochum des DARC (noch nicht Britische Zone= BZ). Nach der Gründung am 1. Juni 1947 nimmt Alfred die Verbindung zu den Funkamateuren in Oberhausen und Mülheim auf, weil DL1NR empfiehlt, die Bottroper Amateure sollten möglichst zum Ruhrdistrikt gehören, da Bottrop typische Ruhrgebietsstadt sei und die dortigen OM somit auch kürzere Wege zu Veranstaltungen hätten. Auch in vollem Bewußtsein und der Kenntnis darüber, daß Bottrop zu Westfalen gehörte und damit dem Oberpostdirektionsbereich Münster zugeordnet war.

Am 1. Dezember 1947 wurde von insgesamt acht OM der Ortsverband Bottrop gegründet und dem Ruhrdistrikt angeschloßen. Die Gründungsmitglieder waren A. Pieper, K.-H. Bothe, G. Kruse, Egon Werner, K.-H. Mertens, A. Rahm, G. Reimann und G.Tucholke. Alfred Pieper wurde zum 1. Ortsverbandsvorsitzenden gewählt. Er bildete in der darauffolgenden Zeit weitere Amateure aus. Die Ausbildung geschah in den Wohnungen der Amateure.

Trotz der damaligen Notlage schafften es die Bottroper, aus altem Bastelmaterial und ehemaligen Wehrmachtsgeräten, die für die DE-Prüfung vorgeschriebenen Empfänger selbst zu bauen. Die ersten DE-Prüfungen wurden unter Vorsitz von DL1OM abgehalten. Einmal im Monat, immer am 1. Mittwoch des laufenden Monats, fand der OV-Abend statt. Damals in der Gaststätte "Therese Jäger", Horster Straße.

Am 1. März 1948 ist der Ortsverband bereits auf 13 Mitglieder angewachsen.

Nach langer und harter Wartezeit auf die gesetzliche Sendegenehmigung werden die ersten drei Bottroper Funkamateure zwecks Ablegung der Prüfung von der Oberpostdirektion Münster, im Dezember 1948, eingeladen. Im März 1949 ist es dann endlich soweit. Horst Limberg (DL1SQ), Alfred Pieper (DL3AV) und Franz Hayo (DL3BF) erhalten am 23. April 1949 die so sehnsüchtig erhoffte Lizenz. Gleich nach dem Abholen der Lizenz von der Hauptpost in Bottrop, so berichtet DL3AV, sind sie zur Wohnung von DL3BF gegangen, um den zwischzeitlich heimlich gebauten Sender in Betrieb zu nehmen.

Die ersten QSOs wurden mit einem TX -Eigenbau mit Schirmgittermodulation, einer 807 in der Endstufe, einem dynamischen Lautsprecherais Mikrofon und einer 40 m-Fuchsantenne sowie einem BC348 als Empfänger gefahren.

Nach entsprechender Ausbildung, jetzt verstärkt durch DL1SQ und DL3BF, erhielten in der Folgezeit vier weitere Bottroper die Sendelizenz. Es sind dies:

Werner Rupprecht (DL6WO), H.G. Möller (DL6WP), Günter Ruckriegel (DL9SN) und Alois Schramm (DJ1LO).

Weil es in der Nachbarstadt Gladbeck noch keinen Ortsverband für Funkamateure gab, schlossen sich dem Ortsverband Bottrop Gladbecker Funkamateure an. Als erste Gladbecker OM sind hier Günter Purek (DL3XE) und Dr. Karl-Peterlein (DL1QY) zu benennen.

In den folgenden Jahren schlossen sich auch Essener Funkamateure, so u.a. Josef Thiele (DJ2HI) dem 0V Bottrop an, um lange Wegezeiten zum OV-Abend nach Essen-Stadtmitte zu vermeiden.

Am 17. Juli 1949 nahmen die ersten Funkamateure Bottrops geschloßen am Sommertreffen des Ruhrdistriktes am Haltemer Stausee teil. Die Zeltstation wurde von Helmut Liebich (DL10Y) gestellt, der mit dem OV Marl-Recklinghausen auch zum Ruhrdistrikt gehörte.

