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Frankreich will Rundfunk auf Lang- und Mittelwelle einstellen

Das britische Nachrichtenportal Southgate zitiert Andy Sennitt aus einer Facebook-Gruppe, dass nun auch Frankreich seine Rundfunksendungen auf Lang- und Mittelwelle einstellen will. Dies soll 13 Millionen Euro jährlich einsparen. Vergangene Woche wurden nun auch Details bekannt:

Zum Jahresende sollen die beiden Mittelwellensende von France Bleu auf 864 kHz und 1278 kHz und die verbleibenden neun Mittelwellensender von France Info auf folgenden Frequenzen ihren Betrieb einstellen: 603, 711, 1206, 1242, 1377, 1404, 1494 und 1557 kHz. Vergangenes Jahr wurden bereits drei Hochleistungssender von France Info abgeschaltet. Ende 2016 soll France-Inter auf der Langwellenfrequenz 162 kHz verschwinden. Zwar verweisen die Sender auf die moderne Distribution ihrer Programme über Satellit und das Internet, und auch die angeführte Kostenersparnis mag zunächst positiv wirken. Allerdings klafft in Zukunft eine große Lücke in der soliden und krisensicheren Grundversorgung von Informationen auf. Viele Kritiker sehen bei Großschadenslagen das einfache Transistorradio als einzige Chance, um überhaupt noch zuverlässig Informationen empfangen zu können. Neben Frankreich verlagern auch in Deutschland die Sender ihre Verbreitungswege weg von den Lang-, Mittel- und Kurzwellen hin zur digitalen Verbreitung per Internet oder Satellit. Dass die klassischen Äthermedien dennoch von Interesse sind, beweist die Initiative RADIO DARC. Chefredakteur Rainer Englert, DF2NU, schätzt die Zahl regelmäßige Hörer der einstündigen Sendung auf 5000.

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