Reiseberichte

Funken von der Nordsee

Hallo zusammen,
Ich war eine Woche an der Nordsee und hatte Funkausrüstung mit. Folgende Geräte waren dabei und ich möchte euch einen kurzen Erfahrungsbericht darüber geben.

Testausrüstung:

  • 10 m Fiber-Segment Mast von Spiderbeam
  • Antenne: Aerial-51 Modell 404-UL ebenfalls von Spiderbeam
  • TRX: ICOM 705
  • Tuner: Z817
  • Strom: Eremit LiFePO4 Akku
  • CW Keyer: Mini Key von Putikeeg
  • GPS Empfänger: GPS/Glonass

Den Mast habe ich im Garten des Ferienhauses aufgestellt. Als Fuß diente ein PKW Antennenstandfuß mit ca. 13 kg Gewicht. Auf den Bereich, der eigentlich durch den PKW beschwert wird, habe ich einen Vorort vorhandenen, aus Granit gefertigten, Sonnenschirmstandfuß gelegt. (Glück gehabt … :-) ) 
Die Antenne habe ich über das oberste dünnste Segment eingehängt. Dadurch hing die Antenne etwas mehr als zwei Meter unter der angegebenen idealen Arbeitshöhe von 12 m und die Winkel waren somit auch nicht optimal, machte aber schlussendlich gar nichts. Der Aufbau dauerte ca. 20 Minuten. Die Enden der Antenne habe ich mit dünnen Abspannseilen und Heringen in der Wiese fixiert. Um die Strecke zum Haus zu überbrücken, hatte ich noch ein paar Meter Aircell 7 übrig.

Um es direkt zu sagen, QRP ist ein hartes Brot, aber die Erfolgserlebnisse sind dafür umso größer!
Ich war QRV in CW , FT8/FT4 und RTTY.
QSOs habe ich auf 40, 30, 20, 17 und 12 m gefahren.
Mit 10 Watt konnte ich in FT8 z. B. Curacao erreichen. Das war schon sehr cool!
In CW und RTTY habe ich mich in Europa getummelt.
Der Minikeyer von Putikeeg ist hier zum ersten Mal zum Einsatz gekommen und ich habe ihn zunächst in der Grundeinstellung belassen. Fehler! :-)
Bei dem ersten CW QSO stimmte der Abstand der Paddles nicht mit den Voreinstellungen im TRX überein, aber da war ich schon im QSO … vielen Dank an den OM aus Italien für seine Geduld. Vor dem nächsten QSO habe ich die Abstandsschrauben der Paddles justiert, dann ging es und die QSOs waren erheblich entspannter! So ist das, wenn man schnell was ausprobieren will hihi…
Wer vorher noch nichts von Putikeeg gehört hat, willkommen im Club! Ich bin über diesen Hersteller gestolpert, als ich auf der Suche nach einer Mini/Mikrotaste für den Urlaub war. Die Taste ist wirklich sehr klein, leicht und macht doch einen wertigen und geradezu futuristischen Eindruck. Durch drei kleine Magnetfüße kann man sie fast überall fixieren. Ich hatte „leider“ einen Holztisch, daher musste ich mit der linken Hand den Keyer leicht festhalten, was dem Spaß aber keinen Abbruch tat.
Wer im Internet nach dem o.g. Namen sucht, erhält zahlreiche Treffer mit vielen Angeboten. Ich habe mir den Keyer dann bei einem der zahlreichen Online-Händler bestellt.
Für FT8/FT4 QSOs braucht man ja einen korrekten Zeitstempel. Den kann ich mir über einen Timeserver via Internet holen oder über GPS. Internet war zwar vorhanden, aber ich wollte mal den GPS/Glonass Empfänger ausprobieren. Ich habe ihn über ein langes USB Kabel mit dem Laptop verbunden. Dies funktionierte ganz hervorragend und das Ergebnis war sogar besser als über einen Timeserver. Als Software für den Zeitabgleich nutze ich BktTimeSync. Das Programm kann sowohl einen Timeserver ansteuern als auch Daten über einen GPS Empfänger verarbeiten. Außerdem erhält man darüber noch seinen aktuellen Locator. Übrigens, wer im Urlaub seinen aktuellen Locator über das Internet feststellen möchte, dem empfehle ich die Webseite: www.whatsmylocator.co.uk
Der IC 705 mit leichter Unterstützung des Z817 Autotuners, den ich noch von meinem FT817 hatte, machte einen fantastischen Job. Stromquelle war dabei ein LiFePO4 Akku von Eremit und der hielt und hielt und hielt… Super!
Es ist immer wieder erstaunlich, wie weit man mit geringer Leistung kommt und wie gut man noch in mehreren tausend Kilometern Entfernung aufgenommen wird.
Die Aerial-51 Model 404-UL von Spiderbeam funktioniert auf folgenden Bändern: 40,20,17,15,12, 10 und 6 m. Dabei handelt es sich um einen asymmetrisch gespeisten Dipol. Angeblich funktioniert sie auf 40, 20, 15, 10 und 6 m ohne Tuner. Ich habe allerdings von Anfang den Tuner mit benutzt, daher kann ich dazu nichts sagen. In jedem Fall ist es eine tolle Antenne für unterwegs! 6 und 10 m habe ich nicht ausprobiert und 15 m nur angetestet.
Zum Spiderbeam Mast muss ich wohl nicht viel sagen. Ein 10 m Fiber-Segmentmast, biegsam, stabil und sehr schnell auf- und abgebaut.
In der einen Woche habe ich ca. 200 QSOs gefahren und der Fun-Faktor war riesig! So soll Amateurfunk sein! Für die insgesamt guten Ergebnisse mache ich natürlich auch die Nähe zur Nordsee mitverantwortlich. Transportiert habe ich alles (außer Mast und Standfuß) in einem umfunktionierten Rucksack für Fotoausrüstung. Da passten alle o.g. Geräte und Kabel sowie noch etwas zusätzlicher Technik-Schnickschnack gerade wegen der vorhandenen Fächer problemlos hinein.
Zum Abschluss habe ich noch ein wenig D Star gemacht, allerdings nicht mit dem ICOM 705, sondern mit meinem TH-D74 Handfunkgerät von Kenwood. Ich konnte mich portablerweise mit einigen Gateways verbinden. Die Ausbeute an QSOs war jedoch übersichtlich, daher zurück zur KW.
 

Fazit: Ich habe mit der mitgeführten Ausrüstung viel Spass gehabt und werde sie auch in Zukunft mitnehmen, auch weil sie kompakt in einem Rucksack verstaubar ist und im Kofferraum wenig Platz verbraucht.
Was habt ihr für eine Urlaubsausrüstung und welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
 

DJ9UP - Alaska und Yukon

Werner, DJ9UP, stellt uns die Video-Reportage seiner 3-wöchigen Reise im Juni 2016 mit dem SUV in ALASKA und dem YUKON-Territory auf YouTube bereit.

Teil 1: https://youtu.be/jkXhaiu-WFw
Teil 2: https://youtu.be/SUqpPDXedi8

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