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      Treffen der 80m-YL-Runde in Meißen 2013

      So wie man sich seit Jahrzehnten jeden Mittwochmorgen auf dem 80m Band trifft, ist es seit 1967 auch Tradition, einmal im Jahr persönlich zusammenzukommen. Dieses gemeinsam verlebte Wochenende – das zweite im Oktober - stellt den jährlichen Höhepunkt dar. Das traf ganz besonders für Eva DL8ZBE und ihren OM Fritz DL6FC zu sowie für Anni DL3DBY, die seit längerer Zeit wegen Antennenproblemen nicht mehr auf dem Band dabei sein können.
      Dieses Mal hatten Evelin DM4EZ und ihr OM Falk DL1ALK die Organisation des Treffens übernommen. 28 YLs und 14 begleitende OMs waren der Einladung nach Meißen gefolgt, darunter drei Neulinge. Das Programm begann am Freitag mit dem Besuch der Meissener Porzellanmanufaktur. Ein Video informierte zunächst über die Historie der 1710 gegründeten Manufaktur sowie über Rohstoffe und Herstellung des weltweit ersten Hartporzellans, das bei ca. 1400°C gebrannt wird. In der Schauwerkstatt war an vier Arbeitsplätzen zu sehen, wie Meissener Porzellan in Handarbeit entsteht. Am Platz des Modelleurs wurden Tassen gedreht und Figurenteile geformt. Die Bossiererin fügte dann die einzelnen Figurenteile anhand eines Modells zusammen. Am Platz der Unterglasurmalerin sahen wir das berühmte „Zwiebelmuster“, das gar keine Zwiebeln darstellt. Und am letzten Platz bewunderten wir die Aufglasurmalerin, die kunstfertig Blumen in leuchtend bunten Farben auf die Teller zauberte. Der Rundgang durch das Museum, die umfangreichste Sammlung Meissener Porzellane, war eine Reise durch 300 Jahre Porzellangeschichte. Chronologisch geordnet, wurde die gestalterische Entwicklung der Porzellane in den verschiedenen Epochen deutlich. Dem 300jährigen Jubiläum der Manufaktur war die Ausstellung „All nations are welcome“ gewidmet. Sie zeigte typische Meissener Porzellane, die durch äußere kulturelle und religiöse Einflüsse entstanden oder von Porzellanliebhabern aus aller Welt in Auftrag gegeben worden waren. Akustisch wurden wir während des Rundgangs von den Klängen der Jehmlich-Orgel mit ihren 22 klingenden Porzellanpfeifen begleitet. Erstmalig in der Welt war es gelungen, akustische Anforderungen an den Klangkörper und Technologie der Pfeifenherstellung mit den Eigenschaften des Porzellans in Einklang zu bringen. Nach der Führung konnten wir uns im Restaurant für den Stadtrundgang am Nachmittag stärken und „fürstlich“ von Meissener Porzellan zu Mittag speisen.
      Eine Mitarbeiterin von Tourist-Information begrüßte uns zur Stadtführung und hatte für jeden von uns eine Plakette aus Meissener Porzellan mitgebracht - wirklich, ein hübsches Souvenir. Der Aufzug brachte uns zum Burgberg hinauf, der mit Dom und Albrechtsburg Machtzentrum der Wettiner Fürsten gewesen war und als die Wiege Sachsens gilt. Die Albrechtsburg, das älteste deutsche Schloß, war nie bewohnt, sondern beherbergte etwa bis 1860 die Porzellanmanufaktur und ist heute Museum. Der gotische Dom mit angebauter Fürstenkapelle ist eine der bedeutendsten Begräbnisstätten der Wettiner. Zur reichen Innenausstattung des Domes gehören die Stifter- und Patronatsfiguren aus der berühmten Naumburger Dombauhütte sowie Kruzifix und Kandelaber aus Meissener Porzellan von Johann Joachim Kändler, einem der bedeutendsten Modelleure. Nach der Besichtigung des Domes führte der Rundgang zur Altstadt hinab, die in ihrer mittelalterlichen Grundform noch erhalten ist. Der anhaltende Regen ließ unser architektonisches Interesse schnell erlahmen. Außerdem waren die Angebote der zahlreichen Cafe´s am Markt zu verlockend. Ob von uns jemand eine „Meißner Fummel“ probiert hat, weiß ich nicht. Dieses dünnwandige, zuckerbestäubte Gebäck aus einfachem Nudelteig verordnete 1747 August der Starke seinen Kurieren, damit sie auf ihrem Ritt zwischen Meißen und Dresden keinen Wein trinken, sondern das Porzellan unversehrt transportieren sollten.
      Nach dem Abendessen trafen sich die YLs im Bankettsaal des Hotels zu ihrem Forum, während die OMs in gemütlicher Runde fachsimpeln konnten. Zu ihnen gesellte sich der Distriktsvorsitzende von Sachsen, Karl-Heinz DL6EV, nachdem er die YLs begrüßt hatte. Dank der guten Vorarbeit von Gertrud DK8LQ und Evelin DM4EZ waren Grußkarten an die daheimgebliebenen YLs schon geschrieben. Zuerst wurden die eingegangenen Grüße verlesen. Einige YLs bedankten sich für die Kartengrüße vom SYLRA Meeting in Roskilde. Bei internationalen Meetings werden den Teilnehmern meistens diverse T-Shirts mit speziellem Logo überreicht. Da kam Ingrid DL4BO die Idee - eine Mütze tut es doch auch - und so überraschte sie uns mit hübschen selbstgestrickten Exemplaren aus weißer Wolle. Ganz herzlichen Dank, liebe Ingrid! Diskutiert wurde das Hochladen von Artikeln aus der früheren DL-YL-Info auf die Webseite des YL-Referats und die geänderte Ausschreibung der neuen Diplomserie DL-YL-33 Award im Hinblick auf die Trophy. Seien wir mal ehrlich, von allen 25 Distrikten die YL-Distrikts-Clubstation und 3 YL-QSOs auf verschiedenen Bändern und/oder in unterschiedlichen Modes zusammenzukriegen, dürfte wohl doch nicht so schnell getan sein. Zum Schluß war noch die Frage offen, wo wir uns 2014 treffen. Ilse DL5FM will sich informieren, welche Chancen es im Frankfurter Raum für den Monat September gibt, also einen Monat vor der Buchmesse.

