6. FUNK.TAG in Kassel am 27.04.2024

Bericht 2016

Endergebnisse des WAG 2016

Jetzt die nachweihnachtliche Bescherung: Die Endergebnisse nach dem Logcheck. Im Schnitt kostete er neun Prozent der eingereichten Ergebnisse, nur eine Winzigkeit mehr als in den vergangenen Jahren, als 8,7 bzw. 8,9 Prozent verlorengingen (Beschreibung des Logcheck-Verfahrens hier).
Genaues Loggen gehört genauso dazu wie schnelles Funken: Alle TopTen-Platzierten haben im Schnitt nur 3,7 Prozent ihrer eingereichten Ergebnisse eingebüßt. Und über einen der prestigeträchtigsten Kategoriensiege entschied schließlich auch die Fehlerquote: Bei den deutschen Multi-Op-Stationen hatte nach den eingereichten Ergebnisse noch DR1D aus Kerpen geführt. Das zunächst zweitplatzierte Team von DL1A aus München zog aber mit deutlich geringeren Abzügen von 4,1% schließlich klar an DR1D (8,3% Abzug) vorbei und verteidigte damit seinen Vorjahreserfolg.

Sankt Cluster, Raser und S-DOK kosteten Punkte

Sie sind schon ein bisschen wie Säulenheilige oder gar das Orakel von Delphi: Clustermeldungen und RBN-Spots. Doof nur, wenn es dann zu huschhusch geht: AP2IA rief CQ auf 15m und arbeitete geduldig immer noch einen DL für den raren Pakistan-Multiplikator. Emsig gespottet wurde er natürlich auch im Internet. Irgendwann ging er QRT und keine halbe Minute später übernahm SV1... die Frequenz, rief mit lautem Signal CQ, arbeitete bei ständiger Callnennung DL um DL - nur um in reichlich Logs als AP2IA aufzutauchen - stand doch für diese QRG noch AP2IA in den Bandmaps...
Noch mehr tyische QSO-Killer außer den Spots? Mit CW-Tempo 40WpM donnerte CR6K über die Bänder, was für 145 seiner Gegenstationen zuviel war, für ihn aber ohne Folgen bleibt, da wir nur demjenigen das QSO abziehen, der den Fehler macht - genauso wie bei den "Opfern" von Sonder-DOKs. Sie bescheren nicht nur den Inhabern wieder und wieder immer noch eine Nachfrage, sondern den Gegenstationen auch reichlich Einbußen - vor allem, wenn sie ihren "DOK-Datenbanken" so blind glauben wie Clusterspots. Bei DK0HR folgte fast ein Drittel der Gegenstationen brav dem so im Eingabefenster voreingetragenen F32 - während DK0HR tatsächlich den Sonder-DOK 50F32 sendete...

Immer noch kein Schmalband-SSB erfunden...

Ernster sind die Abzüge für QSOs in den contestfreien Bereichen. Insgesamt sah es ganz ordentlich aus, der Samstagnachmittag auf 40m bleibt aber die Problemzone. Zu viele Contester scheuen sich, auch in den möglichen 20kHz-Bereich unterhalb der contestfreien 7080 bis 7140 abzutauchen, so dass das Gedränge oberhalb von 7140 unnötig wächst. Was wir bei bei Stichproben mit den SDR-Aufzeichnungen an QSOs innerhalb der contestfreien Bereiche finden, ist dann aber weg fürs Ergebnis. Davon betroffen waren auch ein paar Hoffnungen auf Schmalband-SSB auf 7140, was aber so wie auf dem Bild aussieht (außerdem haben wir auch in den Regeln noch mal daran erinnert, dass das Seitenband Signal ist). Mit insgesamt rund 650 QSO-Zeilen (0,1% aller Zeilen) also knapp 350 QSOs in contestfreien Bereichen liegt die Zahl schon wahrnehmbar höher als die etwas mehr als 300 QSO-Zeilen im vergangenen Jahr.
Eine Rolle gespielt haben dabei natürlich auch die erwartungsgemäß schwächeren Bedingungen auf den oberen Bändern, was den Druck vor allem auf 40m erhöhte.

Halbvoll oder halbleer?

Verglichen mit den Wochen davor und danach hätte es uns aber erheblich schlimmer treffen können mit den Bedingungen. Selbst zu etwas 10m raffte sich die Sonne noch einmal auf - zwar nicht spektakulär, zwar für die meisten DX-Regionen nicht run-tauglich, aber genug, um immer wieder noch den einen oder anderen Multiplikator zu spendieren.
Für FY5KE waren die für ihn guten 10m-condx sogar der Sieggarant, weil die nachfolgende europäische Konkurrenz auf den lowbands seine 68 10m-QSOs und vor allem die 22 Multiplikatoren daraus nicht mehr ausgleichen konnte. Op war F6FVY - remote von Paris aus.

