Nein - grundsätzlich ist mit WSJT-X oder JTDX im "Normalbetrieb" zu arbeiten. Der Spezielle Contest-Modus, den WSJT-X bietet, ist für den FT4-Contest des DARC nicht zu verwenden.

Es kann für die Erstellung der Logdatei jedoch sinnvoll sein, das jeweilige Programm evtl. mit N1MM Logger Plus zu verbinden, um über N1MM dann die Ergebnislogs zu erzeugen und vom Statistikumfang des Programms zu profitieren.

Es sind auch "normale QSOs" zu fahren, sprich im Grunde nach folgendem Muster:

Grundsätzlich sind die FT4-QSOs als komplette QSOs zu betrachten, wenn alle Durchgänge mit allen Informationen übertragen wurden, hierzu gehören:

• Gridsquares der Gesprächspartner
• Rapporte der Gesprächspartner
• jeweilige Bestätigungen der Rapporte

Die geforderten Dinge sind alle im Standard-FT4-QSO erbracht. Fehlt jedoch eine der Angaben, führt dies zu Punktabzügen, da das QSO dann nicht in die Wertung geht. Ebenso werden QSOs nicht gewertet, die nicht beim Gesprächspartner im Log zu finden sind.

Hier ist etwas Handarbeit angesagt, weil leider die verwendeten Frequenzen manuell in den Settings der jeweiligen Programme einzutragen sind.

Es wurde in den Settings von WSJT-X bzw. JTDX der Locator in 6-stelliger Schreibweise eingegeben und bei der Konvertierung nach ADIF dieser verwendet. Es gibt nun mehrere Lösungsmöglichkeiten:

1. bei der Konvertierung z.B. im Tool von SP7DQR den Locator nicht aus den ADIF-Feldern nehmen, sondern als fixen Bestandteil übernehmen (siehe Anleitung zur Konvertierung)
2. manuelles Editieren des Wertungslogs und durch "Suchen und Ersetzen" mit einem Text-Editor den Locator durch den vierstelligen GRID-Locator austauschen
3. Nutzung des Web-ADIF2CAB des Contestreferates zur Konvertierung des ADIF-Files (siehe Technische Hilfestellungen)

WSJT-X hat die Eigenschaft, die Verbindungen in zwei Dateien zu loggen: wsjtx.log und wsjtx_log.adi - die erste Datei ist eine CSV-Datei (kommaseparierte Werte), die zur internen Auswertung benutzt wird, ob eine Station bereits gearbeitet wurde oder nicht (und dann entsprechend eine Einfärbung der empfangenen Nachrichtenzeile bewirkt), die zweite Datei ist das eigentliche ADIF-Log, welches die Grundlage zur Konvertierung nach Cabrillo bildet.

Das Problem ist jetzt, dass man im Contest eigentlich jede Station wieder arbeiten möchte, auch wenn man diese bereits einige Tage/Wochen/Monate vorher gearbeitet hat und zum anderen benötigt man eigentlich im ADIF nur die QSOs, welche während des Contestes gemacht wurde. Wie löst man nun dieses Problem?

WSJT-X bietet hier die Möglichkeit, über einen Aufrufparameter

--rig-name=[Bezeichnung]

ein neues Konfigurationsverzeichnis anzusprechen, in dem die komplette Konfiguration noch einmal abgelegt wird. Kopiert man sich das Start-Icon vom WSJT-X und ändert die Eigenschaften zum Beispiel dermaßen um, indem man als Ziel eingibt:

C:\WSJT\wsjtx\bin\wsjtx.exe --rig-name=contest

wird beim ersten Start ein Unterverzeichnis angelegt, welches unter C:\Users\[Eigener Benutzername]\AppData\Local\WSJT-X - contest zu finden ist.

Hier nimmt man nun die Konfiguration im Programm vor (oder kopiert eine bestehende Konfiguration in das Verzeichnis, wobei die Datei WSJT-X.ini dann umzubennen ist in WSJT-X - contest.ini.

Der Ablauf für den Contest sähe dann zukünftig folgendermaßen aus:

1. Bestehende Logdateien (wsjtx.log und wxjtx_log.adi) löschen
2. WSJT-X starten
3. Am Contest teilnehmen
4. Nach dem Contest wsjtx_log.adi nach Cabrillo konvertieren (siehe Technische Hilfestellungen) und cbr-Datei einreichen
5. wsjtx_log.adi in Logprogramm importieren

Hierdurch wäre dann sichergestellt, dass für jeden Contest ein leeres Log zu beginn vorliegt und man auch nur die QSOs aus dem Contest in der ADIF-Datei hat.

Gleiches Vorgehen kann übrigens für JTDX verwendet werden!

Die beiden vom Auswerter empfohlenen Programme lassen sich unter folgenden Adressen herunterladen:

• WSJT-X: https://sourceforge.net/projects/wsjt/
• JTDX: https://sourceforge.net/projects/jtdx/

Hier ein Beispiel einer Log-Datei, die ein korrektes Format besitzt:

START-OF-LOG: 3.0
CATEGORY: SO LP, Single TRX
CONTEST: FT4 
SPECIFIC: Q03
EMAIL: xxx@example.com
LOCATION: DX
CALLSIGN: DG9VH
CLUB:  
X-CONTEST: DARC-FT4
X-CATEGORY-OPERATOR: SINGLE-OP
X-CATEGORY-ASSISTED: ASSISTED
X-CATEGORY-BAND: 80M
X-CATEGORY-MODE: DIGI
X-CATEGORY-POWER: LOW
X-CATEGORY-STATION: FIXED
X-CATEGORY-TRANSMITTER: ONE
CLAIMED-SCORE: 110
OPERATORS: DG9VH
SOAPBOX: Erste Runde FT4-Contest, hat viel Spa? gemacht, wenn auch f?r 
SOAPBOX: mich wenige QSOs rum kamen bei. Ich hoffe, dass es allen viel 
SOAPBOX: Spa? machte! 
SOAPBOX: 73 de Kim 
SOAPBOX: DG9VH
NAME: Kim Huebel
ADDRESS: xxx
ADDRESS-CITY: XXX
ADDRESS-STATE-PROVINCE: SL
ADDRESS-POSTALCODE: xxx
ADDRESS-COUNTRY: FED. REP. OF GERMANY
GRID-LOCATOR: JN39KF
X-EMAIL: kim.huebel@gmail.com
CREATED-BY: N1MM Logger+ 1.0.9811.0
QSO:  3578 DG 2023-02-14 1906 DG9VH         -01  JN39   DN3VH         -14  JN49 
END-OF-LOG:

Die Logzeile ist erfunden und dient nur der Darstellung:

Häufige Fehler sind hier, dass z.B. die Rapporte, die kleiner im Betrag als 10 sind einstellig erfasst wurden, sie müssen aber mit führender 0 erfast werden. Ein weiterer Fehler ist gerne, dass entweder die Locatoren (der eigene, wie auch der der Partnerstation) fehlen oder 6-stellig erfasst wurden. Gefordert ist 4-stellig.