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      Starlink & Co: Schlecht für DX?

      Es gibt immer mehr Satelliten in niedrigen Erdumlaufbahnen. Wenn sie verglühen, entsteht Aluminiumoxid. Ein Forschungsteam in den USA hat herausgefunden: Wenn bis zum Jahr 2040 mehr als 60.000 Satelliten in niedrigen Erdumlaufbahnen (LEO) unterwegs sind, können diese wegen ihrer kürzeren Lebenserwartung beim Verglühen bis zu 10.000 Tonnen Aluminiumoxid pro Jahr in die Atmosphäre eintragen. Die könnte sie um 1,5 Grad erwärmen [1]. Das hätte Folgen für die Ionendichte und damit auch für die Reflexionseigenschaften von Funkwellen im Kurzwellenbereich.

      Eine erhöhte Temperatur in der Ionosphäre verändert das Verhalten der Teilchen: Das Plasma dehnt sich aus und die Dichteprofile verändern sich, denn bei höheren Temperaturen haben Ionen und freie Elektronen mehr kinetische Energie: Dadurch dehnt sich das Gas aus und die Teilchen verteilen sich über eine größere Höhe. Heißt: die Anzahl der Ionen verringert sich. Wenn es weniger Ionen und Elektronen gibt, verändert sich auch der Brechungsindex der Funkwellen in der Ionosphäre.

      Die Ionosphäre kann Funkwellen nur reflektieren, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Die wichtigste Bedingung ist die sogenannte kritische Frequenz. Sie hängt davon ab, wie viele Elektronen in der Ionosphäre sind. Wenn die Elektronendichte sinkt (wie bei der Ausdehnung bei erhöhter Temperatur), kann die kritische Frequenz abnehmen - und damit auch etwa die maximal nutzbare Frequenz, die MUF. Das ist schlecht für's DXen: Signale, die höher sind als die MUF, würden in den Weltraum gelangen, anstatt an der Ionosphäre "abzuprallen". Das würde sich negativ auf die Reichweite und Stabilität der Funkübertragung auswirken. (Grafik: ESA)  

      [1] https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2024JD042442  

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