Auch beim Harn-Meeting am 5. März 1949 waren Bottroper Funkamateure dabei. Zum erstenmal nach dem Krieg trafen sich Funkamateure aus Belgien, Holland, England und Deutschland in Düsseldorf. Unvergessen bleibt das Referat von Professor Dr. Esau, der Erinnerungen aus anfänglichen Zeiten zum besten gab und später die Amateure aufforderte, wie ehemals bei der Entdeckung und Erforschung der drahtlosen Übertragung von Funkwellen, auch in Zukunft auf breiter Basis bei der technischen Fortentwicklung mitzuwirken.

Ab 1951 können die Morseübungen, der technische Unterricht usw. in einem auf der Zeche "Arenberg Fortsetzung" angemieteten Raum durchgeführt werden. Die Kosten werden vom OV getragen!

An den ersten Fielddays wurde mit Erfolg teilgenommen. Hierzu war die Station immer in „Ganten-Besten" auf dem Bühnenberg, zuerst rechts der Straße in Richtung Schermbeck, später links der Straße, aufgebaut. Dieser Standort wird noch heute vom OV-Gladbeck für Feldtage genutzt.

Am 6. Dezember 1955 kommen - auf Einladung des OV Bottrop - die Prüfungskommission der OPD-Münster und der Verbindungsmann des DARC zur Abnahme der Lizenzprüfung nach Bottrop. Im OV-Lokal "Jäger" bestehen von sieben Kandidaten fünf die Prüfung. Es sind dies: Karl Pohl (DJ3BA), Herbert Machlitt (DJ3BB), Gerd Pausch (DJ3BD), Manfred Wagner (DJ3BE) und Konrad Häser (DJ3BC).

In der Folgezeit werden noch zwei weitere OM, nämlich Alfred Bochenek (DJ6SH) und Hans Eickholt (DJ6SU) ausgebildet, so daß sie am 20.12.1960 die Lizenzprüfung bestehen konnten.

Inzwischen war der Ortsverband Bottrop im Jahre 1960 bereits auf 33 Mitglieder angewachsen. Die nächsten Jahre wurden genutzt, um eine Clubstation in Verbindung mit der Berufsschule Bottrop zu errichten. Nach vielen Gesprächen mit der Berufsschuldirektion und einigen begeisterten Studienräten der Schule, ist es im Dezember 1963 soweit. Im Dachgeschoß der Schule werden zwei Räume zur Aufnahme der Clubstation eingerichtet. In freiwilliger Arbeit werden mit Elan die technischen Einrichtungen erstellt und die Antennen errichtet. Am Samstag, dem 14. Dezember 1963, wurde die 21. Clubstation des DARC mit den Rufzeichen DL0BT im Beisein einiger Honoratioren, z.B. des Berufsschuldirektors Blassat, des Oberbürgermeisters der Stadt Bottrop, Herrn Rechtsanwalt Roghmann und des Präsidenten des DARC, OM Karl Schultheiß (DL1QK) eingeweiht.

Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft für Jugendbetreuung an den berufsbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen wurde der Kurzwellensender "Viceroy" und der Empfänger "Drake 2 B" der Clubstation zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus erhielt der 0V Bottrop auch die Erlaubnis, in einem angrenzenden Schulraum die Ausbildung - der vom Amateurfunk begeisterten Schüler und Interessenten - durchzuführen. Auch zur Abhaltung von OV-Versammlungen, Tagungen, Feiern usw. dürfen die Räumlichkeiten nach der normalen Schulzeit benutzt werden.

In den Folgejahren sind die Mitglieder des OVs sehr aktiv an DL0BT. Schon nach einem Jahr ist das DXCC und am 14.1.1965 auch das WAZ geschafft. Danach folgen noch viele weitere Diplome.