Wie viele? Von wo? Wer verschwand?

Achtung, jetzt kommen Zahlen - und zwischendurch ein paar Bilder und Gesichter zu den Zahlen:
2080 eingereichte Logs (fünf Prozent weniger als im Rekordjahr 2015) mit
549399 QSO-Zeilen aus
100 DXCC-/WAE-Ländern
1031 Logs aus DL (praktisch unverändert) und 1049 Logs aus dem Ausland (hier steckt der leichte Rückgang)
98 Kilo hätten sie ausgedruckt gewogen
Die meisten Teilnehmer pro Land haben unverändert der europäische Teil Russlands, die USA und die Ukraine.
Mit 86 Logs und 35127 QSOs (nach Logcheck) war Sachsen diesmal mit Abstand aktivster deutscher Distrikt vor Thüringen (X) mit 73 Logs und 25760 QSOs sowie Hessen (F) mit 68 Logs und 21305 QSOs
Am seltensten waren U, L und Q mit jeweils weniger als 5000 QSO
Insgesamt waren aus DL 2770 Calls aus 860 verschiedenen DOKs dabei, davon 2014 mit mehr als einem QSO

In der Bildergalerie: Das MultiOp-Team von DK0TU (1); das QTH der YL-Contest-Workshops der Distrikte N und O, qrv im WAG als DK0YLO (2); ein Tweet von DD0UL mit dem Bild seiner Antenne, die zumindest um den 1.Platz der kleinsten Antenne konkurriert (3); ein Bild, getwittert von DG2RON von unseren Nachbarn auf den Bändern an diesem Wochenende, dem JOTA der Pfadfinder (4); weitere Nachwuchsgewinnung bei DK5TX (5); ein paar der wichtigeren Contesterutensilien bei DL3DW (6); Setup bei YO7CKQ (7); relaxed Savas 9H1AE mit 336 QSOs (8); DM6A bei Nacht - auf´m Schiff (9); SV1JG (10); DG2BCA als Op bei DF0BRA (11);  Wilf, DJ6TK (12); Contestecke bei Arno, DL1CW (13); Soundcheck bei DL1RF (14); EA2CW (15); DL5L zum Vernaschen (16) und ein Screenshot mit einem Ausschnitt der Tabelle bei der während des Contests ständig aktualisierten Tabelle mit Livescores (130 Teilnehmer, mehr als 2015 mit 117)

Ein paar Zahlen haben wir noch...

88,5 Prozent der QSOs (exakt wie 2015) ließen sich durch ein vorliegendes Gegenlog direkt checken
Von anfänglich 11651 verschiedenen Calls blieben nach dem Check nur noch 6722 übrig
5843 recherchierte und manuell hinzugefügte Kommentarzeilen ergänzten den Crosscheck per Software
182 Logs enthielten keine Fehler, dürfen sich also "Golden Log" nennen. 30 dieser Ops hatten mindestens 100 QSOs, vier hatten mehr als 300. Das größte "Golden Log" kommte von OG6N mit 483 QSOs, bis auf 41 alle in CW. Dahinter folgen SM6EWB mit 347 fehlerfreien CW-QSOs und RA3FD mit 343.
Das größte "Golden Log" aus DL kommt von Uwe, DL5ALW mit 303 fehlerfreien SSB-Verbindungen, vor den CW-Ops DL6HCC (207 QSOs) und DK2TC (130).

797271 Minuten funkten die logeinreichenden WAG-Teilnehmer zusammen, umgerechnet 553 Tage.
7 Stunden ist die durchschnittliche Op-Zeit pro Teilnehmer bei 8,1 Stunden für DL-Teilnehmer
320 QSOs machte jeder logeinreichende DL-Teilnehmer durchschnittlich
211733 QSOs fuhren DL-Stationen in CW und 98132 in SSB

Das "Dankeschön"-Experiment

Als Dank für diese große Aktivität gerade auch von den vielen, vielen Stationen, die jetzt nicht unbedingt um Spitzenplätze mitfunken konnten oder wollten, hatten wir dieses Jahr mal eine kleine Innovation ausprobiert. Knapp 1000 Teilnehmer bekamen eine kleine Medaille mit ihrem Rufzeichen - als Datei. Diese STL-Dateien materialisieren sich per 3D-Drucker dann in ganz individuelle Ausführungen, selbst ein Call in Braille-Schrift war möglich (tu 3d-activation.de)

