Fieldday der OVs München-West (C13) und Moosschwaige-Germering (C19)
Fieldday der OVs München-West (C13) und Moosschwaige-Germering (C19)
Wenn der Enthusiasmus zweier Ortsverbände aufeinander trifft, ist es zum Fieldday nicht weit. Nach dem schönen Sommer 2018 drohte das Wetter zu kippen. Das Oktoberfest feierte Halbzeit. Beides focht die Amateurfunkgesellschaft nicht an.
Der eine OV hatte die nötige „Connection“ zum Bauern und dessen Wiese, der andere OV wusste das passende Equipment vom Distrikt auszuleihen. Es kam noch spezielles Knowhow hinzu: Andi, DG4MIC, war erst wenige Wochen zuvor WRTC-Helfer, sog. Volunteer. Als solcher brachte er die Erfahrung mit vom mehrmaligen Auf- und Abbau des Spider-Beam, der Generator-Installation und des Zeltaufbaus. In freundlichem Kommandoton trieb er uns als Sherpa und Aufbauhelfer an, darunter auch seinen C19-OVV, Robert, DL4ROB. Apropos Zeltaufbau. Es wuchsen so einige aus dem Boden und bildeten am Ende zusammen mit den Wohnmobilen ein buntes Bild auf grünem Grund.
Funkamateure scheinen übrigens hart im Nehmen zu sein. Denn nächtlich tendierte die Außentemperatur gegen die Frostgrenze. Wir waren nur 1,3 Kilometer Luftlinie von Andechs entfernt. Das berühmte Kloster grüßte herüber. Schade eigentlich, dass wir mit dem Rufzeichen DL100BY unsere Funkgesprächspartner außer mit einem Sonder-DOK zu „100 Jahre Freistaat Bayern“ nicht auch noch mit dem malerischen Hintergrund beglücken konnten. Hmm, man könnte bei einer Wiederholung des Events glatt mal über SSTV oder ein anderes Bildübertragungsverfahren nachdenken?
Die Getränke im Aufenthaltszelt, wie auch der Andechser „Gerstensaft“, waren ohne Kühlschrank bestens gekühlt. Wir dagegen zogen weitere Pullover über und drehten die Gasheizungen weiter auf. Zu was Männer und eine YL alles fähig sind, Beispiel: Sven, DG1SVE, stellvertretender OVV von C13, schälte und hackte einen riesigen Berg Zwiebeln, gleich anschließend „transformierte“ er den Parmesan-Festkörper zu Krümel. Was daraus wohl wird? Schaun mer mal, dann sehn wir scho (oder so ähnlich). Die Koch- und Grillstellen bekamen ausreichend zu tun. Übrigens auch die Kinder. Die waren meist bei den gerade in der Nacht zuvor geborenen Kälbchen anzutreffen, durften allen Rindviechern das Grünfutter zu gabeln oder – vermutlich unerlaubt – im Heuschober „Rutschbahn fahren“. Wir bekamen dafür die frischesten Hühnereier und die perfekte Voralpenmilch.
Nicht ganz zufällig, nämlich von Leonhard, DG9CAH, angestiftet, besuchte uns gegen Ende noch eine Gruppe Fuchsjäger von der am Samstag stattgefundenen und so beliebten Großraum-Fuchsjagd. Die WRTC-Ausrüstung beeindruckte die Jungs, äh, Old Men. Und sie bemerkten, dass hier bei uns alles ganz stressfrei abläuft. Was sie nicht gesehen hatten: Dass wir am Freitag wegen der gar zu schnell herein brechenden Nacht nur noch mit Stirnlampen die Aufbauarbeiten hatten vollenden können.
Klaus Welter, DH6MAV