Eine aus dieser Zeit besonders herausragende Verbindung ist das Gespräch mit OM Amo Kosko, einem gebürtigen Essener, der auf dem amerikanischen Forschungsschiff "Eltanin" in der Antarktis seinen Dienst ausübte. Am 1.12.1964 gelang es, ein Gespräch zwischen ihm und seiner Mutter von DL0BT aus herzustellen. Seine Mutter sagte dazu später: "Mit meinem Sohn über eine Entfernung von über 30.000 km gesprochen zu haben, war für mich das schönste Weihnachtsgeschenk."

Fielddays, gemeinsame OV-Wanderungen mit Kind und Kegel, Karnevalsveranstaltungen und gemeinsame fröhliche Geburtstagsfeiern bei runden Zahlen trugen zur Festigung der Freundschaft unter den OM und den Familien bei.

Im November 1967 wird der 0V Gladbeck mit dem DOK L03 gegründet. Die bisher im OV Bottrop beheimateten OM verlassen zum Teil den OV Bottrop, um nunmehr in eigenem OV einen neuen Wirkungskreis zu finden. Zum OV Gladbeck bestehen seit dieser Zeit die besten Kontakte. Einladungen zu Feldtagen, Feierlichkeiten, Ausstellungen und Jubiläen vertieften die bestehenden guten Beziehungen. Trotz des personellen Abganges hatte der OV Bottrop zu dieser Zeit noch 37 Mitglieder.

Am l .2.1972 feierte der 0V Bottrop, L26, sein silbernes Jubiläum. Der damalige OVV Erhard Bäuerle (DK3MX) und alle OV-Mitglieder trugen zur Gestaltung des Jubiläums in den Weywiesen bei.

Im darauffolgenden Zeitabschnitt widmeten sich die OM an DL0BT der Ausbildung von Newcomem und dem Antennenbau. Ein 3-Element-Beam für drei Bänder, eine 2 m-UKW- und eine 70 cm-Antenne wurden errichtet und bildeten ein weithin sichtbares Zeichen auf dem Dach der Berufsschule. Auch diese Möglichkeiten zeugen für eine gute Zusammenarbeit mit dem Direktorium der Schule. Zur Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit wurden Verbindungen mit den Partnerstädten der Stadt Bottrop aufgenommen und im Beisein von Stadtvertretern Gespräche mit Berlin-Wedding, Tourcoing und Blackpool geführt.

Um neue Mitglieder zu werben, wurde Pfingsten 1978 unter der Leitung von OW Gabriele Lindenberg (DB5EB / DF4JM) eine großangelegte Werbeveranstaltung mit Vorführung fast aller Sende- und Empfangstechniken im Revierpark Vanderort ausgerichtet. Am Ende der Veranstaltung lagen 50 schriftliche Anmeldungen zum nächsten Ausbildungslehrgang zwecks Erlangung der Lizenz vor. Mit solch einem großen Begehren auf Ausbildung hatte jedoch niemand gerechnet. Jetzt hieß es überlegen, wie die zu erwartenden Aufgaben und Schwierigkeiten zu bewältigen seien. Die Berufsschule stellte uns das größte vorhandene Klassenzimmer für den Beginn des Lehrganges zur Verfügung. Die ersten Monate waren für die Ausbilder DL3AV, DJ6SU, DL2WP, DK3MX, DK8JX und DJ2HI von besonderer Bedeutung und anstrengend, weil erfahrungsgemäß mit einer größeren Ausfallquote in dieser Zeit zu rechnen war. Die Ausbilder waren jedoch angenehm enttäuscht, als selbst nach drei Monaten immer noch 28 Anwärter an den Ausbildungen teilnahmen.

Die große Anzahl von Prüflingen war für den Ortverband und die OPD-Münster Grund genug, die Prüfung in der Berufsschule in Bottrop am 9.8.1979 abzunehmen. Von den 28 Anwärtern bestanden 27 die Prüfung. Davon erlangten 17 Prüflinge die "B"- und zehn Prüflinge die "C"-Lizenz. Dies war ein voller Erfolg der Werbeaktion.