Die Extra-Wertungen:

Bei den Rookies (weniger als drei Jahre lizenziert) gewann DD2EG aus S04 mit 622 QSOs vor DL2KX (NM/393) und DM5SB (S50/411). Ergebnisliste der Rookie-Wertung mit 40 Teilnehmern.
Den ersten Sieg in der der testweise neu eingeführten YL-Wertung sicherte sich DL1QQ (Z78/1273 QSO) vor DL5YL (Y21/1090) und DK2YL (Q05/785). Ergebnisliste der YL-Wertung mit 15 Teilnehmerinnen.
In der OV-Wertung änderte der Logcheck nichts mehr an der Reihenfolge: In diesem Jahr alleiniger Sieger ist der OV TU Dresden (S07) mit 390 Punkten vor dem Dauerrivalen Löbau (S04/385) und Völklingen (Q05/334). Ergebnisliste der OV-Wertung.

Wir müssen ja auch nicht alles verstehen...

Zum Beispiel den OM, der in seinen vier WAG-QSOs folgende vier "Seriennummern" verteilte:
010, 100, 001, 101 - der Entschlüsselungsversuch läuft noch...

Den Versuch, ein nicht verstandenes H in CW nun auf diese Weise rüberzubringen:
dit - Pause - dit - Pause - dit - Pause - dit

Den OM, der in seinem einzigen, seinem allereinzigen QSO die Seriennummer 2554 verteilte

Den um ein Log angeschriebenen OM, der sinngemäß antwortete: ""Sende nach Check in Contest XY nie mehr ein. Freue mich, dass ich so die Qualität der Auswertung verschlechtere."

Warum DG500BIER nicht mit 59 PROST unterwegs war
         

Ob 5H3EE, 5Z4/DL2RMC oder erst recht sehr laute Signale von A65BP und diversen israelischen Stationen - 10m war bereits am Sonntagvormittag nicht die befürchtete Rauschwüste. Für Extra-Multiplikatoren per 000-QSOs waren unter anderem mit Geduld und Aufwand DX wie S9YY oder TZ4AM erreichbar.Zu dieser Zeit hatten auch die ersten ausländischen Stationen schon die 1000er-Marke bei den QSOs überschritten, etwa CR6K oder UA2F.

Die Spitze der deutschen Livescores-Beteiligten in CWLP

Erneut haben mehr Stationen bei livescores mitgemacht und ihre ständig aktualisierten Zwischenstände ins Netz gestellt. Dort waren in diesem Jahr mittlerweise schon 130 Stationen eingeloggt. Viele nach dem Contest erstellte Berichte von Teilnehmern finden sich auf der Webseite Webseite 3830 njicht nur mit den reinen Zahlen.

Die Beteiligung wird nicht ganz an das Rekordjahr 2015 mit 2176 eingereichten Logs heranreichen, aber: Am Sonntag vor Einsendeschluss wurde die Marke von 2000 eingereichten Logs überschritten, was die bisher zweithöchste Teilnehmerzahl im WAG bedeutet - gemessen an der Zahl der eingereichten Logs.

Erkennbar in den Soapbox-Kommentaren ist aber ein bisher hoher Anteil von "Rookies", mit bisher weniger als drei Jahren seit der Lizenzierung. Unverändert nutzen auch viele QRP-Ops den WAG für die Chance auf DX: "Many Thanks for FY5KE and ZM4T, tnx for listening on QRP station", schrieb etwa Harald, DD0VS. Am Rande: Der Op von FY5KE saß in Paris und arbeitete remote. Und noch ein Soapbox-Zitat: "Als mich S9YY anrief war ich so baff, dass ich gar nicht so schnell geschaltet habe, hi." (DF3IR) 
Ob "wir" aber auch so gut hören? Es wird jedes Jahr aufs Neue aus der Ferne bezweifelt: ""Some had S9 signals here and not even a “?” came back to my calls." (ZM4T)

Abspann ;-)

Werkstatt & Ermittlung
Heiko, DL1RTL
Klaus, DL1DTL
Axel, DL6KVA

IT-Werkstatt
Franta, DJ0ZY

Erklär-Hotline
Arno, DL1CW

Logsammler
Jan, DL5JAN
Uwe, DL5ALW
Stefan, DL4FNM

VIELEN DANK!
Bis zum 21./22. Oktober 2017!
Christian DL8MBS
WAG Contestmanager



WAG 2016 - die ersten Eindrücke

Da hatte Hardy, DL1VDL, doch richtig recht mit seiner condx-Prognose für vergleichsweise erfreuliche Bedingungen gemessen am Stand des Sonnenfleckenzyklus. Selbst auf 10m war reichlich DX zu arbeiten (dass dann das arg gute normale Wetter in weiten Teilen DLs mit "Goldenem Oktober" heftig um die Zeit der Contester konkurrierte, steht auf einem anderen Blatt).Für ausgedehnte Serien mit großem Andrang waren nicht mehr di econdx, aber es gab "oben" noch ws zu arbeiten und die Logzeilen auf 10 und 15 mussten (noch) nicht leerbleiben.

