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      Wolfgang "Wolf" Hadel, DK2OM, SK

      Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Wolf, DK2OM, der am 17. Juni 2025 im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Mit ihm verlieren wir einen der engagiertesten und profiliertesten Wächter des Amateurfunk-Frequenzspektrums – einen Menschen, der über Jahrzehnte hinweg mit Sachverstand, Ausdauer und Leidenschaft für den Schutz der Amateurfunkbänder eintrat.

      Wolf war nicht nur ein herausragender Funkamateur, sondern ein unverzichtbarer Teil des internationalen Monitoringsystems. Seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit für den DARC, insbesondere als Leiter der DARC-Bandwacht und später als Koordinator des IARU Monitoring Service Region 1, war geprägt von unermüdlichem Einsatz gegen Störungen, illegale Aussendungen und kommerzielle Eindringlinge auf den Frequenzbändern des Amateurfunkdienstes. Zusammen mit Peter Jost, HB9CET, dem stellvertretenden Koordinator der IARUMS Region 1 (verstorben am 3. Januar 2025) hat Wolf sog. Bandeindringlinge genau im Auge behalten und den monatlichen Newsletter des IARU Monitoring System herausgegeben.

      Mit technischem Feingefühl und einem fast detektivischen Gespür identifizierte er Störer wie Over-the-Horizon-Radare, militärische Datenverbindungen, illegale Stationen oder auch schlecht entstörte Schaltnetzteile. Seine fundierten Reports waren gefürchtet – nicht bei Funkamateuren, sondern bei den Verantwortlichen für unzulässige Aussendungen, die er mit akribischer Präzision dokumentierte und meldete. Zahlreiche internationale Störungen konnten auf seine Initiative hin eingestellt werden – oft innerhalb weniger Tage.

      Seine Verdienste blieben nicht unbeachtet. Der DARC verlieh ihm 2013 den Horkheimer-Preis, die höchste Auszeichnung des Verbandes. 2020 folgte der IARU Diamond Award, mit dem seine weltweiten Verdienste um den Schutz des Amateurfunkdienstes gewürdigt wurden. Doch Auszeichnungen waren ihm nie wichtig – sein Antrieb war stets das Ideal eines sauberen, freien Frequenzspektrums für alle Funkamateure.

      Besonders hervorzuheben ist auch seine pädagogische Wirkung: Wolf machte Monitoring verständlich. In Präsentationen, Artikeln und seiner berühmten Sammlung typischer „Intruder-Sounds“ vermittelte er Wissen mit Begeisterung. Er war Mentor, Vorbild und Ansprechpartner für eine ganze Generation von Funkamateuren.

      Mit seinem Rückzug aus der aktiven Bandwachtarbeit Ende 2019 hinterließ er ein Monitoring-System, das auf internationaler Ebene weiterwirkt – ein Vermächtnis, das Bestand haben wird. Sein Rufzeichen DK2OM wird fehlen – doch sein Werk lebt weiter.

      Ruhe in Frieden, Wolf. Du hast die Funkstille verdient.

      Tom Kamp, DF5JL, DARC HF-Referent
      Harald Geier, DL9NDW, DARC Intruder Monitoring  

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