Chronik des OV Gelsenkirchen 2002-2011

    6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

    Chronik des OV Gelsenkirchen 2002-2011

      Chronik des OV Gelsenkirchen 2002-2011

      2002 bis 2011

      Auf zu neuen Ufern ...

      Was sich Ende der 90er abzeichnet, setzt sich in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends fort. Dem Vorstand gelingt es zunächst nicht, dem Verein wieder Leben einzuhauchen. Man richtet sich ein, in einem kleinen Kreis zu überwintern, der sich aber weiterhin regelmäßig trifft und kleinere Unternehmungen startet.

       

      Der OV Gelsenkirchen ist aber nicht mehr das alleinige Zentrum von Amateurfunkaktivitäten. Durch eine ‚Einsteigerklasse’ wird der Zugang zum Amateurfunk erleichtert. Da der Verein keine Prüfungsvorbereitungen mehr anbietet, entwickeln sich Parallel zum Club eigene Interessensgruppen. Ehemalige CB-Funker suchen nach ihrer selbstorganisierten Prüfung keine Heimat im DARC.

       

      Insgesamt holt die Individualisierung die Amateurfunker mit aller Wucht ein. Andere Faktoren kommen hinzu. Geräte müssen nicht mehr selbst hergestellt werden; so verschwindet technisches Know-How und die Notwenigkeit, sich darüber auszutauschen. Die Qualität kommerziell hergestellten Equipments ist außerordentlich hoch; weltweite Kommunikation ist zur Alltagserfahrung geworden; die Faszination an Fernverbindungen hat deutlich abgenommen. Drahtloser Datenfunk war einst eine Pionierleistung der Amateurfunker; WLAN funktioniert heute über Plug and Play und ist für Jedermann erschwinglich.

       

       Der Verein muss sich heute mehr denn je damit auseinandersetzen, wie er Nachwuchs gewinnt und womit er nach außen Interesse weckt.

       

      Erst ab 2003 beginnt sich der Verein langsam, aber deutlich zu erholen. Mit einigem Auf und Ab geht es an die Renovierung der Clubstation. Der alte und gleichzeitig neue Vorstand geht ab 2004 mit Elan an die Wiederbelebung des Vereins. Im Frühjahr 2005 versendet OM Jörn Opretzka, DK5TT ex DF6VP, einen Brief an die Mitglieder. Er fasst die Aktivitäten, die verstärkt seit Herbst 2004 einsetzen, wie rechts zu lesen zusammen:

      Lebenslanges Lernen

      OM Klaus Immig, DH6DAZ, erläutert die Theorie
      DK5OS, DO2KAB, DF3JY, DL7YAL, DF8XX und DL3YGR

      Funkamateure sind im Allgemeinen technisch interessiert. Den Gelsenkirchenern geht es da nicht anders, und so stellt sich OM Klaus Immig, DH6DAZ, zur Verfügung, sein in vielen Jahren QRL-Praxis erworbenes Wissen über elektrische Messtechnik an die Vereinskollegen weiter zu geben. In den Clubräumen bei DLØGK richtet er im Frühjahr 2005 einen zweiteiligen „Workshop Messtechnik: Oszilloskop“ aus, bei dem nach kurzer Theorie mit Hilfe eines kommerziellen Signalgenerators und ebensolchen Oszilloskops die Praxis im Vordergrund steht. Einige OMs haben ihre eigenen Oszilloskope mitgebracht, so dass jeder auch entsprechende Fragen zu seinem Gerät stellen kann.

      Im größeren Rahmen richtet dann im Sommer 2005 auf Einladung des Deutschen Amateur-Radio Clubs Gelsenkirchen die bundesweit aktive Arbeitsgemeinschaft Selbstbau im Amateurfunk (DL-QRP-AG) ihre jährliche Tagung im Wissenschaftspark Gelsenkirchen aus. Neben einem Vortragsprogramm für die großen Funker stehen Kinder im Mittelpunkt der samstäglichen Veranstaltung: Kinder werden auf spielerische Weise mit technischen Aspekten vertraut gemacht.

