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Am Weltamateurfunktag teilgenommen

Wormser Zeitung - 14.04.2014

OSTHOFEN - Für den Ungeübten ist es nicht immer einfach, den Gesprächen der Funkamateure zu folgen, dazu kommt, dass es sehr windig ist am Karfreitag, dem Weltamateurfunktag. Aus den Lautsprechern hört man eine Stimme in englischer Sprache reden. Es klingt ein wenig so, als suche man im Auto einen Radiosender, kriegt aber keinen störungsfrei herein. Ein „Charles“ scheint zu kommunizieren mit einem „Heinz“ aus Deutschland. „Goodbye Heinz“, verabschiedet sich der Funker, gefolgt vom typischen Funkamateur-Gruß 73.

Das alles haben der Vorsitzende Michael Bonath, sein Sohn Michael und Michael Steinsträßer mitgehört. Sie bilden die Spitze des Ortsverbands Wonnegau im Deutschen Amateur Radio Club (DARC). Auch sie beteiligen sich mit einer Aktion in einem abgelegenen Feld bei der Landstraße zwischen Osthofen und Worms-Abenheim am Weltamateurfunktag, nur wenige Meter vom Friedhof entfernt.

Eine riesige Antenne ist aufgebaut. Laien könnten sich an einen übergroßen Wäscheständer erinnert fühlen. Etwa sechs Meter ragt die Antenne in die Luft. Das reiche, so der Vorsitzende Michael Bonath, um die ganze Welt zu erreichen. „Die von uns ausgesendeten Funksignale werden in hundert bis 200 Kilometern in der Atmosphäre gespiegelt und kommen dann wieder zurück auf die Erde, und das passiert wellenförmig ständig, bis die Signale einmal herum sind“, erklärt Bonath. Genau planen kann man das nicht, denn die Signale seien tages- und jahreszeitenabhängig. Fest stehen nur die Frequenzbereiche, die für Funkamateure auf der ganzen Welt exklusiv sind. So haben die Funker am Karfreitag nicht nur Australien erreicht, sondern hatten auch jemanden aus Indonesien an der Strippe. Die Sprache ist weniger ein Problem: Englisch sprechen die Funker des Wonnegauer Ortsverbandes allesamt, und Michael Steinsträßer hat eine weitere interessante Beobachtung gemacht. „Gerade Richtung Osten gibt es viele ehemalige Soldaten, die in der DDR Dienst taten und aufgrund ihres Fachwissens mittlerweile Funkamateure geworden sind, die sprechen nach wie vor noch bestes Deutsch.“

Funken darf längst nicht jeder: Eine Prüfung ist erforderlich, ehe man sich an die entsprechenden Frequenzen dranhängen darf. Tage wie der Weltamateurfunktag sind für den Vorsitzenden Michael Bonath eine willkommene Gelegenheit, um den Verein bekannt zu machen: „Sonst agieren wir eher in den eigenen vier Wänden.“ Der Erstkontakt mit einem Funker dauert oftmals nur wenige Minuten. „Wir tauschen Grüße aus, sagen unseren Namen, schreiben einen Rapport nieder mit der Information, wie gut man gehört wird von dem anderen, und sagen wieder Auf Wiedersehen“, so Bonath. Oftmals entwickelten sich daraus langjährige Freundschaften.

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