6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Allgemeines zur Vereinsgeschichte

Herzlichen Dank an Wolfgang (DF1MD) für das Erforschen und das Niederschreiben der Geschichte sowie die Erlaubnis, diese Informationen zu veröffentlichen.

Vereins-Chronik "60 Jahre Amateurfunk im 2000 jährigen Augsburg"

In Papierform ist die Chronik leider schon lange vergriffen.

Daher habe ich mir die Mühe gemacht, einer der letzten Exemplare einzuscannen und eine PDF Datei zu erstellen.

Unten klicken, um die Chronik herunterzuladen. (Größe ca 13 MB !!)

60 Jahre Amateurfunk in Augsburg 01.pdf

Unsere OV Geschichte in Kurzform

1927 wurde der Ortsverband Augsburg des DASD (Deutscher Amateur Sende Dienst) von fünf Kurzwellenamateuren gegründet.

1931 wurden die ersten Amateur Sendegenehmigungen in Augsburg erteilt. (D4UAI) - siehe dazu 1927 bis 1933

1933 kurzzeitiger Entzug der Sendegenehmigung - siehe dazu 1927 bis 1933

1938 am 1. Mai erhielt der Landesverband Bayern des DASD den Kennbuchstaben P

1946 Neugründung des OV Augsburg nach dem 2. Weltkrieg 1946

1947 fand in Augsburg die erste Vorstandswahl nach dem Krieg statt

1949 erhielten die ersten Amateure in Augsburg ihre vorläufige Lizenzurkunde.

Am 1.1.1951 wurde der DARC- "Deutscher-Amateur-Radio-Club" gegründet und darin wurden alle bisherigen Verbände integriert.

Der neue DARC konnte dort fortfahren, wo der DASD zu wirken aufgehört hatte.

16-26. Juni 1955 DL0AU war auf der 10. Industrie- und Gewerbeschau 11 Tage lang QRV (188 QSO´s wurden mir Sonder QSL-Karte bestätigt)

November 1957 Mobil Fuchsjagd mit 4 Sendern

1961 Teilnahme an der Augsburger Frühjahrsausstellung (Ersteintrag der Besucher in unserem Gästebuch)

25.3.1961 im Bayerischen Rundfunk wird ein Bericht mit 5 Minuten Länge über Amateurfunk gesendet, der in Augsburg erstellt wurde.

21.3.1962 Bericht über eine zweijährige Afrika Reise auf der erstmalig auf so einer Reise eine Mobilstation mit von der Partie war im 900 Personen fassenden großen Saal der National Registierkassen GmbH (Später NCR)

2.10.1965 Besichtigung der Sendeanlage Grünten mit 32 Personen

1968 Funkbrücke Augsburg Dayton/Ohio "Good will Line" am 26. Mai anläßlich der Eröffnung der Clubstation W8BI der DARA im Museum of National History in Dayton/Ohio

18.10.1969 Besuch der Technischen Schule der Luftwaffe im Fliegerhorst Lagerlechfeld mit 24 Teilnehmer

1971 DJ7DW besuchte HV3SJ am 3. April in der Vatikan City

Am 9. und 10. Oktober 1971 feierte unser OV im "Grünen Kranz" sein 25 jähriges Bestehen (mit Bilder!)

1972 gab es das "Goldene Augsburg 72 Diplom" für Funkkontakte im olympischen Jahr 1972 mit Augsburger Amateurstationen.

8.8.1977 Info-Schau über Amateurfunk am Prinzregentenplatz

1977 Ostern 1. DXpedition im Fürstentum Liechtenstein - HB0

Die Lichtenstein Expedition 1977
Die Lichtenstein Expedition 1977 Bildquelle: Chronik "60 Jahre Amateurfunk im 2000 jährigen Augsburg"

1978-1979 Weihnachten/Silvester 2.DXpedition in Liechtenstein HB0.

Die Lichtenstein Expedition 1978
Die Lichtenstein Expedition 1978 Bildquelle: Chronik "60 Jahre Amateurfunk im 2000 jährigen Augsburg"

11-27.4.1979 Amateurfunkausstellung in der Geschäftsstelle der Stadtsparkasse Augsburg

1979 Am 7. Juli wurde Masa Nakahara aus Amakasaki und Gerd Schrick aus Dayton zu Ehrenmitglieder ernannt, als sie zu Besuch in Augsburg waren.