Im September 1981 wurde im Rahmen der Bottroper Woche im neuen Saalbau der Stadt Bottrop eine Woche "Amateurfunk auf allen Bändern" vorgeführt. Der hierzu erforderliche Aufbau der Antennen, Geräte und Videokameras zur ATV-Bildübertragung auf 70 cm, wurde von den Mitgliedern des OVs in tagelanger Arbeit bewältigt. Für den durchgehenden Dienst an den Geräten, zwischen 9.00 und 23.00 Uhr, waren alle verfügbaren OV-Mitglieder eingesetzt. Einige Mitglieder stellten sogar ihren Urlaub bereit, damit den vielen Besuchern der Partnerstädte aus England, Frankreich und aus Berlin der Amateurfunk einmal hautnah vorgeführt werden konnte.

Bedingt durch die doch in der Zwischenzeit beträchtlich angewachsene Mitgliederzahl des OVs (98 Mitglieder) und den sich daraus ergebenen vielseitigen Interessenansprüchen, wurde von den im Stadtteil Bottrop-Eigen wohnenden OM eine Teilung des bestehenden Ortsverbandes L26 vorgeschlagen.

Nach den erforderlichen Gesprächen zwischen dem OW, den Vorschlagenden und dem Distriktsvorsitzenden Helmut Liebich (DL10Y), wurde am 19.12.1981 der Ortsverband Bottrop-Eigen, mit dem DOK L13, gegründet. Als erster Vorsitzender wurde Jürgen Eisinga (DL2YAG) gewählt. 34 Mitglieder des OVs L26 wechselten zum OV L13.

Die Stadt Bottrop hat nunmehr zwei Ortsverbände mit fast gleicher Mitgliederzahl, ca. 50 Mitglieder, die eine wirksame Arbeit zulassen. Zwischen den beiden Ortsverbänden bestehen auch weiterhin rege Verbindungen und ein freundschaftliches Verhältnis.

Über die Vereinsarbeit hinaus waren einige OM auch mit Aufgaben des Distriktes oder anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten befaßt. So Günter (DL9SN) stellvertretender Distriktsvorsitzender und über längere Zeit QSL-Manager für den Ruhrdistrikt und Distrikt Westfalen. Seit die gesetzlichen Voraussetzungen für die Bildübertragung (ATV) vorliegen und die Arbeitsgemeinschaft Amateurfunk-Fernsehen (AGAF) gegründet wurde, zeichnete Diethelm (DB1QZ) für die Redaktion derZeitschrift "ATV-Amateur", die ATV-Diplome und Kontestpokale verantwortlich. Auch Gerhard (DJ3BD) konnte als einer der ersten Amateurfernsehbetreiber im Raum Bottrop bei vielen Gleichgesinnten Neugier wecken. Josef Thiele (DJ2HI) war lange Zeit UKW-Referent des Distriktes und Initiator für das UKW-CW-Diplom. Als Lohn für besonders gute Aktivitäten auf den Amateurbändern wurde die "Goldene Taste" bzw. das "Goldene Mikrophon" an einige OV-Mitglieder verliehen. So unter anderem an Herbert (DJ3BB) und Jörg (DF6JC).

Auch mit der "Silbernen" bzw. "Goldenen Ehrennadel" des DARC wurden bisher schon einige OM bedacht. So erhielten Günter (DL9SN) am 21.5.1961 die "Goldene-Ehrennadel" und viele weitere OM für 25-jährige Clubzugehörigkeit die "Silberne Ehrennadel".

Allen Mitgliedern, die an dieser Stelle nicht namentlich erwähnt wurden, sei jedoch gedankt für ihre Treue zum Amateurfunk; ihre Unterstützung des Vereins bei seinen vielfältigen Aufgaben und für ihren festen Willen, ein großes Stück ihres Lebensweges gemeinsam mit anderen Funkamateuren in Hilfsbereitschaft und Freundschaft zu gehen. Ein Gedenken aber auch den inzwischen aus privaten Gründen von uns abgekehrten bzw. verstorbenen OM.

