Formen des Niederschlags und ihre Definition

Man unterscheidet zwischen Niederschlag in flüssiger Form (Regen, Tau) und fester Form (Schnee, Reif).

Niederschlag in flüssiger Form:

Regen entsteht durch Zusammenfließen kleinster Tröpfchen der Wolkenluft, die von der Luftströmung nicht mehr getragen werden können. (Die Physik soll hier unberücksichtigt bleiben). Als Regen bezeichnet einen Niederschlag mit einer Tropfengröße von 0.7 bis 4 mm. Niederschlag mit einer Größe von unter 0.7 mm wird als Niesel- Staub- oder Sprühregen bezeichnet. Er ist an Nebel, Hochnebel oder Aufgleitfronten gebunden.

Schauer heißt ein heftiger, großtropfiger Niederschlag von kurzer Dauer bei einem Gewitter oder aus labil geschichteter Kaltluft auf der Rückseite von Zyklonen.

Wolkenbruch nennt man einen Starkregen mit Tropfen von 5 - 8 mm Durchmesser bei Wärmegewittern oder an Kaltfronten. Tropfen mit mehr als 8 mm Durchmesser gibt es nicht, da sie, bedingt durch die maximale Fallgeschwindigkeit in kleinere Tropfen zerreißen.

Als Landregen bezeichnet man einen anhaltenden Regen von mäßiger Stärke in einem großen Gebiet, der an Warmfronten oder Schleifzonen gebunden ist.

Ein Dauerregen hält mindestens 6 Stunden an bei einer Niederschlagsmenge von mindestens 0.5 l /m² /Std.

Der Starkregen ist ein heftiger Regen, der in der Stunde mindestens 17 l /m² Niederschlag bringt und meist in Zusammenhang mit Gewittern oder Kaltfronten steht.

Ein Platzregen ist ein heftiger Regenguß von meist nur sehr kurzer Dauer im Gefolge eines Gewitters oder bei Schauerwetterlagen.

Tau entsteht beim Abscheiden von Wassertröpfchen aus der Luft am Erdboden oder an Pflanzen bei starker Abkühlung der bodennahen Luftschicht.

Niederschlag in fester Form:

Reif bildet sich durch Sublimation von Wasserdampf in Bodennähe als kristalliner, schneeiger Belag, sobald der Taupunkt unter dem Gefrierpunkt liegt. Reif ist kein gefrorener Tau, denn dann müßte die glasige Struktur gefrorenen Wassers zu erkennen sein. Rauhreif scheidet sich bei windstillem Frostwetter aus unterkühltem Nebel ab.  Rauheis oder Rauhfrost bildet sich bei starkem Wind im Nebeltreiben.

Schnee ist die häufigste Form des festen Niederschlags. Schneekristalle sind bei mildem Frost groß und gegliedert, dagegen klein und plattig bei tiefen Temperaturen. Pulverschnee ist trocken und feinkörnig und tritt bei sehr kaltem Wetter auf. Pappschnee ist ist feucht und verklebend und geht aus großen Flocken bei mildem Wetter hervor. Neuschnee ist lockerer, frisch gefallener Schnee im Unterschied zu dem durch Tauen oberflächlich verhärteten Altschnee oder Firn.  Harsch nennt man den oberflächig mehrfach aufgetauten und wiedergefrorenen Schnee.

Graupeln bestehen aus Eiskörnern bis zu 5 mm Durchmesser. Je nach den Entstehungsbedingungen unterscheidet man die milchig- trüben Reifgraupeln und die glasigen Frostgraupeln.

Hagel ist ein atmosphärischer Niederschlag in Form gerundeter, im Innern schalig

gebauter Eisstücke mit einem Durchmesser von 5 mm bis zu mehreren Zentimetern.Er ist überwiegend an Wärmegewitter, seltener an Kaltfroten gebunden.

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Die Luftfeuchte

Eine Größe, die in der Wetterkunde zum A und O gehört, soll hier eine kurze Erläuterung finden. Es gibt mehrere damit zusammenhängende physikalische Begriffe:

Die absolute Luftfeuchtigkeit, die relative Luftfeuchtigkeit, den Taupunkt, die Sättigungsfeuchtigkeit.

Luft enthält immer eine gewisse Menge Wasserdampf. Es ist eine physikalische Gegebenheit, daß die in einem Kubikmeter Luft enthaltene Wasserdampfmenge von der Lufttemperatur direkt abhängt. Grundsätzlich kann warme Luft mehr Dampf enthalten als kalte. Hier ein paar Werte zur Veranschaulichung:

Lufttemperatur                     Maximale Dampfmenge             

      in  ° C                              pro Kubikmeter Luft  (Gramm)

     + 30                                                    30.3                                 

     + 20                                                    17.3                             

     + 10                                                      9.4                             

          0                                                      4.8

      -10                                                       2.4

      -20                                                       2.

Bei Luft-Abkühlung wird irgendwo der Punkt der 'Sättigungsfeuchtigkeit' erreicht, eben die Menge Wasserdampf pro Kubikmeter, die bei der gegebenen Temperatur gespeichert werden kann. Dieses maximale Temperatur- / Dampfmengenverhältnis nennt man 'Taupunkt'.

Fällt nämlich die Temperatur weiter, so muß Wasser ausgeschieden werden. Es bildet sich Tau, Nebel, Dunst, im Winter Reif.

Mit der Angabe der Wasserdampfmenge in Gramm pro Kubikmeter Luft allein läßt sich nicht allzuviel anfangen. Man braucht also unbedingt noch die Lufttemperatur. Das hieraus resultierende Ergebnis nennt man 'Absolute Luftfeuchtigkeit'.

Setzt man aber die 'Absolute Luftfeuchtigkeit' ins Verhältnis zu der bei der gemessenen Temperatur max. möglichen Wasserdampfmenge so erhält man die 'Relative Luftfeuchtigkeit'.

Als Beispiel:

In einem Kubikmeter Luft von 20 Grad ° C sind 10 Gramm Wasserdampf enthalten.Die relative Luftfeuchte beträgt dann  ((10 x 100):17.3),  aufgerundet 60 %. Wird nun diese Luft auf 10 Grad C abgekühlt, so sinkt die Sättigungsfeuchtigkeit auf 9.4 Gramm pro Kubikmeter. Der Überschuß von 0.6 Gramm wird in Form von Wasserdampf ausgeschieden, es bildet sich Tau, Dunst oder Nebel.

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