Für „Experimentalfunker“: Antennentag 2023
„PL-männlich/N-weiblich“ bekomme ich zugerufen. Ein außenstehender Zuhörer würde sich Gedanken machen. Was sind das denn für welche? Vorbeugend haben wir unser Banner „FUNKAMATEURE – wir können Technik“ vorn an den Zaun gehängt. Jeder, der mit seinem Wagen am QTH unseres OV-Mitglieds in die Straße einbog, bekam also zum „Antennentag“ unseres Ortsverbandes eine erste Aufklärung.
Beim letzten Treff vor drei Jahren pflanzten wir einen Kornelkirschbaum – seither genannt „das C19-Bäumchen“ – und wir saßen anschließend im Wintergarten zum gemütlichen Ratsch mit Brotzeit. Dieses Mal wollten wir wirklich unserem Anspruch Experimentalfunker zu sein nachkommen. Zwei Dipole, darunter eine W3DZZ, wurden aufgespannt, zwei Lambda-Viertel-Antennen standen echt „Ground-Plane“ (heißt: direkt auf dem Boden). Ferner ging eine 20-m-Band-Antenne mit ins Rennen, die nach dem Dafürhalten des Autors und mit Augenzwinkern einer Dummy-Load nicht unähnlich war.
Nachdem selbst auf schlechtes Wetter kein Verlass mehr ist, waren wir genötigt zeitweilig vom Regen schützenden Unterstand zu schattenspendenden Bäumen zu wechseln. Der letzte Samstag vor den großen Ferien war zum Event eingeplant und wurde eifrig genutzt. Jetzt um so mehr, als vektorielle Netzwerkanalysatoren in vielfachem Besitz sind. Früher hatten die großvolumigen Geräte den Wert eines Kleinwagens und waren unerschwinglich, heute passen VNA in die Hosentasche und sind um die 100 Euro zu erwerben. So macht es Spaß nicht nur eine Antenne zu testen, sondern auch zu messen. Obendrein erleichtert das eingebaute Grafikdisplay den Abgleich.
Weniger schön war die benachbarte Pferdekoppel am QTH des Gastgebers. Jedoch nicht wegen der am Amateurfunk weniger interessierten Tiere, sondern wegen der rhythmischen Überschläge vom Weidezaun zum Erdboden, ausgehend von den unzulässig durchhängenden, jedoch Hochspannung führenden Drahtbänder. Da bleibt Handlungsbedarf.
Text und Fotos: Klaus Welter, DH6MAV