Der MUF-Verlauf am frühen Sonntagnachmittag.

Könnten RBN-Spots Leistungsbetrug aufdecken?

Größeres Nein und kleineres Ja.

Ein paar Beobachtungen aus der Prüfung der hunderttausenden Spots während des WAG und daraus abgeleiteten verfeinerten Werten.

Die unbekannte Variable: Anders als manchmal angenommen liefern RBN-Spots keine Zahl zur Signalstärke, sondern nur fürs Signal-Rausch-Abstand S/N. N ist dabei immer eine Unbekannte.

Einzelne Spots sind schon mal wacklig: In einem Extremfall lieferte ein Skimmer für eine Station innerhalb einer Minute von der selben Frequenz zwei Spots – die sich um 13 dB voneinander unterschieden. Ein deutscher Skimmer allein lieferte die 250 höchsten Werte aller deutschen RBN-Skimmer zwischen 55 und 99 dB. Eine Nachfrage beim Betreiber ergab, dass bei eigenem Sendebetrieb die erzeugte HF für erratische Spots sorgt.

Vergleich Skimmer mit Skimmer: Die von RBN-Skimmern gelieferten S/N-Werte sind in absoluten Zahlen nicht direkt miteinander vergleichbar. Eine deutsche LP-Station erzeugte mit 100 Watt auf 80m folgende Durchschnittswerte aus mehreren Stunden an deutschen Skimmern:

Skimmer

Distanz (km)

Avg. S/N (dB)

A

485

20,2

B

438

15

C

416

32,1

D

406

17,7

E

397

17,7

F

365

27,5

G

322

25

H

275

33,3

I

266

14,3

J

11

15,7


Erkennbar gibt es auch keinen direkten Zusammenhang zwischen S/N und der Entfernung zwischen TX und Skimmer.

Auch Zu- und Abnahme der S/N-Werte über die Zeit hinweg ist nicht immer simultan zwischen den einzelnen Skimmern. Die Linien, die in einer Grafik die einzelnen Messwerte miteinander verbinden, verlaufen nicht immer parallel. An einzelnen Stellen verzeichnet ein Skimmer einen Rückgang, wo die anderen Skimmer steigende Werte aufweisen.

Durchschnittswerte: Solche etwas wackligen Werte ergaben sich zunächst auch bei einem Test mit 100 vs 700 Watt von einem QTH mit identischen Antennen. Jeder einzelne Skimmer zeigte nicht die 8,4 dB. Der Mittelwert der herangezogenen deutschen Skimmer lag dagegen bei 8,2 dB. Erster kleiner Uuuups-Moment – und Erinnerung daran, dass oft erst viele Zahlen ein Bild geben. Forschung von Biologie bis Sozialwissenschaften kommt ohne Mittelwerte nicht aus, wenn sie Dinge untersucht, die außerhalb komplett kontrollierbarer Labor-Umgebung in der Natur oder im echten Leben geschehen.

Eine weitere Zahlensammlung deutscher RBN-Skimmer erfasste ihre Mittelwerte auf 80m für die TopTen einer deutschen Highpower-Kategorie:

DL1XYZ 34,8
DL2XYZ 34
DL3XYZ 33,8
DL4XYZ 31,3
DL5XYZ 30,1
DL6XYZ 27,7
DL7XYZ 25,7
DL8XYZ 25,9
DL9XYZ 24,1
DL0XYZ 22,7

Vor allem DL0XYZ stach heraus. Auf Nachfrage erklärte der Op, dass er wegen Hf-Problemen die Leistung auf etwas über 300 Watt gedrosselt habe. Voll ausgefahren hätte der Wert dann eher im kategorie-gemäßeren 26dB-Bereich gelegen. Nochmal ein kleiner Uuuups-Moment. Große Zahlen lügen doch nicht vollständig.

