6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Nachrichten Detailansicht

Notfunk: Amateurfunk und Leuchttürme führen zu Überlegungen im Siebengebirge

Weitsicht in Bad Honnef zahlt sich aus

Am 06.02.2023 stellte Erhard Härtel (DF3FY) vor fast -30- anwesenden Funkfreunden aus der Region die Ideen und Aktivitäten der vom DARC-Ortsverband Siebengebirge (G25) administrierten Notfunkgruppe Rhein-Sieg/ rechtsrheinisch (RSr) – insbesondere in Königswinter – im Fall eines Blackouts vor. So setzt die Gruppe bereits die Ausstattung einzelner „Katastrophenschutz-Leuchttürme“ in Königswinter mit Amateurfunk als weitere Rückfallebene um. Es ist beabsichtigt, drei Örtlichkeiten mit Amateurfunk auszustatten. „Katastrophenschutz-Leuchttürme“ werden bei einem längeren Stromausfall besetzt, um der Bevölkerung als Anlaufstelle zu dienen. Diese Stellen sind keine dauerhaften Betreuungs- und Aufenthaltseinrichtungen, sondern halten lediglich ein Grundangebot an Informationen und Versorgung vor. Folgende Orte wurden in Königswinter festgelegt: Gerätehaus und Rettungswache Altstadt, Bahnhofstraße 45-55 Gerätehaus Löscheinheit Niederdollendorf, Hauptstraße 79 Gerätehaus Löscheinheit Oberdollendorf, Cäsariusstraße 101 Gerätehaus Löschzug Ittenbach, Wehrstraße 7 Gerätehaus Löschzug Oelberg, Am Wildpfad 23 Gerätehaus Löschzug Uthweiler, Siegburger Straße 84 Rettungswache Oberpleis, Königswinterer Straße 95 Gerätehaus Löschgruppe Bockeroth, Bockerother Straße 150 Grundschule am Lauterbach Stieldorf, Oelinghovener Straße 6–8 Gerätehaus Löschgruppe Eudenbach, Heideweg 8 Daneben gibt es zwei Betreuungsstellen: Gesamtschule Oberpleis, Dollendorfer Straße 64 – 66 Longenburg Grundschule, Niederdollendorf, Friedenstraße 20 Es entstand eine interessante und kontroverse Diskussion. So wurde das benötigte, das erforderliche und überhaupt vorhandene Personal und die genaue Aufgabe, die den Funkamateuren gestellt wird oder gestellt werden könnte, hinterfragt. Es war positiv zu vernehmen, dass die Aktivitäten u.a. dazu geführt haben, dass in Königswinter junge Feuerwehrangehörige ihr Interesse am Amateurfunk gefunden haben. Aufwändige Aufbauten von Anlagen und Antennen im Alarmierungsfall und die Ausweitung durch eine kleine Gruppe auf das gesamte Kreisgebiet wurden in der Diskussion eine Absage erteilt. Vielmehr geht es darum, im Notfall mögliche Funkversorgungslücken auch mit Hilfe von Mitteln des Amateurfunks zu schließen. Beispielhaft genannt wurden einzelne Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, transportable Relaisstationen und Crossband-Repeater oder der Kurzwellen-Funk über NVIS-Ausbreitung. Dabei wurde klar, dass sicherlich die Benennung der Notfunk-Aktivitäten sinnvoll, jedoch die Art der Bezeichnung irreführend ist. Hier sind sicherlich in Zukunft Nachbesserungen erforderlich. Als weitere Idee kam auf, den Oelberg und seine dort bereits vorhandene Kommunikationsinfrastruktur zu nutzen und an die neuen Herausforderungen auszubauen. Intensive Gespräche mit der IGFS e.V. sind bereits im Gange. Übrigens: Folgende Orte wurden in Bad Honnef bereits vor einiger Zeit als „Katastrophenschutz-Leuchttürme“ festgelegt: Feuerwehrgerätehaus Rhöndorf, Rhöndorfer Straße 30 Ehemalige Konrad-Adenauer-Schule (KASch), Rheingoldweg 16 Blaulichtmeile DRK und THW, Quellenstraße 2 br /> Feuerwehrgerätehaus Bad Honnef, Selhofer Straße 2 Feuerwehrgerätehaus Aegidienberg, Aegidienberger Straße 31b Sporthalle Theodor-Weinz-Grundschule Aegidienberg, Burgwiesenstraße 31 „Eine Unterstützungsanfrage für Amateurfunk als Rückfallebene wurde auch den Bad Honnefer Funkamateuren seitens der Feuerwehr Bad Honnef gestellt. Jedoch ist die Situation in Bad Honnef eine deutlich andere. In fast jeder Hilfsorganisation in Bad Honnef gibt es bereits heute mindestens einen Funkamateur und die Unterstützung mit Material hat bereits bei der Ahrflut 2021 „auf Zuruf “ mehr als schnell funktioniert. An der sogenannten „Rettungsmeile“ in Bad Honnef hat unsere Amateurfunk-Clubstation DL0AD bereits seit Jahren ihren dauerhaften Standort. Die dort vorhandene Technik erlaubt uns seit langem die mögliche Gewährleistung einer Amateurfunk basierten Rückfallebene für Kommunikation an diesem zentralen Standort. Mit der Leitung der Feuerwehr Bad Honnef wurde abgestimmt, dass wir – ähnlich wie beim lokalen Energieversorger – in Kürze einen Funktest vornehmen, um das beschriebene Anforderungsprofil „Redundante Funkverbindung zwischen dem Feuerwehrgerätehaus Aegidienberg und Bad Honnef“ zu überprüfen. „Heute zahlt sich die Weitsicht der örtlichen THW-Verantwortlichen und der Bad Honnefer Funkamateure aus, die frühzeitig die Möglichkeiten des Amateurfunk im Zusammenspiel mit der Blaulichtfamilie erkannten und das Amateurfunk-Ausbildungsangebot frühzeitig allen Bad Honnefer Hilfsorganisationen zugänglich machten“, so Stefan Scharfenstein, Vorsitzender der Bad Honnefer Funkamateure. Und weiter: „Bei der Errichtung unserer Clubstation konnte niemand vor Jahren vorhersehen, dass unsere Freizeitbeschäftigung mal so gefragt ist.“  

 

Diese Website nutzt ausschließlich technisch erforderliche Cookies. Wir benutzen keine Cookies, die eine Einwilligung erfordern würden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. X