Am 1.12.87 besteht nunmehr der Ortsverband Bottrop "L26" 40 Jahre. Unter der Führung des jetzigen OVVs Dieter Böttcher (DK4JP) und der tatkräftigen Mithilfe aller OV-Mitglieder sollen zum Jubiläum angemessene Veranstaltungen arrangiert und schon bald vorbereitet werden. Technisch ist unsere Clubstation dazu gerüstet. Darüber hinaus ist vorgesehen, die OV-Chronik weiter zu vervollständigen, das vorhandene Bildmaterial einzuarbeiten und die Vereinsarbeit erfolgreich fortzuführen.

Bottrop, den 12.2.1987
Ortsverband Bottrop, L26

Der Ortsverband Bottrop L 26 in den Jahren 1987 bis 1997.

Wie ursprünglich im Schlußabsatz der chronologischen Darlegungen des OV's angedacht, wurde die damalige Fassung der Chronik zwischenzeitlich neu abgefaßt und um weitere Details sowie um den zurückliegenden Zeitabschnitt ergänzt. Für die Chronik des Distriktes wird auszugsweise bzw. sinngemäß wie folgt daraus berichtet:

Als Auftakt des im Jahre 1987 gefeierten 40-jährigen Jubiläums des Ortsverbandes Bottrop L26, wurde im Juli 1987 ein Aktivitätswochenende auf dem Freigelände der Kleingartenanlage „Nappenfeld" in Bottrop durchgeführt. Unter Aufbietung aller technischen Möglichkeiten wurden, neben Verbindungen auf KW und den allgemeinen UKW-Bändem, auch internationale Funkkontakte via Amateurfunk-Satellit geknüpft. Außerdem wurden Betriebsarten wie Amateurfunk-Femsehen (ATV) und Funkfemschreiben (RTTY) präsentiert, so daß die zahlreichen Besucher auf ihre Kosten kamen, zumal neben der Beantwortung ihrer Fragen, hin und wieder eine Grillwurst, frisch vom Rost und zum Freundschaftspreis, abfiel. Die eigentliche Jubiläumsfeier selbst fand am 05.09.1987 im Vereinsheim der Kleingartenanlage „Johannestal" von Bottrop statt, wobei die Mitglieder und Gäste, aufgrund der unterhaltsamen Gestaltung, vergnügliche Stunden miteinander erlebten. Da auch eine Videoaufzeichnung der Veranstaltung angefertigt worden war, wurde diese anläßlich der OV-Weihnachtsfeier im Dezember 1987 noch einmal vorgeführt, um damals nicht Anwesenden nachträglich einen Eindruck von dieser Jubiläumsfeier zu vermitteln.

Im Jahr 1988 ergab sich die Gelegenheit die Räumlichkeiten der Clubstation DLOBT, nach langjähriger Nutzung, einmal wieder zu renovieren und teilweise mit neuerem Mobiliar auszustatten, worüber die Mitglieder selbst auch sehr erfreut waren.

Ein im Juli 1988 durchgeführter Fieldday diente neben der Verteilung einiger Contestpunkte im wesentlichen der Pflege der Gemeinschaft und der Durchführung verschiedener Antennenversuche.

Solche Gemeinsamkeiten hatten auch immer positiven Einfluß auf andere regelmäßige Treffen. So wurden die monatlich durchgeführten OV-Abende in der Regel von mehr als einem Drittel der Mitglieder des OV's und anderen Gästen aus umliegenden Ortsverbänden besucht, und auch die wöchentlichen Zusammenkünfte wurden gut genutzt.

Durch die Öffnung der innerdeutschen Grenzen war das Jahr 1989 wohl auch für alle Funkamateure ein ganz außergewöhnliches Jahr, zumal nunmehr erste persönliche sowie partnerschaftliche Kontakte ermöglicht wurden. Nach einer ersten Kontaktaufnahme zu den Funkfreunden von der Technischen Hochschule in Merseburg durch DK4JP, entwickelte sich eine rege partnerschaftliche Beziehung mit den Mitgliedern der Ortsverbände L 13 und L26. Auch zu Funkfreunden aus der Mansfelder Bergbauregion wurden freundschaftliche Bande geknüpft.

