Da sich unser 2000m² großes Clubgelände auf einem Berg mit freier Rundumsicht befindet, bietet sich eine gute UKW Ausrüstung an. Für 2m und 70 cm haben wir je 3 unabhängige Antennenanlagen zur Verfügung, die sich einzeln umschalten lassen.
Auf Mast 1 ist eine 10 Ele für 2m, eine 25 Ele für 70cm und eine 69 Ele Yagi für 23 cm. Der Mast 4 trägt eine 4x10 Ele Gruppe für 2m und eine 4x29 Ele Yagi Gruppe für 70cm auf einem Hummelmast. Primär dient diese Anlage für EME , speziel auf 70cm.
Am Mast 2 hängen 2 gestockte 4 fach Quad Gruppen von Anjo mit einem Gewinn von ca. 15,8 dBi bei einem Öffnungswinkel von E=69 Grad und H=18 Grad. Diese Antenne ist fest ausgerichtet und deckt einen Bereich von Berlin bis Regensburg ab. Auf Grund des großen Öffnungswinkel ist dieses unsere wichtigste Contest Antenne. Für 70cm steht eine 8 fach Quad Gruppe in ähnlicher Konstruktion zur Verfügung.
Am 10.August 2019 konnten wir mit der Hilfe von Mathias (DJ5QX) ein Richtdiagram unserer 4x29 Element für 70cm aufnehmen. Der Messaufwand war schon recht hoch, aber es hat sich gelohnt. Wir waren alle sehr überrascht wie genau das Diagramm mit den theoretischen Diagrammen übereinstimmt.
Sinn und Zweck dieser Erweiterungen ist die Entlastung unserer primären 20m/2m/70cm Antennenanlage in Bezug auf den Antennenrotor, Betrieb via EME und weiteren interessanten Ausbreitungsformen auf UKW. Wenn die 3 Anlagen in unterschiedliche Richtungen stehen, kann per Tastendruck ermittelt werden, wo das lauteste Signal herkommt. Somit wird ein zeitraubendes Drehen auf ein Minimum reduziert.
Eine Parabolantenne mit 1,20m Durchmesser ist fest auf den geostationären Satelliten QO-100 ausgerichtet und liefert hervorragende Signale.
Bericht zum Mai 2025 Contest von Arno (DH5NT)
In den Mai Contest 2025 sind wir in der Wertungsgruppe 02 Mehrmann auf 144 MHz gestartet. Teilnehmer diesmal waren DG4KLK, DH5NT, DK5PF und DL1YEM. Die Funkbedingungen waren am Wochenende recht gut, wurden aber am Samstag bis in die Nacht durch eine massive Gewitterfront südlich von uns beeinträchtigt. Die Wetterlage in Ottenstein war an beiden Tagen stabil ohne Niederschläge, am Samstag etwas eingetrübt und am Sonntag wieder sonnig und windig. Das Funkgelände befindet sich in einem gut gepflegten Zustand. Antennenseitig haben wir die 8fach Quad und die 4er Gruppe auf dem UKW Mast eingesetzt. Im Funkraum waren der ICOM IC-9700 sowie die BEKO PA am Start. Im Großraum rund um Ottenstein gab es weitere Conteststationen, Störungen hat es aber keine gegeben. Somit gute Funkbedigungen, vom Gewitter mal abgesehen. Unsere weiteste Entfernung (ODX) am Wochenende war der Kontakt zu HG7F über eine Distanz von 826 km. Auch sind 51 Erstverbindungen für uns in diesem Wettbewerb auf 144 MHz wieder sehr erfreulich. Im Hinblick auf den Punkteertrag lag Deutschland mit 52.936 Punkten auf Platz 1, gefolgt von Tschechien mit 10.407 auf Platz 2 und Österreich auf Platz 3 mit 3.790 Punkten.
Erde-Mond-Erde
Erde-Mond-Erde und Meteorscatter-Verbindungen
Erde-Mond-Erde (EME) im englischen auch Moonbounce genannt, bezeichnet man eine Funkverbindung für die Kommunikation zwischen zwei entfernten Punkten auf der Erde, bei der der Mond als Reflektor verwendet wird.
Das Bild rechts zeigt einige Station die von unserer Clubstation gearbeitet worden
Ein wenig Geschichte dazu.
Das US-amerikanische Militär nutzte diese Technik im Project Diana. Der erste erfolgreiche Empfang von Echos vom Mond gelang John Hibbett DeWitt am 10.Januar 1946 in Fort Monmouth, New Jersey.
Praktische Anwendung fand das Verfahren anschließend zum Beispiel bei der US Navy, die es für Fernschreiber-Verbindungen zwischen Pearl Harbor und dem Hauptquartier in Washington nutzte.
Später wurde diese Technik dann auch von uns Funkamateuren verwendet. 1953 gelang der erste Empfang von Signalen vom Mond.
Meteorscatter ist ein Verfahren zur Steigerung der Reichweite von Funkverbindungen mittels Reflexionen an den Spuren von verglühenden Meteoriden in der Erdatmosphäre. Genauer gesagt an der Ionisierten Erdatmosphäre die beim verglühen entsteht.
Auch hier ein wenig Geschichte.
Die ersten Meteorscatter-Beobachtungen gehen auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück. Hantaro Nagaoka vom Forschungsinstitut für Physik und Chemie in Tokio beschrieb im Jahre 1929 erstmals Reflexionen von Funkwellen an Meteoritenspuren.
Eine erste praktische Anwendung von Meteorscatter erfolgte 1955 bis 1960 durch das JANET-Projekt in Kanada. Hier wurde zwischen Toronto und der kanadischen Provinz Saskatchewaneine eine Distanz von etwa 1000km mittels Meteorscatter überbrückt. Die verwendete Trägerfrequenz betrug 90MHz.
Durch die aufkommende Nutzung von Kommunikations-Satelliten gegen Ende der 1960er Jahre verlor Meterorscatter als Übertragungsverfahren an Bedeutung.
Blitzortung an unserer Clubstation
"Blitzortung.org" ist ein privates Netzwerk zur Ortung elektromagnetischer Signalquellen in der Atmosphäre mit Hilfe von VLF Empfängern. Die Signalquellen sind in der Regel Gewitterblitze. Die Abkürzung VLF (Very Low Frequency) bezeichnet den Frequenzbereich von 3 bis 30 kHz. Die Empfangsstationen zeichnen etwa 200 bis 400 Mikrosekunden der Signale mit einer Abtastrate von über 350 kHz auf. Mit Hilfe von GPS Empfängern werden die Signale mikrosekundengenau registriert und über das Internet zu unserem zentralen Server gesendet. Aus diesen extrem genauen Signalaufzeichnungen und den geographischen Koordinaten der Stationsstandorte werden auf dem zentralen Server die Positionen der Blitzentladungen berechnet.
Link zur Station: Ottenstein Weserbergland (RED)
Quellen Blitzortung.org / lightningmaps.org