      Mit ebenfalls großem Echo über die Ortsverbandsgrenzen hinaus präsentiert sich der Club dann im April 2006 anlässlich des Tags der erneuerbaren Energien im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Auch hier stehen Kinder wieder im Mittelpunkt der Aktivitäten der Gelsenkirchener Funker.

      Leider bringen alle diese Bemühungen keinen Zuwachs für den OV.

      Eröffnung durch Oberbürgermeister Frank Baranowski
      DF7XF (Mitte) beim Erläutern eines Induktionsversuches
      DF8XX (links) betreut das Kinder-"Morsediplom"
      DH6DAZ (Mitte) demonstriert Morse-, Fonie- und Digitalfunk

      Davon unbeirrt bleiben die Gelsenkirchener Funkamateure reiselustig, und so stattet eine kleine Abordnung im April 2005 dem Radiomuseum in Duisburg einen Besuch ab. Rund 300 Exponante der Radiogeschichte sind zu sehen und zu hören. Herr Voigt, erster Mann im Radioverein Duisburg und pensionierter Diplomingenieur, zeigt den Amateuren während der etwa einstündigen Führung einige besonders interessante Ausstellungsstücke, so im Bild zu sehen den Ingelen Geographic 438WG. Besonderheit: die Skala. Sieben Skalenlampen und eine hochkomplizierte Anordnung von Glasstäben sorgen für ungewöhnliche Lichteffekte. Lichtleitertechnik anno 1938. Fazit: ein überaus lohnenswerter Besuch und ein Muss für Liebhaber historischer Radios.

       

      Die gelsenkirchener Besuchergruppe
      Der Ingelen Geographic 438WG

      Ein Sommermärchen

      2006 fiebern auch die Gelsenkirchener Funkamateure der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland entgegen. Im Rahmen der begleitenden Aktion des DARC vertreten viele OMs des Ortsverbandes das Sonderrufzeichen DR2ØØ6N auf den Bändern. Die Akteure sind auf der QSL-Kartenrückseite mit ihren Rufzeichen aufgeführt. Es wird der Sonder-DOK WFCØ6 vergeben. Wie die Geschichte lehrt, muss Deutschland dann noch 8 Jahre auf den Weltmeistertitel warten.

      Und immer wieder: ARDF

      Amateur Radio Direction Finding oder kurz Fuchsjagd erfreut sich bei den Gelsenkirchener Funkamateuren nach wie vor großer Beliebtheit. Nicht nur nationale und internationale Wettbewerbe stehen dabei im Fokus, sondern einfach auch die sportliche Betätigung an frischer Luft im Zusammenhang mit der Funktechnik. So finden regelmäßig einmal im Monat in Haltern am See Fuchsjagden statt, an denen nicht nur die Funker, sondern auch alle anderen Familienmitglieder teilnehmen können. Wer keinen Peilempfänger hat, für den liegt ein Leihempfänger bereit, so dass auch „Erstpeiler“ ohne zunächst Geld dafür ausgeben zu müssen eine schöne Fascette des Amateurfunks kennen lernen können: Spaß ist garantiert. Als Belohnung für das Finden der Füchse erhält man eine Grillwurst, ein Getränk und eine Urkunde. Diese Veranstaltungen werden seit vielen Jahren von „Fuchsjagd-Dieter“, DF7XU, organisiert. Die jeweilig aktuellen Termine findet man auf seiner Webseite.

      Wegen höherer Gewalt müssen dann aber doch ein paar Mal die Fuchsjagden ausfallen: Der Orkan Kyrill hat am 18./19. Januar 2007 in den Wäldern erhebliche Schäden angerichtet. Umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste und andere Verwüstungen müssen zur Gefahrenbeseitigung erst aufgeräumt werden. Das beeinträchtigt ARDF bis ins Jahr 2008 hinein.