1979 Teilnahme an der Augsburger Frühjahrsausstellung zusammen mit OV T20

1980 Wir besuchten mit unseren Gästen aus der Schwesternstadt Bourges (Frankreich) das Verlagshaus der Augsburger Zeitung und die Fa. Erhardt und Leimer in Leitershofen

1981 Wir hatten am 31. Juli Besuch von John (GM4HPF) aus Inverness und Gerd (WB8IFM) aus Dayton (beides Schwesternstädte)

Am 6. Oktober 1981 besuchte uns während ihrer Hochzeitsreise OM Masa (JA3LWA) mit XYL Yoko

1984 machte OM Sepp (DL6MH) Ende November einen Amateurfunkvortrag

1985 konnten wir "60 Jahre Amateurfunk (in Deutschland) im 2000 jährigen Augsburg" feiern.

Ebenso fand am 18. Mai in Augsburg die Jahreshauptversammlung des DARC Amateurrates statt.

Am 22. Juni besuchte uns OM Suzuki (JR3GNR) mit seiner XYL.

Am 27. Juli fand eine Geräte-Ausstellung am Plärrergelände statt.

Am 6. August bekamen wir noch Besuch von Spanien.

Auch gab es in diesem Jahr das "Augustus-Diplom".

1986 OM JG3HAT besuchte uns am 8. März.

Am 8. November 1986 feierte der OV T01 sein 40 jähriges Bestehen in der Zeughaus Stuben.

1987 bekamen wir am 1. März wieder Besuch von OM JG3HAT (Siehe 1986).

1996 konnten wir "50 Jahre OV Augsburg T01" feiern (Feier war am 26. Oktober).

Quelle: zum Teil aus Vereins-Chronik "60 Jahre Amateurfunk im 2000 jährigen Augsburg"

1927-1933

Erforscht und gesammelt von Wolfgang (DF1MD).

1927

21. März 1927 Süddeutscher Radio-Club e.V. Ortsgruppe Augsburg

Einladung zur Protestversammlung für störungsfreien Rundfunkempfang im Kaffee Kernstock wegen Störungen durch die Straßenbahnen. Einladung auch an den Straßenbahndirektor Nöderer. Das Problem wurde schon im Februar vom Stadtrat behandelt.

Quelle: Stadtarchiv Augsburg

1. September 1927 Süddeutscher Radio-Club e.V. Ortsgruppe Augsburg

Einladung zur Eröffnungsfeier des Zwischensenders Augsburg. Lautsprecherübertragung im Klubheim " Blaues Krügle" am 10.9.1927 mit anschließendem geselligen Zusammensein und Tanz. Die Lokalpresse berichtete ausführlich über die Veranstaltung und die technischen Daten des Senders in der Grottenau in Augsburg.

Quelle: Stadtarchiv Augsburg

1931

14. November 1931
Betr.
Deutscher Amateur-Sende-und Empfangsdienst-DASD

Von
Polizeidirektion Augsburg wegen Überprüfung des Antrags einer Sendegenehmigung lt.Schreiben der Oberpostdirektion Augsburg.

Otto Glaser beantragt eine Sendegenehmigung für die Ortsgruppe Augsburg, die derzeit aus 6 Mitgliedern besteht und die er leitet. Versammlungen und Schulungen würden in seiner Wohnung stattfinden. Nachteiliges sei nicht bekannt, eine mißbräuchliche Benutzung des Senders nicht zu befürchten.

Quelle: Stadtarchiv Augsburg

1932

8. März 1932 Süddeutscher Radio-Club, Ortsgruppe Augsburg.

Gesuch, ob der Ortsgruppe eine Besichtigung der Kurzwellensender der Polizeidirektion gestattet werden könnte.
Diese bestätigte das einwandfreie Verhalten und keinerlei politische Absichten der Ortsgruppe. Gesuch wird aus dienstlichen Gründen am 16. März 1932 abgelehnt.

Quelle: Stadtarchiv Augsburg

 1933

1. April 1933 Oberpostdirektion Augsburg an die Polizeidirektion Augsburg
Entzug der Sendeerlaubnis :

"Auf Anordnung der Reichsregierung ist den Funkvereinen, die Mitglieder jüdischer Rasse aufnehmen oder als Mitglieder führen, die Sendeerlaubnis sofort zu entziehen.
Im Vollzug dieser Anordnung haben wir heute dem Süddeutschen Radio-Club, Ortsgruppe Augsburg , die Sendeerlaubnis entzogen und ersuchen hiermit die Polizeidirektion um sofortige Beschlagnahme der Sendeinrichtungen. Wir bitten um Mitteilung über den Zeitpunkt der Beschlagnahme.

