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      DK2GZ im Marconi Contest 2013

      Marconi 2013

      Eigentlich bin ich ja auf Kurzwelle recht maulfaul, abgesehen vom FD SSB, und werde in den UKW Wettbewerben genötigt auch SSB zu machen. Daher ist der Marconi mein persönliches Highlight der UKW Contest-Saison, da dies ja bekanntlich ein reiner Telegrafie-Wettbewerb ist.

      Zudem hatte ich bisher immer nur im Marconi etwas Michael, DL6IAK in JN48IX das Wasser reichen können, was noch eine zusätzliche Attraktivität darstellt. Da Michael aber dieses Jahr zurzeit als HK1MK qrv ist, fiel dieser show down zwischen uns aus. Dies hatte aber den Vorteil, dass ich keine big gun Station in unmittelbarer Nachbarschaft hatte und daher recht gut in alle Richtungen hören konnte.

      Nachdem bei der XYL um 11:00 Uhr das "Shopping-Gen" für Baden Baden aktiviert wurde, konnte die Beladung des Autos ungestört beginnen. Der Aufbau der Station ist ja mittlerweile Routine und nach einer knappen Stunde waren K3, Transverter, Endstufe und Sequencer verkabelt.

      Gegen 14:00 Uhr kam dann noch Jan, DL7JAN kurz vorbei, um mir meine Teltow GU74B Endstufe wieder zu bringen, damit ich für den CQWW CW eine Ersatz-PA habe. Ich habe dann noch etwas mit der Verkabelung des Contest-Recorders gekämpft, denn ich wollte den kompletten Marconi als MP3 File aufnehmen. Letztendlich hat es dank der externen USB-Soundkarte auch unter Windows 7 geklappt, die NF des K3 mit dem Notebook so zu verbinden, dass ein Recording der Audio auch funktionierte.

      Ca. eine Stunde vor dem Contest habe ich etwas über das Band gedreht und immer wieder Stationen aus der Ukraine mit CQ TEST in CW gehört. Eigentlich i.d.R. unmöglich von meinem Standort aus. Auch haben die überhaupt nicht auf mich reagiert. Heute bin ich mir fast sicher, dass ich über das Transverterboard mit der 28MHZ IF laute 10 Meter Signale mir eingefangen hatte, denn ich hatte auch noch den Optibeam auf Antenne 1, da ja K9W von Wake Island gerade qrv geworden war und vielleicht noch schnell ein QSO mit denen gemacht werden konnte.

      Wie in allen UKW-Contesten ist der Start, d.h. die ersten zwei Stunden, entscheidend was am Ende dann herauskommt. Aber irgendwie wollte sich kein richtiger Run einstellen und ich wurde schon etwas nervös. Was wieder zur Beruhigung beitrug, war aber der Kilometerschnitt, der doch deutlich über 250 KM lag, sonst tendiert dieser am Anfang eher in den low 200er. Auch, dass das QSO mit SM überraschend schnell seinen Weg ins Log fand machte Hoffnung.

      Mühsam, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen


      Die folgenden Stunden verliefen störungs- und ereignisarm. Überhaupt hatte ich diesmal mit keiner einzigen Station in der Nachbarschaft irgendwelche Probleme in Bezug auf deren Signalqualität. Selbst im Abstand von 2 Khz neben den zwei OPs in JN48GT, die sich wohl den Marconi etwas aufteilten, konnte ich problemlos arbeiten. Ich hoffe, dass dies auch mit meinem Signal für diese möglich war.

      Mein einziges Problem an diesem Wochenende: ich hatte mein Feuerzeug vergessen in die Hose zu stecken. Alles bis auf die 2 Meter Endstufe war redundant: Headset, TRX, Sequencer, Netzteil, Internet-Stick, Heizung.....Es gab zwar jede Menge Streichhölzer an der Station, aber die waren schon etwas älter und wollten nicht funktionieren. Somit wurde für jede Zigarette ein Kniefall vor dem Piezo-Anzünder der Gasheizung gemacht, dann das Streichholz daran gehalten, um sich in der Folge eine Zigarette anzünden zu können.

      Kniebeugen sollen ja bekanntlich die Muskulatur und den Kreislauf stärken, aber zur Steigerung der QSO-Rate wohl nicht unbedingt zu empfehlen. Klar wäre es einfacher gewesen eine Kerze anzuzünden, die gab es dort oben nämlich auch, aber auf die Idee hat mich erst heute im QRL ein Kollege darauf gebracht. Es gibt also noch Optimierungspotential.