Im nächsten Schritt entstanden Durchschnittswerte aus Ergebnissen deutscher Skimmer pro Band einschließlich des Abstands zwischen TX und der Mitte DLs bzw. der mittleren Distanz zu den Skimmern. Auf den ersten Blick sahen viele Werte anschaulich und eindrücklich aus. Aber ließen sie wirklich zuverlässig auf die Leistungsunterschiede zwischen den Stationen schließen? Die Spots entstanden schließlich zu jeweils unterschiedlichen Uhrzeiten und auf unterschiedlichen QRGs innerhalb der Bänder mit möglicherweise unterschiedlichem N im S/N.

Zeitscheiben: Der nächste Schritt bestand darin, in kurze Zeitabschnitte hinein zu zoomen – nicht mehr die Gesamtmittelwerte aus mehreren Stunden, sondern die Mittelwerte eines Sets aus mehreren Skimmern für kurze Zeitabschnitte. Die höchsten und niedrigsten Werte der Zeitscheiben pro Station lagen dabei meistens um 4 bis 6 dB auseinander. Hinter dieser Toleranz dürfen condx und unterschiedlich hohes N auf den jeweils verschiedenen QRGs vermutet werden.

Diese Zeitscheiben lassen sich für Vergleichszwecke dann chronologisch oder nach Calls sortieren (exakte Sendeleistung nur für Station "DL-LP" bekannt mit 100W, ansonsten Angabe der geclaimten Kategorie).

Problem Beam-Richtungen: Die meisten gesammelten Zahlen stammen von 80m sowie von 40m. Dies diente dazu, den Einfluss der zu höheren Frequenzen hin immer ausgeprägteren Skipzonen und von Beamrichtungen zu verringern. Als Test darauf wurden zwei ausländische Stationen aus mehr als 1000km Entfernung auf 15/20m miteinander verglichen. Ihr Beamrichtungen nach DL wichen um rund 90 Grad voneinander ab, so dass ihre Hauptkeulen "hinter" DL unterschiedliche Länder erfassten. Der Vergleich von Skimmer-Durchschnittswerten aus mehreren Ländern ergab für vier von fünf untersuchten Skimmern zuverlässig einen Unterschied von 12/13dB zwischen den beiden Stationen, je nachdem wer den Skimmer in der Hauptkeule hatte und für wen der Skimmer an der Seite lag.
Aber noch liefern RBN-Skimmer dann immer auch „erratische“ Überraschungen: Am fünften Skimmer lag die Station vorne, für die der untersuchte Skimmer weiter von der Hauptrichtung entfernt lag als für die andere Station.

 

Kurze Zusammenfassung: RBN-Werte können doch wertvolle Zahlen liefern und haben Potential. Um sie als Beweismittel etwa für Disqualifikationen beim Lowpower-Highpower-Unterschied einsetzen zu können, ist mindestens noch einiges an Arbeit nötig: Noch ist die Qualität der von den einzelnen Skimmern gelieferten S/N-Werte nicht ganz klar. Vielleicht gibt es dafür einmal am Ende einige quasi „zertifizierte“ Skimmer. Es braucht wahrscheinlich auch "Mathe-Hausarbeiten", um offenkundige „Ausreißer“-Werte statistisch sauber bei der Mittelwertsbildung zu eliminieren. Nötig sind auch On-Air-Tests, wie sich stufenweise Leistungsveränderungen in den erfassten S/N-Werten niederschlagen und welche Unterschiede es zwischen zwei Antennen des gleichen QTHs bei konstanter Leistung gibt. Vor allem braucht es mehr Werte pro Skimmer in kürzerem Abstand  als zehn Minuten, um die „Abtastrate“ zu verbessern. Am Ende der Zusammenfassung vielen Dank an DL1RTL und DL6MHW  für Tests und wichtige Hinweise. Wir freuen uns über alle Hinweise sowie Daten aus sicher schon häufig gemachten A/B-Tests aller Art.

Natürlich könnten wir auch versuchen, echte S-Werte aus SDRs zu gewinnen.

Das große “Aber”: Wollen wir das oder zumindest viele von uns? Leistungsbetrug ist das Gegenstück zu Doping im Sport. Sobald solche Untersuchungsverfahren einsatzreif sein sollten, werden wir das gleiche erleben wie im Sport: Eine Fülle an kreativen Theorien zu condx und Antennen sowie Verallgemeinerungen des gelegentlichen QRP-QSOs mit ZL wird über uns niederprasseln, so wie es kreativste Theorien zu genetisch bedingten Blutwerten oder irgendwo verzehrten hormonhaltigen Kalbsschnitzeln bei Profi-Sportlern gab.

(de DL8MBS)

Diese Website nutzt ausschließlich technisch erforderliche Cookies. Wir benutzen keine Cookies, die eine Einwilligung erfordern würden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. X