Quelle: Stadtarchiv Augsburg

Am 2.4.1933, 9.30 Uhr wurde Singl von der Polizeidirektion Augsburg in Kenntnis gesetzt, daß dem Süddeutschen Radioklub, Ortsgruppe Augsburg, die Sendeerlaubnis entzogen wurde und die Anlage polizeilich beschlagnahmt ist. Singl erklärte, die Anlage sogleich abzubauen und außer Betrieb zu setzen.
Die Anlage wurde vorerst in der Wohnung des Singls belassen.

Polizeikontrollen am 5. und 6., 15. und 24. April 1933, daß die Sendeanlage außer Betrieb ist.

Quelle: Stadtarchiv Augsburg

19. Mai 1933
Nach Satzungsänderung wird die Sendeerlaubnis wieder erteilt und die Beschlagnahme aufgehoben.

Quelle: Stadtarchiv Augsburg


Grottenau Sender (1927)

Der Sender bzw. dessen Antenne an der Grottenau 1927 Bildquelle: Deutsch. Rundfunkarchiv Frankfurt
Der Sender bzw. dessen Antenne an der Grottenau 1927 Bildquelle: Deutsch. Rundfunkarchiv Frankfurt

Zusammengetragen von unserem Mitglied Wolfgang (DF1MD)

 

"Zwischenfunksender" Augsburg der "Deutschen Stunde in Bayern"

Daten: "Telegraphentechnisches Reichsamt, Abteilung München"

Standort:
Grottenau, Karlstr. Augsburg, Dachgeschoß

Sender:
Telefunken 700 Watt input, im Gestell, eigenerregter Zwischenkreissender
VFO von 1400 KHz bis 510 KHz
Modulation: Gitterstrom mit 5 Watt Röhre in Widerstandsverstärkung
über besondere Tonleitung aus München, später einige Direktübertragungen aus dem Stadttheater Augsburg
Anodenspannung 400 Volt aus Akkus
Anodenspannung Endstufe 1500 Volt aus Gleichstromgenerator mit Drehstrommotor
Röhrenheizungen 24 Volt, Sammlerbatterien

Antenne:
Dreidraht-T-Antenne mit 90 m wirksamer Länge an zwei Masten zwischen Turm der Grottenau und Schwäbischer Volksbank, Abstand 149 m
Resonanz auf 450 KHz bei 20 Ohm Antennenwiderstand
Erdung: Alle verfügbaren erdbaren Metallteile im Haus, da ein Erdnetz nicht angebracht werden konnte.

Probebetrieb am 11.08.1927 verlief positiv. Sendungen waren im Innenstadtbereich mit einfachem Detektor zu empfangen, ca. 1000 angemeldete Hörer gab es damals in der Stadt, nach einem Jahr zählte man ca. 14 000 Rundfunkteilnehmer in Augsburg

Betrieb ab 01.09.1927 auf 530 KHz oder Welle 566 m, wie man damals sagte
Eröffnungsfeier durch Präsident Arndt und Oberregierungsrat Professor Baumgartner

Quelle: Auszüge aus der "Neue Augsburger Zeitung" vom 02.09.1927, S.5, Staatsbibliothek Augsburg

Auf dieser Seite wird auch der Augsburger Sender erwähnt.

www.br-online.de/br-intern/75jahre/ausstellung/zeitraeume/24_ereignisb.html

Rundfunktechnik um 1927

Von unserem Mitglied Wolfgang (DF1MD)

Mit Beginn des Rundfunks in Deutschland vereinigten sich Hörer und Radiobastler in Radio-Clubs, aus denen später Interessenten für Kurzwelle eigene Verbände gründeten, so auch den DASD-Deutsche Sende- und Empfangsdienst e.V. Damals konnten nur eingetragene Vereine Sendegenehmigungen erlangen, soweit sie politisch unbedenklich schienen.