      Die Bedingungen waren recht durchschnittlich mit einem reichhaltigen Angebot von Stationen aus OK/OM. Nach Osten und Südosten ging es recht brauchbar, auch Italien war recht gut zu arbeiten, aber aus dem Westen und Nord-Westen kam nicht viel. Wenn ich mir den Ausbreitungsstern heute so anschaue, bin ich doch über die vielen Stationen aus Frankreich erstaunt, denn gefühlt waren das deutlich weniger. England hat nur mit einer einzigen Station dieses Jahr geklappt. Ich habe zwar immer wieder in diese Richtung die Antenne gedreht, aber auch aus dem Ruhrgebiet kamen doch recht wenige Stationen ins Log. Bei einem reinen Telegrafie-Contest merkt man wieder deutlich, in welchen Ländern CW noch ein Thema in der Ausbildung und Erlangung für die Amateurfunk-Lizenz ist.

      Eigentlich recht ausgeglichen


      Gegen 03:00 Uhr Ortszeit wurde der Schlafsack ausgerollt, da mittlerweile wirklich keine neuen Stationen auf dem Band auffindbar waren. Um 07:00 Uhr Ortszeit nahm ich dann wieder den Betrieb auf, aber es lief verdammt zäh. Wie man am Verlauf sehen kann, gab es nochmals einen kleinen Peak von 09:00 bis 10:00 Uhr Ortszeit und gegen Ende des Contest. Wie immer tendiert die QSO-Rate am Sonntag immer mehr in Richtung "Limes gegen Null". Eigentlich war der Sonntag bei diesem Wetter doch geradezu ideal, um von der warmen Stube auf 2 Meter Punkte zu verteilen. Deutlich war auch wieder zu merken, dass die Leute nur noch vor dem Bildschirm sitzen und die Clustermeldungen verfolgen, statt mal selbst über das Band zu drehen. Sobald ich mal, und dies war leider nicht oft der Fall, im Cluster gespottet wurde kamen auch die Anrufer.

      Die Technik hat komplett durchgehalten, nur der Diesel-Generator wirft immer mehr seiner Einzelteile ab, die er für nicht unbedingt notwendig erachtet. Dieses Mal war es die Blechklappe vor dem Seilzug. Im Oktober-Contest hatte es das Hitzeschutzblech am Auspuff abvibriert. Den vorhandenen Abgasschlauch zur "Lärmreduzierung" kann ich schon seit gut drei Jahren nicht mehr befestigen. Vielleicht sollte der Lombardini nach dem CQWW CW doch mal einer Überholung unterzogen werden.

      Die GS31 Endstufe musste immer mal wieder mit einer geringeren Netzspannung auskommen, wenn ich zusätzlich den Heizlüfter am Laufen hatte. Wenn der OP es mal wieder etwas wärmer haben wollte, ging der Output doch um 200 Watt nach unten, aber selbst ohne Zusatzheizung lag ich immer noch im "DL legal limit".

      Man hörte und wurde gehört


      Als dann am Sonntagnachmittag durch den starken Regen und Wind immer mal wieder extremes Noise auf dem Band auftauchte, hatte ich schon die Befürchtung, dass die 300 QSO-Marke doch nicht geknackt werden konnte, aber der Noise lies dann doch nach, bzw. war immer nur von recht kurzer, max. 15 Minuten, Dauer.

      Fast hätte ich vergessen noch ein paar Bilder zu machen, daher ist die zu sehende Station schon teilweise abgebaut.

      Die Station teilweise schon abgebaut

       

       

      Wenn Klappboxen nicht bereits erfunden wären, sollte man es schleunigst tun

      Dies war der bisher beste Marconi-Contest vom Bollenberg, denn 300+ QSOs und über 110K Punkte sind schon eine Herausforderung mit dem derzeitigen Setup.

      Michael hat dann quasi über Nacht, dank der Zeitverschiebung HKDL, die entsprechenden Grafiken und Analysen aus meinem EDI-File erstellt. Tnx an DL6IAK.

      Bin mal gespannt, wie es den anderen Teilnehmern so ergangen ist und welchen „Wert“ das Ergebnis hat. Zumindest war DK6AS dies Jahr nicht aktiv dabei und DL2CC hat wohl Multi-Op gemacht.

      Hier das Ergebnis:

      Contest         : IARU Region 1 CW Contest
      Callsign        : DK2GZ
      Mode            : CW
      Category        : Single Operator (SO)
      Overlay         : ---
      Band(s)         : Single band (SB) 144
      Class           : High Power (HP)
      Zone/State/...  :
      Locator         : JN49GB
      Operating time  : 16h57

      BAND   QSO DUP LOC  POINTS AVG PTS AVG DIS
      --------------------------------------------
      144   308   3  72  113403   368.2   372.7
      --------------------------------------------
      TOTAL   308   3  72  113403   368.2   372.7
      ============================================
      TOTAL SCORE : 113 403

       

      73 de Harry, DK2GZ

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