      Am Sonnabend war Dresden unser Reiseziel. Die Meißner Reiseleiterin wußte unterwegs viel Interessantes und Wissenswertes zu berichten. Vom linken Elbufer aus waren die Albrechtsschlösser inmitten des herbstlichen Laubes sehr schön anzusehen. In Blasewitz überquerten wir die Elbe und fuhren über Loschwitz und Weißer Hirsch nach Dresden Neustadt, das für seine schönen Häuser im Jugendstil berühmt ist. Die kleine  Stadtrundfahrt endete am Schloßplatz. Pünktlich um 12 Uhr fanden wir uns zur Orgelandacht in der Frauenkirche ein. Als uns Edith DF7WU nach dem Treffen 2003 in Leipzig nach Dresden gelockt hatte, war die Frauenkirche noch ein großer Bauplatz gewesen. Nur die Krypta konnte damals besichtigt werden. Nun ist der „archäologische“ Wiederaufbau der Frauenkirche vollendet. Das einmalige Bauwerk hat als Zeichen der Versöhnung ungeheure Symbolkraft für Vergangenheit und Zukunft.
      In der Gaststätte „Dresden 1900“ am Neumarkt gegenüber der Frauenkirche wurden wir schnell mit einem Mittagessen versorgt. So konnten wir bis zum nächsten Termin noch zum Schloß gehen und den Wettiner Fürstenfries bewundern, der aus 23.000 Meißner Porzellanfliesen besteht. Bei der Führung in der Semperoper ließen wir die prachtvolle Ausstattung von Treppenhaus, Foyer und Zuschauerraum auf uns wirken und wünschten uns, auch einmal eine Veranstaltung darin erleben zu können. 
      Zum Abschluß statteten wir noch dem Zwinger einen kurzen Besuch ab. Der Regen verpatzte unser Gruppenfoto und wurde auf der Rückfahrt so heftig, daß niemand in Moritzburg aus dem Bus steigen wollte, um sich das Jagdschloß von August, dem Starken, anzusehen. Auf der Sächsischen Weinstraße fuhren wir durch romantische Dörfer nach Meißen zurück. Nach dem Abendessen wurde zum Fototermin gebeten und Hardy DL3KWF zeigte eine kleine Dia-Show vom SYLRA Meeting in Roskilde. Anschließend gab es noch viel zu erzählen.
      Am Sonntagvormittag trennten sich die Wege der YLs wieder. Wenigstens auf der Heimfahrt schien die Sonne und brachte die herbstliche Natur zum Leuchten.
      Evelin und Falk sei für das schöne Treffen an dieser Stelle herzlich gedankt.

      Rosel Zenker, DL3KWR

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