Rundfunktechnik und -wirtschaft standen im Umbruch:

Vom Kopfhörer zum Lautsprecher,
Von Batterien zum Netzanschluß,
Vom Detektor zum Röhrengerät,
Vom Einkreiser zum Mehrkreiser,
Immer mehr Sendeanlagen mit größerer Leistung entstanden,
Steigende Hörerzahlen trotz Wirtschaftskriese,
Von ungezählten Rundfunkfirmen, die entstanden waren, blieben nur noch wenige übrig,
Kurzwellen galten bisher als unbrauchbarer Wellenabfall, sie wurden aber von Bastlern und Liebhabern erschlossen. Weltweite entstanden Kurzwellenvereinigungen.

Die meisten Hörer benützten immer noch Kristalldetektoren mit Kopfhörer, die ohne Betriebsspannung für den Ortsempfang mit Kopfhörer gut funktionierten. Legte man diese in eine Schüssel, konnte die Familie als Lautsprecherersatz die Darbietungen mitverfolgen. Fernempfang war abends aber auch möglich. So vernahm man in Süddeutschland regelmäßig Turin und Mailand. In den Anfangsjahren waren Rückkopplungsempfänger verboten, da sie beim Einsetzten der Rückkopplung als Sender strahlten. Man benötigte eine Audion-Versuchserlaubnis, die nur Radio-Clubs genehmigt wurden.
Fast alle Röhrengeräte waren Einkreiser mit Rückkopplung und Batteriebetrieb mit 4 Volt Heizung (Akku) (-Autowerkstätten luden sie wieder auf-) und 90 Volt Anodenbatterie. Die ersten Netzanoden wurden angeboten und einige Voll-Netzempfänger kamen auf den Markt. Zwei-und Dreifachröhren in einem Glaskolben wurden angeboten.
Alle Geräte konnten nur den Mittel-und Langwellenbereich empfangen. Spulen wurden oft noch eingesteckt, um den Wellenbereich zu ändern. Es gab nur einen einzigen Empfänger im Jahr 1927, der zusätzlich das 49 m Band enthielt. Nach und nach konnten man sog. Mehr- kreisempfänger erwerben, die aber wegen der noch fehlenden Schirmgitterröhren mit Neutralisationseinrichtungen versehen werden mußten, um wildes Schwingen der HF-Stufen zu unterbinden. Superhetgeräte wurden erst später bekannt.

Die Preise aller Marken lagen zwischen 40 Reichsmark für Einröhrengeräte bis 500 RM für Mehrkreiser mit Kurzwelle. Zum Preisvergleich: Eine Brezel kostete damals etwa 5 Reichspfennige. Daher bastelten viele Rundfunkliebhaber ihre eigenen Geräte nach Bausätzen oder in den Radio-Clubs. Für den Fernempfang benötigte man lange und hohe Außenantennen, die mit Blitzschutz zu versehen waren.
In den ersten Jahren nach Einführung des Rundfunks schossen unzählige Firmen wie Pilze aus dem Boden. Etwa um 1927 blieben nur noch wenige Rundfunkfabriken übrig, wie AEG, Mende, Nora, Telefunken, Siemens, Seibt etc.

1927 gab es in Deutschland ca. 2,1 Millionen angemeldete Rundfunkhörer, die Zahl der Schwarzhörer läßt sich kaum einschätzen, obwohl empfindliche Strafen eingeführt wurden, wenn man sich erwischen ließ. In Augsburg stieg 1927 in einem Jahr die Hörerzahl von etwa 1000 auf 14 000 Rundfunkteilnehmer, nachdem der Zwischensender in der Grottenau in Betrieb genommen wurde, den man in der ganzen Innenstadt mit Detektorempfänger hören konnte.

Vom 18. bis 26.4.1936 fand in Augsburg die erste Schwäbische Rundfunkausstellung statt, an der auch der DASD - Ortsgruppe Augsburg- beteiligt war. Der DASD trat hier zum ersten Male an die Öffentlichkeit. Unter der Leitung des OC Schultheiß wurde ein Stand errichtet, der allgemeine Bewunderung erregte.

In eine Koje von der Größe 4x8 m waren die Geräte von OM´s der OG-Augsburg aufgebaut. Dem Besucher leuchtete über den Stand ein ca. 5 m langes Schild mit der Aufschrift: Deutscher Amateursendedienst, entgegen.

Ausgestellt waren: ein großes Netzgerät für Sender, ein Standartwellenmesser, ein Absorptionswellenmesser, ein Kurzwellenempfänger und ein kleiner 80 m CC Hartley. Der Sender wurde in freundlicher Weise von D4NAP zur Verfügung gestellt, da die Ortsgruppe Augsburg noch keine Lizenz hat. Sie ist jedoch bald zu erwarten.

