Auch wurde uns die Frage gestellt, ob es seitens des DARC besondere Services für seine Mitglieder in Spanien gäbe. Insgesamt kam uns die Messe vor wie ein spanisches Familientreffen. Viel Herzlichkeit, das Frönen für eine gemeinsame Sache, viele sehen sich nur hier einmal im Jahr – all das ist und war die Iberradio 2025. Von der Besucherzahl her wurden die erwarteten 2300 sicher auch wieder in etwa erreicht. Das Statement „Ist von der Größe etwa so wie der FUNK.TAG in Kassel“ – so kürzlich auf der UKW-Tagung in Weinheim gehört – ist gar nicht so verkehrt. Aber dennoch kann man beide Veranstaltungen nicht vergleichen. In Sachen Besucherstrom gab es für uns DL-Besucher noch ein kleines Kuriosum. Schon zu Messebeginn strömten die Besucher in Scharen herein und verblieben bis etwa 14 Uhr in der Halle. Es war stellenweise so laut, dass wir am Stand kaum unser eigenes Wort verstehen konnten. Um 14 Uhr dann strömten die Besucher fast alle zeitgleich in Scharen aus der Messe heraus. Siesta? „Nein, die Besucher gehen nun alle zum Essen. Getreu nach spanischer Tradition dauert das hier seine Zeit mit mehreren Gängen, Nachtisch und einem Kaffee hintendran“, erklärte uns Hans-Martin Kurka, DK2HM, vor Ort. Und er behielt mit seinem Hinweis: „Wartet 16 Uhr ab, dann kommen sie zum großen Teil alle wieder zurück!“ durchaus Recht. Interessanterweise verblieben sehr viele Besucher fast bis zum Messeschluss – um 20.30 Uhr! Auf einer deutschen Amateurfunkmesse wäre zu dieser Zeit schon eine große Leere eingetreten. Inhaltlich traf man auf viele Händler, so zeigte Icom auch hier seinen IC-7300MK2. Viele Händler boten zahlreiches Zubehör und Kleinteile an. Der Flohmarkt („Segunda Mano“) stach mit seinen allseits grünen Tischdecken heraus. Hier dichtes Gedränge um Gebrauchtware, Zubehörteile und viele Mikrofone. Interessanterweise nahmen auch einige CB-Funk-Clubs teil, die bewiesen, Teil des Funkhobbys zu sein. Auch die Jugendarbeit kam nicht zu kurz, an einem großen Stand wurde bis 14 Uhr eifrig Gebastelt und gelötet. In die modernen Vortragssäle kam man teilweise gar nicht mehr hinein, sie waren gut belegt. Nach Messeschluss waren wir seitens der URE noch zum gemeinsamen Abendessen mit vielen Gästen eingeladen, welches erst spät abends um 21.30 Uhr begann und in mehreren Gängen bis Mitternacht andauerte. Vielleicht 200 Gäste verteilten sich an zahlreichen Tischen und alle waren in Gespräche vertieft. Englisch und Spanisch gingen hier quer durcheinander. An unserem Tisch ging es heiß her: „Die KI wird den Contest verdrängen“, so eine diskutierte Befürchtung, „schon heute wäre eine KI denkbar, die in Zusammenhang mit einem CW-Skimmer eigenständig Contest-QSOs fährt“, wurde bei Wasser und Wein angeregt diskutiert. „Ob es auch bei SSB einmal so kommen wird?“ Eine weitere Diskussion ging der Frage nach, ob in DX-Clustern alles mit rechten Dingen zuginge oder ob hier zum Vorteil einiger „Fakenews“ gestreut würden. Während die Gespräche unserer italienischen, spanischen und argentinischen Sitznachbarn ihren Lauf nahmen, wurden noch einige Ehrungen für verdiente OMs vorgenommen. Gegen kurz nach 1 Uhr in der Nacht war das Messeteam auch wieder im Hotel angekommen. Ein langer Tag, der uns aber sehr interessante Einblicke offenbarte. „Muchas gracias y nos vemos en Friedrichshafen!“ (Vielen Dank und wir sehen uns in Friedrichshafen!) Bedanken möchten wir uns noch bei Hans-Martin Kurka, DK2HM, der uns zeitweilig am Stand ausgeholfen hat.
(Bild: Fototermin, Kulturreferentin der Stadt Ávila, DARC-Vorsitzender Christian Entsfellner, und von der URE der Präsident Víctor M. Spínola Mena, EA7FUN, sowie Román Sierra Serrano, EA1TL)