Lighthouse- and Lightshipweekend 2012
Reiner Schloßer, DL7KL
Das Kaiserwetter am Freitagnachmittag war nicht ausdrücklich bestellt worden, brachte uns aber während des Mastaufbaus kräftig ins Schwitzen. In der prallen Sonne galt es diesmal -ohne eingearbeitete Erfahrungsträger- (Stephan, DF3LJ, fiel wegen Krankheit diesmal aus) den 17 Meter hohen Funkmast zu errichten. Aber auch die vor Ort befindliche Mannschaft - gepaart mit Frauenpower - schaffte es problemlos die FD4-Antenne in luftige Höhen zu bringen. Der OVV Jürgen erteilte während des Aufbaus nebenbei theoretischen Unterricht, welches Stahlseil wo anzubringen sei und in welcher Reihenfolge die Mastteile zusammenzustecken sind. Wir hatten bereits vorher beschlossen ein wenig mit Antennen experimentieren zu wollen und so baute Bernd, DL3GCB, zusätzlich seine 4-Band-Groundplane auf der Wiese auf. Stunden vorher hatten Christel und Jürgen bereits ihren Wohnwagen an seinen Standort bugsiert und auch der Pavillon war schon aufgebaut worden. Selbst der OV-eigene Funkwagen war von Jürgen schon vorher aus Holtsee abgeholt worden. So konnten wir uns nach getaner Arbeit - dank der Beiden - zum ersten Mal gemütlich zum Kaffee zusammensetzen.
Am Samstag um 09:00 Uhr MESZ starteten wir mit einem IC-740 Transceiver mit 100 Watt Sendeleistung. Wechselseitig wurde CW und SSB-Betrieb durchgeführt, wobei Bernd seinen eigenen Transceiver benutzte. Alternativ konnte nun mit der einen oder der anderen Antenne gearbeitet werden. Eine von Bernd gebaute elektronische Umschaltautomatik erlaubte sekundenschnellen Wechsel. Der Funkbetrieb wurde durch den gleichzeitig stattfindenden russischen RDA-Contest (Russian District Award) auch diesmal wieder stark beeinträchtigt. Es galt immer wieder eine neue Lücke für den eigenen CQ-Ruf zu finden. Jürgen funkte aus seinem Wohnwagen und so half uns der Besuch von Manfred, DJ5AZ, etwas, der uns ein selbstgebautes Filter vorstellte, dass das parallele Arbeiten an beiden Funkanlagen erleichtern sollte.
Wie jedes Jahr zum Lighthouseweekend hatten Christel DJ7LO, Annegret, DB7DS Annemarie, DJ2LD und Ellen alle erdenklichen Vorbereitungen getroffen, um für das leibliche Wohl zu sorgen. Verhungern sollte offensichtlich niemand und so gab es auch alles was zu jeder Gartenparty gehören würde. Außerdem gab es selbst gebackenen Kuchen und Muffins, jede Menge Kekse auch schon oder noch?? Spekulatius! Der Grill war belegt mit Würstchen und vielen Sorten Fleisch, dazu gab es Salate und andere Zutaten. Leider war es nur wieder der „harte Kern“ des Ortsverbandes, der sich zum Wochenendvergnügen zusammenfand. Die, die nicht dabei waren oder vielleicht auch wirklich nicht konnten oder wollten: Wir hatten jede Menge Spaß. Das stundenlange „abarbeiten“ von Stationen stand diesmal ausdrücklich nicht im Vordergrund und so hatten wir auch genügend Zeit, um uns um Interessierte und Besucher zu kümmern und ihnen Auskunft und Erklärungen über unser Hobby zu geben. So auch der 12-jährige Steven aus Gütersloh, der alles einfach toll und interessant fand. Ein ehemaliger Marinefunker vom 3. Schnellbootgeschwader in Flensburg, Schnellboot „ILTIS“ - also ein dienstlicher Nachfolger von mir - und Heinz, DB8AH, vom OV LØ6 mit Familie hatten von uns im Internet gelesen und kamen zu Besuch. Auch Frank, DJ1LF, mit zwei Harmonischen stellte sich ein. Christel und Jürgen zeigten am frühen Abend einen Teil ihrer Norwegenreise, eine Passage durch den Telemarkkanal. Er verbindet die Orte Skien und Dalen und ist 105 Kilometer lang. Ein System von 18 Schleusenstufen bewältigt auf der Strecke einen Höhenunterschied von 72 Metern. Alles sehr sehenswert. Leider konnte der zweite Teil der Route nicht vorgeführt werden, da die DVD offensichtlich defekt war. Den anschließenden Sonntag ließen wir ganz gemütlich angehen, das Wetter war wieder traumhaft, keine Wolke am Himmel. Zeit zum Klönen und sich auszutauschen. Auch Jürgen, DF2DX, brachte eines seiner Funkgeräte zum Testen mit. Der OVV hatte mich bereits am Samstag gebeten, für Herrn Lüthi, dem Herbergsvater, eine Urkunde als Dank für seine nun schon jahrelange freundliche Unterstützung zu erstellen. Nach dem reibungslosen Abbau des Mastes gegen 15:00 Uhr und nachdem das Material ordnungsgemäß verstaut war, baten wir Herrn Lüthi zu uns und überreichten Ihm gemeinsam die Urkunde. Er hat sich sehr darüber gefreut und meinte etwas verlegen, dass er heute schon zum zweiten Mal beschenkt wurde; auch dürften wir weiterhin jederzeit das Gelände für unsere Zwecke nutzen. (Die Gruppe aus Gütersloh hatte ihm eine witzige Wetterstation geschenkt und aufgebaut.) At last but not least gab Leo, DJ7RG, zum Abchluß noch eine Runde alkoholfreies Bier auf das gelungene Wochenende aus.
Allen, die mitmachten das ILLW 2012 zu gestalten und auszurichten, den Helfern und den aktiven Funkern, den charmanten Damen für ihre vorzügliche Versorgung und Bewirtung ein herzliches Dankeschön. Letztlich Dank an den Leiter der Jugendherberge Eckernförde, Herrn Lüthi, für die Mitbenutzung der Infrastruktur. So sage ich allen AWDH zum ILLW 2013.






