Über den Geräten war eine große Schulwandkarte angebracht und daneben sah man seltene QSL Karten, die sinnvoll aufgezogen waren. Außer einigen Bildern gab es noch reichlich Werbematerial, daß jedoch schon am Eröffnungstage vollständig vergriffen war.

Die DASD Ecke hat besonders bei Behörden und Parteidienststellen großen Anklang gefunden. Wenn auch diese Ausstellung der OG-Augsburg verhältnismäßig klein war, so kann man daraus ersehen, daß jetzt unter dem neuen OGL tüchtig mitgearbeitet wird.

Ein heiterer Vorfall hat sich noch beim DASD Stand ereignet:

Eine Bauersfrau, die sich wahrscheinlich für die Kurzwellengeräte "interessierte", wurde von ihrem Mann mit den Worten weggeholt: "Komm Alte, gemma weiter, die Apparate sans mer zu Kla."

(Übersetzt: Komm mit Frau, gehen wir weiter, die Apparate sind mir zu klein)

Quelle: Zeitschrift CQ Seite 96 von 1936 von Verfasser Bieler

Rundfunkausstellung 1936

Erforscht und gesammelt von Wolfgang (DF1MD).

1. Schwäbische Rundfunkausstellung in Augsburg 1936

Aufnahme von der 1. Schwäbischen Rundfunkausstellung in Augsburg Quelle: Zeitschrift CQ Seite 96 von 1936 von Verfasser Bieler
Aufnahme von der 1. Schwäbischen Rundfunkausstellung in Augsburg Quelle: Zeitschrift CQ Seite 96 von 1936 von Verfasser Bieler

Neugründung des OV Augsburg nach dem 2. Weltkrieg 1946

Nachdem der Verfasser, OM Schrödel, 1945 aus englischer Kriegsgefangenschaft nach Augsburg heimgekehrt ist, versuchte er zunächst seine häuslichen Verhältnisse zu ordnen. Danach begann er Nachforschungen nach seinen alten DASD-Freunden anzustellen. Viele waren draußen geblieben! Im Herbst 1946 trat der Verfasser in den W.B.R.C.-Württembergisch.-Badischen-Amateur-Radio-Club ein und erhielt von dort sein Unlis-Call DA2KF. In Bayern gab es damals noch keine KW-Amateurvereinigung.In der Zwischenzeit hatte er verschiedene alte Amateure ausfindig gemacht und arrangierte ein Treffen in seiner Wohnung.

Dies waren:

Otto Ammer mit Braut

Alfred Eschenbacher mit Frau

Raimund Kainer mit Frau

Max Menke mit Frau

Hans Heeg mit Braut

Hans Schrödel mit Frau als Gastgeber

Jeder berichtete in Kurzform seine Erlebnisse im 2. Weltkrieg und danach. Anschließend wurde der Beschluß gefaßt, in Augsburg einen neuen KW-Amateur-Radio-Club zu gründen. Kurz darauf wurde nun auch in München der B.A.R.C.-Bayerischer-Amateur-Radio-Club gegründet. Die Augsburger Amateure bestimmten nun OM Max Menke und den inzwischen hinzugekommenen Oldtimer OM Alfred Stöbel DE 0236 zu einer ersten Kontaktaufnahme nach München zu senden. Als Übergangslösung wurde Alfred Ströbel beauftragt, den Vorsitz für den Augsburger OV zu übernehmen.

Die ersten Vorstandswahlen nach dem Krieg

1947 fand in Augsburg die erste Vorstandswahl statt und es wurde folgender Vorstand gewählt:

OM Max Menke, 1.OVV DE 3975p

OM Hans Schrödel, Stellvertretender OVV DE 3669p

OM Raimund Kainer, QSL-Vermittler DE 3972p

Damit war der "Deutscher Amateur-Radio-Club" als Nachfolgeorganisation des DASD, von den Alliierten aufgelöst und verboten, in Augsburg wiedererstanden. Nun begannen sich die KW-Amateure in ganz Westdeutschland, der damaligen "Bizone", zu regen und überall wurden Ortsverbände gegründet.