Desweiteren konnte 1989/1990 einer blinden YL, durch intensive Ausbildung, zur „C-Lizenz" und daran anschließend auch zur „B-Lizenz" verholten werden. Diese trat dem 0V L26 als neues Mitglied bei. Es war ein schönes Erfolgserlebnis für die Kandidatin, aber auch für die Ausbilder.

Anfang der neunziger Jahre wurden die Kontakte zu den Merseburger Funkfreunden, durch Besuche und Gegenbesuche mehrerer Gruppen aus den o.a. Ortsverbänden, gefestigt. Es wurden regelmäßige Funkbrücken aufrechterhalten. Ganz besonders eignete sich hierzu die Zeit nach dem Bestätigungsverkehr für den übertragenen Distrikts-Rundspruch auf 7050 kHz, da die Übertragung und der Bestätigungsverkehr von unserem Mitglied DL9SN unter guten technischen Voraussetzungen durchgeführt werden konnte.

In der Folgezeit wurden von den Mitgliedern des OV's L26 einschließlich befreundeter Gäste im wesentlichen die traditionellen OV-Wanderungen und Weihnachtsfeiern durchgeführt.
Größere Feldtage oder andere Aktivitäten fanden in den neunziger Jahren aus verschiedensten Gründen allerdings kaum mehr statt.

Das Durchschnittsalter der Mitglieder des OV's liegt über 50 Jahre, und gerade viele ehemalige Aktive sind inzwischen 60 Jahre und älter, so daß oft auch gesundheitliche Erfordernisse verständliche Grenzen setzen.

Andere Belange, wie die rasante technische Entwicklung, die kritische Betrachtung und Bewertung des Funkwesens allgemein, die Veränderung der gesetzlichen Vorgaben in Verbindung mit möglichen finanziellen Belastungen, die Ausweitung anderer Hobbybereiche und nicht zuletzt die mangelnde Bereitschaft ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen, haben auf die allgemeine Entwicklung und Aktivität im Ortsverband in der heutigen Zeit nicht zu unterschätzende Auswirkungen.

Trotz aller Hindernisse ist zu hoffen, daß uns unser schönes Hobby „Amateurfunk" auch in den folgenden Jahrzehnten weitestgehend uneingeschränkt erhalten bleibt, und Interessierte dazu verleitet, ernsthaft daran zu arbeiten, ein aktiver Funkamateur zu werden.

Aber auch einen herzlichen Dank all den Mitwirkenden im Distrikt und im Geschäftsbereich des DARC für ihre Arbeit in den zurückliegenden Jahren.

Allen Mitgliedern des Ortsverbandes Bottrop, L26, vielen Dank für die Treue zum 0V und ein besonderes Gedenken den Verstorbenen und denen, die den 0V aus privaten Gründen verlassen mußten.

Essen, den 04.05.1996
Dieter Böttcher, DK4JP, OVV L26


Der Ortsverband Bottrop L 26 in den Jahren 1996 bis 2010.

 

1997

Für die aktiven Mitglieder und insbesondere die mit der Vorbereitung des 50- jährigen Jubiläums des OV Bottrop L 26 befassten OM's erforderte das Jahr 1997 noch einmal ernsthaften Einsatz damit die Feierlichkeiten - wie gedacht - durchgeführt werden konnten. So wurde der Festausschuss mehrmals einberufen, um die Details, Aufgaben und Zuständigkeiten festzulegen und es wurden weitere Vorbereitungen für das anstehende Fest getroffen.

Der Termin für die Durchführung der Feier war aus gutem Grund noch für den Sommer 1997 auserwählt und bereits schon in der zweiten Jahreshälfte 1996 benannt worden. Hierdurch sollte allen Betroffenen die Möglichkeit zur frühzeitigen Einplanung in den privaten Ferienplan geboten werden.

Die abschließende Zustimmung der Mitglieder zur geplanten Veranstaltung wurde in der Jahreshauptversammlung am 05. März 1997 eingeholt.  