       

      Auch der Weg zum Clubheim war durch einen umgestürzten Baum unpassierbar geworden, wie das nebenstehende Bild verdeutlicht.

      Wo 2m nicht die Körpergröße kennzeichnen soll

      Traditionell ist bei den Gelsenkirchener Funkern die Kurzwelle ein Schwerpunkt der Aktivitäten. Entsprechend ist die Stationsausrüstung im Clubheim ausgelegt. Doch die OMs, die zu dieser Zeit auf Grund ihrer Lizenz nicht auf Kurzwelle Betrieb machen dürfen, wollen nun auch mehr als nur die Ortsfrequenz belegen. So findet sich um OM Wolfgang, DG9YAW, eine Gruppe von UKW-Amateuren zusammen, die sich im Clubheim den Vorraum herrichten und dort mit Hilfe nicht unerheblicher finanzieller Mittel des Ortsverbandes Geräte anschafft, um eine leistungsfähige 2m-Station aufzubauen. Dazu gehört ebenfalls ein nur für UKW und höhere Bänder aufgestellter Mast mit entsprechenden Antennen. Die Sende-/ Empfangslage erweist sich im Nachhinein besser als zuvor angenommen, so dass OM Rainer, DO1DR, auf der Jahreshauptversammlung 2001 stolz berichten kann, dass mehr als 500 Funkverbindungen mit dem Sonder-DOK 50GE über UKW bestätigt worden sind.

       

      Die 2m-Station im Vorraum des Clubheims

      Die UKW-Gruppe macht dann weiter von sich reden durch einen groß angelegten Fieldday, für den Wolfgang, DG9YAW, eigens einen Anhänger bereit stellt, um die UKW-Station zum Fielddayplatz zu transportieren. Der Fieldday ist ein großer Erfolg, doch die UKW-Gruppe ist nicht von dauerhaftem Bestand. Von der Station zeugen schon wenige Jahre später nur noch die Dübellöcher in der Wand im Vorraum des Clubheims.

       

       

      Das sechste Jahrzehnt in chronologischer Übersicht

      2002- Mai 2002: 2m-Mobilfuchsjagd N06 Start: Verkehrshof Gelsenkirchen - Ziel: Hof Rohkämper in Lavesum-Ontrup - ARDF 11. Weltmeisterschaft in Tatranske Matliare / Slowakei: Silber für OM Dieter Schwider, DF7XU - Newcomer-Ausbildung mit 7 Teilnehmern begonnen
      2003- Anschaffung von mehreren Mastanlagen für die Clubstation;- Umfangreiche Renovierarbeiten in der Clubstation DL0GK - ARDF 14. IARU Region 1 Meisterschaft 2003 in Cetniewo/Polen: Bronze für OM Dieter Schwider, DF7XU
      2004- Fortsetzung der Renovierarbeiten; Außenarbeiten zur Grundstückssicherung (Zaun) - Planung und Beginn des Aufbaus einer neuen Antennenanlage - Gründung QRP Referat - OV-Mailingliste eingerichtet
      2005- ATV Sender wird vom OV Dinslaken übernommen - Neue Webseiten www.dl0gk.de -Beteiligung am Funkertag mit großem Echo
      18.3. und 2.5.2005Workshop Messtechnik: Oszilloskop im Clubheim
      17.4.2005Besuch des Radiomuseums Duisburg
      11.6.2005Funkertag im Wissenschaftspark Gelsaenkirchen
      2006- Teilnahme am "Tag der erneuerbaren Energien" im Wissenschaftspark Gelsenkirchen, - Das "Funker"-Sommermärchen - Contestcall DR5N wird zugeteilt - Ausbildungsrufzeichen DN1KID
      2007Neue Homepage, Webmaster OM Jörn Opretzka, DK5TT
      01.05.2007Mobilfuchsjagd
      201057000 Contest-QSOs bestätigt, 18000 QSL-Karten auf HAM-RADIO an QSL-Vermittlung übergeben
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