Die ersten Lizenzurkunden in Augsburg

Am 23. März 1949 ist das "Gesetz über den Amateurfunk" in Kraft getreten. An diesem Tag erhielten rund 700 KW-Amateure in der "Bizone" ihre vorläufige Lizenzurkunde. Darunter waren auch OM´s aus Augsburg, welche schon 1948 bei der O-P-D München ihre Prüfung abgelegt hatten. Dies waren:

OM Alfred Eschenbacher DL1VK

OM Raimund Kainer DL1ME

OM Hans Schrödel DL1VN

Quelle: Vereins-Chronik "60 Jahre Amateurfunk im 2000 jährigen Augsburg"

25 Jahr Feier des OV Augsburg

Diese Feier begann am 9.10.1971 mit einer Amateurfunk-Ausstellung im Rathausfletz. Auf dem Balkon des Rathauses montierten Mitglieder des Clubs die Antennenanlage, darunter auch für KW eine Cubical-Quad.

Während sich im Erdgeschoß des Rathauses eine komplett betriebsbereite KW- und UKW- Station befand wurden die Stationen von den vielen Besuchern mit großem Interesse umlagert. Der Ausstellungsraum war reich dekoriert mit Bildtafeln, QSL-Karten, Diplomen und Hinweisen auf die Bedeutung des Amateurfunks.

Gleichzeitig wurde an diesem Tag vom Perlachturm aus ein Mobil-Wettbewerb geleitet. Der anschließende Festabend wurde in der Gaststätte "Grüner Kranz" durchgeführt. Während dieses Abends wurden 10 Mitglieder des OV Augsburg mit der silbernen Ehrennadel für 25-jährige Mitgliedschaft im DARC ausgezeichnet.

Quelle und Bildquellen: Vereins-Chronik "60 Jahre Amateurfunk im 2000 jährigen Augsburg"

 

Der OV-Augsburg T01 feiert sein 25-jähriges Bestehen Bildquelle: Chronik "60 Jahre Amateurfunk im 2000 jährigen Augsburg"
 

Alle unsere Ortsverbandsvorsitzende

????-1935 OM Glaser (Treffen im Cafe St. Leonhard Karolienstraße)

1935-1937 A.Schultheiß, Tobias Maurerstr. 2, Augsburg

1937-1940 Hermann Woltmann, Afraweg 3, Göggingen D 4 OIP

1940-1945 keine Aktivitäten in Augsburg, da die OM´s zur Wehrmacht einberufen wurden.

Neugründung

1946-1947 Alfred Ströbel DE0236 (kommissarisch)

1947-1956 Max Menke DL3HB ex DA2XC DE 3975p

1956-1963 Otto Ammer DL3GX

1963-1965 Reinhard Görl DL1XX

1965-1969 Fitz Wurm DJ2FK

1969-1971 Ludwig Weigele DJ7DW

1971-1974 Erich Haider DJ7LH

1974-1976 Richard Hatzelmann DC4ML

1976-1980 Werner Knörle DK8CK

1980-1992 Gerhard Kuner DK8ML

1992-1998 Manfred May DL6MAP

1998-2008 Pius Klass DL1MDY

2008-2022 Waldemar Wojcieszek DL3OHB

seit 2022 Martin Erhardt DG9AW

Amateurfunk Geschichte

Die Geschichte des Amateurfunks hier (auf einer OV Seite) zu "präsentieren" wäre sicher nicht der richtige Rahmen, auch findet man dazu sicher jede Menge Bücher und Internetseiten darüber. Die OV Geschichte selber ist ja oben, dank OM Wolfgang (DF1MD), niedergeschrieben.

Trotzdem ein kurzer Hinweis auf eine CD-ROM, die Wolfgang (DF1MD) für sehr interessant und erwähnenswert hält:

Er bestellte nach einem Hinweis in einer CQ-DL eine dort angegebene CD-ROM zur Geschichte des AFU, über "Pioniere des Amateurfunks", u.a. über Prof. Schmitz und Lickfeld aus den 20 er und 30 er Jahren und anschließend über die Entwicklung von UKW mit Selbstbaugeräten, Endstufen etc.bes. von Lickfeld. Die CD enthält multimediale Bild-und Videoelemente. Lickfeld veröffentlichte laufend Artikel in der CQ DL, er verstarb 2000. Die CD ist in PDF Format, wer sich für die Geschichte des AFU interessiert, erhält eine großartige Präsentation. Schutzgebühr nur 5.- Euro.


Bestellung über :

dj7rc@darc.de, "Pioniere des Amateurfunks in Deutschland"

oder:

Heinz Sarrasch, DJ7RC
Am Bühl 15
45481 Mühlheim an der Ruhr

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