Am 16.08.1997 fand sodann die Feier zum 50- jährigen Jubiläum unseres Ortsverbandes im Vereinsheim, der Kleingartenanlage Johannestal - wo wir auch bereits unser 40- jähriges Jubiläum feierten - unter reger Teilnahme der Mitglieder und Gäste von nah und fern statt.

Außer unserem Distriktsvorsitzenden Alfred Reichel (DF 1 QM) nahm auch der 1. Bürgermeister der Stadt Bottrop, Herr Kreul, teil und überbrachte die Grüße im Namen des Oberbürgermeisters.

Für das Jubiläumsjahr 1997 beantragten wir das Sonderrufzeichen DAOBOT, dass sodann im Wechsel von mehreren OM's benutzt und mit einer QSL­Karte bestätigt wurde. 

Aufgrund allgemeinen Desinteresses und aus den anderen bekannten Gründen, konnten auch im Jahr 1997 leider keine weiteren Aktivitäten - wie Fielddays oder OV- Wanderungen - durchgeführt werden.

Neben vereininternen Dingen beschäftigte uns im Jahr 1997 noch immer die erwartete Gesetzgebung, bis letztlich am 28.06.97 das neue Amateurfunk­gesetz in Kraft trat.

Am 08. November 1997 haben auf Einladung des Distriktes Dieter (DK4JP), Alfred (DL3AV), Günter (DL9SN) sowie Rolf (DJ9VB) mit XYLs an der Feier zum 50- jährigen Jubiläum des Distriktes Ruhrgebiet im Saalbau der Stadt Bottrop teilgenommen.

Zum Ausklang des Jubiläumsjahres wurde mit allgemeiner Zustimmung der Mitglieder eine Weihnachtsfeier im Restaurant Steak - Haus Wessels in Bottrop unter guter Beteiligung von Gästen und Mitgliedern durchgeführt. Insgesamt hatten sich 28 Personen eingefunden, wobei die Feier nach Äußerungen der dort Anwesenden guten Anklang fand.

Leider muss man aber feststellen, dass die Bereitschaft zur Übernahme ehrenamtlicher Aufgaben und zur aktiven Mitarbeit in unserem OV kaum mehr vorhanden ist und die gegenseitige Achtung inzwischen erheblichen Schaden genommen hat.

Der Besuch der Clubstation oder der Clubabende dient oftmals nur noch als Mittel zum Zweck, nämlich zur Ablage oder Entgegennahme von QSL­Karten.

 

1998

Nachdem Dieter (DK4JP) nach 12-jähriger Amtszeit als 1. Vorsitzender aus privaten Gründen nicht mehr kandidierte, wurde Wolfgang (DJ9ER) als neuer OVV gewählt.

12.11.1998 haben wir von dem Schulamt ein Schreiben über die Sicherheitsmängel der oberen Etage der Berufsschule bekommen und uns wurde untersagt, die Clubräume weiterhin zu benutzen. Es wurde uns von dem Schulamt angeboten, für unsere Clubabende, einmal im Monat, einen Klassenraum zu mieten.

Am 02.12.1998 haben wir dann, wie in den Jahren vorher, unsere Weihnachtsfeier, die diesmal im Brauhaus Bottrop stattfand, gefeiert. Es waren 23 Personen anwesend.

1999

Unseren 1. OV-Abend konnten wir noch nicht in dem Klassenzimmer der Berufsschule abhalten, da es noch einige Fragen, wie Versicherung, Anmietung von wem, usw., zu klären gab. Wir trafen uns deshalb bei Günter (DL9SN) im Johannestal.

Am 03.02.1999 hat uns der Hausmeister der Berufsschule den Raum B104 gezeigt, in dem wir die nächsten OV-Abende abhalten konnten.

 

 

Das zweite große Thema war in diesem Jahr die Herzschrittmacher-Problematik und der damit verbundenen Selbsterklärung.

Am 01.12.1999 haben wir dann, wie in den Jahren vorher, unsere Weihnachtsfeier, die auch diesmal im Brauhaus Bottrop stattfand, gefeiert. Es waren 20 Personen anwesend.

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