ISS-Empfang leicht gemacht

Es ist kein Hexenwerk, die Aussendungen der ISS oder von Satelliten
zu empfangen. Meist genügt dafür schon ein Handfunkgerät mit einer
Aufsteckantenne. In unregelmäßigen Abständen werden zu besonderen
Anlässen, meist über mehrere Tage, Bilder von der ISS in der Betriebsart
SSTV (Slow scan Television) ausgesendet. Die abgebildeten Motive erinnern
an historische Ereignisse oder Personen der Weltraumfahrt. Die Aussen-
dungen erfolgen auf 145.800 MHz in FM. Beim Empfang ist der Dopplereffekt
mit ca. +/- 5 kHz zu berücksichtigen.
Als Ausrüstung benutze ich ein Handfunkgerät ICOM ID-51E+ mit Lambda/2-Antenne (Eigenbau)
am Gerät. Die Auswertung übernimmt mein Smartphone S5 mit Robot36 als RX-Software. Beide
Geräte werden entweder akkustisch oder mittels Adapterkabel verbunden.
Unweit meines Wohnortes in Nürnberg befindet sich der Rechenberg, von dem ich oberhalb der
Nürnberger Gebäudekulisse freie Sicht auf die ISS habe.
Fragen zum ISS-Empfang, Ermittlung der Überflugszeiten oder zur benötigten Aus-
rüstung beantworte ich gerne über DBØUN, DBØVOX oder Mail an dl9nee(at)darc.de.
Info: Hans-Joachim Immig, DL9NEE (B11)
Datum: 06.08.2019 / DH1NEK
Die ARISS SSTV Awards
SSTV-Bilder von der ISS (30.01.2021)
SSTV-Bilder von der ISS (31.12.2020)
Das Thema dieser 17. Serie, bestehend aus 12 Bildern, ist der 20. Jahrestag der ARISS-
Schulkontakte. Zu sehen sind Aufnahmen der ersten Funkkontakte von Schulstationen
aus verschiedenen Ländern und Kontinenten zur ISS.
Nach dem ISS-Kalender sollten die Übertragungen am 24.12. beginnen. Somit stellte ich
um 05:39 Uhr Empfangsbereitschaft auf 145.805 MHz her. Leider mit negativem Erfolg.
Auch beim nächsten Empfangsfenster hatte ich keinen Erfolg. Am Nachmittag hatte ich
dann im ISS-Kalender entdeckt, dass die Aussendungen erst um 16:40 UTC begannen.
Am 25.12. um 04:52 Uhr hatte ich den ersten Empfang von meinen Fenster aus und damit
die Gewissheit, dass die Aussendungen auch tatsächlich erfolgen. Da die Empfangsfenster
der ISS immer früher kamen, konnte ich wegen der Ausgangssperre nicht alle Aussendungen
mitverfolgen.
Am 27.12. baute ich mir eine Rhombus-Antenne für das 2-m-Band und stellte damit fest,
dass die Funksignale beim Auf- und Untergang der ISS aus ca. 2500 km horizontal polarisiert
eintreffen. Das ist der selbe Effekt wie wenn man einen Lichtstrahl in einem flachen Winkel
auf eine Glasplatte richtet. Hat die ISS eine Elevation von ca. 30° erreicht, ist die Polarisation
unkritisch. Die Funksignale waren mit der Rhombus-Antenne stark und das Nachführen der
Antenne problemlos.
Das Bild 11 habe ich auf meinem Balkon empfangen. Dabei hatte ich Probleme mit Reflektio-
nen und starke Signaleinbrüche, die einige Streifen im Bild erzeugten. Auch beim Empfang
vor dem Museum Industriekultur hatte ich diese Probleme. Es ist also von Vorteil, wenn man
ein freies großes Blickfeld zum Himmel hat.
Am 31.12. gelang mir um 07:14 Uhr mit Bild 8 die Vervollständigung der der 17. Serie.
Ich habe wieder etwas gelernt und Erfahrungen gesammelt.
Info: Hans-Joachim Immig, DL9NEE (B11)
Datum: 31.12.2020 / DH1NEK